Auch Sci-Fi-Meisterwerke haben Fehler: 3 Dinge, die in Inception immer noch keinen Sinn ergeben

29.07.2021 - 11:06 UhrVor 2 Jahren aktualisiert
Leonardo DiCaprio in InceptionWarner Bros. Pictures Germany
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Inception ist zurecht einer der meistgeliebten Sci-Fi-Blockbuster. Dennoch enthält er einige Plot-Löcher, die Fans seit Jahren vor Rätsel stellen.

Regisseur Christopher Nolan ist ein meisterhafter Schöpfer hyperkomplexer Welten. So komplex, dass selbst der Tenet-Hauptdarsteller seinen letzten Film nicht völlig verstand. Das gilt auch für Nolans Magnum Opus Inception. Zur heutigen TV-Ausstrahlung des Sci-Fi-Meisterwerks nehmen wir uns 3 Momente des Films vor, auf die wir uns noch immer keinen Reim machen können.

Sci-Fi-Film im TV: Wann läuft Inception?

Wer Nolans Filme bisher für ihre perfekte Logik bewundert hat, mag für die Erklärung für die kommenden drei Plotlöcher neuen Ehrgeiz entwickeln. Die allermeisten aber werden bei der TV-Ausstrahlung von Inception heute um 20.15 Uhr auf Kabel 1 dennoch ihre Freude haben: Nolans Sci-Fi-Epos ist optisch bombastisch, von der Idee bahnbrechend und kreiert eine Atmosphäre, die Unmengen an Jüngern seit dem Kinostart gefangen hält.

Problem 1: Die Wechsel zwischen den Traum-Ebenen in Inception ergeben keinen Sinn

Auf gewisse Weise ist die Story von Inception recht schnell erzählt: Ein Spezialistenteam um Dom (Leonardo DiCaprio) und Ariadne (Elliot Page) erhält den Auftrag, per Sci-Fi-Technik einen Gedanken in die Träume des Geschäftserben Fischer (Cillian Murphy) einzuschleusen.

Dom Cobb in Inception

Dabei müssen sie mehrere Ebenen tief in dessen Unterbewusstsein vordringen, indem sie sich etwa auf Traumebene 1 erneut in Schlaf versetzten lassen und so zu Ebene 2 gelangen. Um auf die vorherige Ebene zurückzukehren, müsse der Träumer in plötzliche Bewegung versetzt werden, etwa indem er geschubst wird, so erklärt es der Film. Fällt also eine Figur in Ebene 1 vom Stuhl, wird sie aus Ebene 2 zurück "nach oben" geschleudert.

So weit, so genial. Das Problem ist nur, dass der Film der Idee in mehreren Szenen zu widersprechen scheint. So gibt es etwa eine Sequenz, in der ein Van voller Träumer sich überschlägt (Ebene 1). Unter ihnen ist Arthur (Joseph Gordon-Levitt), der sich auf Ebene 2 gerade darum kümmert, die dort Träumenden (die sich also nun schon auf Ebene 3 befinden) zu betreuen. Müsste er nicht von dem Fallmoment des Vans zurück auf Ebene 1 geschleudert werden?

Schaut euch hier die Inception-Szene an:

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Ähnlich verhält es sich mit der tiefsten Ebene des Traums, dem sogenannten Limbus. Wie der Film erklärt, kann man von dort nicht durch eine Erschütterung oder einen Fall wieder zurückgeholt werden. Nichtsdestotrotz wird im Laufe des Films auf der darüberliegenden Ebene 3 ein Gebäude gesprengt, um genau diesen Effekt zu erzielen.

Problem 2: Die tiefste Ebene des Sci-Fi-Blockbusters ist harmloser, als sie klingt

Der Umgang mit der Limbus-Ebene scheint darüber hinaus gleich mehrere Logiklücken aufzuweisen. Die ganze Traumoperation in Inception kann nur unter immenser Betäubung vonstatten gehen. Eine Figur gelangt in den Limbus, wenn sie in einer der vorherigen Ebenen stirbt. Die Anästhesie sorgt dafür, dass sie auf dieser Ebene gefangen ist und womöglich gefühlte Jahrzehnte dort verbringen muss: Die Stunden, in denen sich das Betäubungsmittel in der Realität abschwächt, bedeuten ganze Dekaden im Limbus.

Der Limbus

Doch als Doms Zielperson Fischer genau das passiert, scheint es kein Problem zu sein, ihn wieder zurückzuholen: Der Fall von einem Gebäude lässt ihn prompt in der darüberliegenden 3. Traumebene erwachen. Und das, während der ebenso im Limbus gelandete Saito (Ken Watanabe) dort ganze 40 Jahre verbringen muss.

Problem 3: Die berühmteste Inception-Szene ergibt keinen Sinn

Das alles sind relativ kleine Unstimmigkeiten, denen Fans des Films im Internet mit Myriaden an Theorien beizukommen suchen. Eines der Plotlöcher offenbart sich allerdings anhand der wohl berühmtesten Szene des Films: Dem Bild des sich drehenden Kreisels.

Bei dem Kreisel handelt es sich um Doms sogenanntes Totem. Totems sind äußerlich Alltagsgegenstände, deren Besonderheit nur ihr Träger kennt – etwa ein normal aussehender Würfel, der aber wiederholt nur eine 1 würfelt.

Doms Kreisel

Damit soll der Träger erkennen, wann er sich im Traum einer anderen Person befindet. Die fremde Person würde die besondere Eigenschaft des Totems nicht kennen und könnte sie im Traum also nicht reproduzieren. Wenn der gezinkte Würfel also plötzlich "ganz normal" Zahlen von 1 bis 6 würfelt, befindet sich der Totem-Träger im Traum einer anderen Person.

Das Problem mit Doms Kreisel ist nun aber, dass er keine ungewöhnlichen Eigenschaften hat. In der Realität fällt er irgendwann um und nur in Doms eigenem Traum dreht er sich seiner eigenen Imagination nach unendlich weiter.

Falls aber eine fremde Person Dom in einen Traum versetzt – etwa, um ihm Geheimnisse zu entlocken –, würde sie den Kreisel anhand der Realität reproduzieren. Er würde irgendwann umfallen, genau wie es Doms Kreisel auch in der Realität tut. Der Kreisel taugt also weder dazu, Realität von Traum zu unterscheiden, noch den Urheber des Traums zu identifizieren.

Wer sich dennoch an den Logik-Makeln stört, mag sich ein Zitat aus Tenet zu Herzen nehmen: "Versuch nicht, es zu verstehen. Fühle es!"

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Was haltet ihr von den Plotlöchern in Inception?

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