7 Gründe, Michael Bay & seine Filme zu mögen

30.10.2017 - 17:00 Uhr
Michael Bay am Set von Transformers
Paramount Pictures
Michael Bay am Set von Transformers
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Vielerorten wird Michael Bay gescholten, aber eines kann er ganz bestimmt: den Kinobesucher mit gigantischen Bildern unterhalten. Außerdem hat der Filmemacher einiges für das moderne Verständnis von Kino getan.

Update: Diesen Artikel haben wir zum Kinostart von Transformers 3 im Juni 2011 veröffentlicht. Er hat nichts an seiner Aktualität eingebüßt. Deshalb haben wir in minimal aktualisiert und wollen euch damit heute Abend auf die Ausstrahlung von Transformers um 20:15 Uhr bei kabel eins aufmerksam machen. Wer den Streifen noch nicht gesehen hat, kann dies nun nachholen.

Michael Bay muss ganz schön viel aushalten, besonders, wenn es um seinen Transformers -Reihe geht. Vielerorten wird er kritisiert, weil er aus dem Kino das herausholt, was ihm eigen ist: die pure kinetische Energie. Bei ihm gibt es selten einen Stillstand oder lange Dialoge, dafür sehen wir viele Effekte der Sonderklasse und Schauwerte, die ihresgleichen suchen. Visuell haben sie einiges zu bieten … und mehr erwarte ich von den Filmen des Michael Bay auch gar nicht. Hier sind 7 Gründe, warum wir Michael Bay nicht nur mit Kritik überschütten sollten.

1. Grund: Michael Bay ist der König des guerilla filmmaking

Als Videofilmer hat sich Michael Bay die Sporen verdient. Alles, was der dort gelernt hat, findet sich in seinen Filmen wieder. Wir können blasiert auf ihn hinunter schauen, weil er – wie traditionell geschulte Filmemacher – keine ausgefeilten Charaktere bietet und gegen Gesetze der Dramaturgie verstößt. Aber dabei wird vergessen, dass seine furiose Bild- und Schnitttechnik sowie das Bombardement von Special Effects dazu dient, den Zuschauer zum ultimativen Staunen zu bringen … und das schafft er allemal.
Dreharbeiten zu Transformers: Der letzte Ritter

2. Grund: Immer ein gutes Ensemble dabei

Erstaunlich, dass Michael Bay für Filme, deren Story auf eine Briefmarke passt und deren Darsteller nicht gerade in Glanz und Glorie erstrahlen dürfen, immer ein gutes Ensemble, erst recht in der zweiten Reihe, castet. John Turturro, John Malkovich und Frances McDormand (Transformers-Reihe), Ben Affleck und Kate Beckinsale (Pearl Harbor), Bruce Willis und Steve Buscemi (Armageddon – Das jüngste Gericht), Ewan McGregor und Scarlett Johansson (Die Insel) sind nur einige, die über allem Bild- und Effect-Schnickschnack immer für einen Blick gut sind.

3. Grund: Bei Michael Bay gibt's Stil statt Story

Michael Bay macht aus einer mittelmäßigen, gar schlechten Story (ein Film über Spielfiguren?) immer noch einen heißen Film, einen Blockbuster, der trotz mieser Kritiken Millionen Zuschauer vor die Leinwände lockt. Auch das hat er als Videofilmer von der Pike auf gelernt: Am Schneide- und Computertisch alles aus dem Material herausholen, was geht. So ist es die Montage der Bilder, die das auf die Leinwand bringt, was wir bei MTV und Videos aller Art schätzen gelernt haben.

4. Grund: Michael Bay setzt seine Visionen um

Eines können wir Michael Bay nicht vorhalten: dass er aufgibt. Der Filmemacher setzt seine Ideen um, mag kommen, was will. Seine Vision, aus kleinen Spielfiguren eine Trilogie für die große Leinwand zu inszenieren, wurde mit Häme belächelt. Mittlerweile staunen die Kritiker wohl nur noch über den Filmemacher, der wahrscheinlich nie ein Autorenfilmer wird, der aber mit seinem effektvollen visuellen Stil die junge Besucher-Generation mehr prägt also so manch anderer.
Dreharbeiten zu Transformers: Der letzte Ritter

5. Grund: Michael Bay - Der König des Event-Movie

Mit Pearl Harbor hat Michael Bay auf eine unnachahmliche Weise das Event-Movie in eine neue Dimension gehoben. Die Geschichte ist berechenbar und absolut künstlich, kritische Fragen werden nicht gestellt. Aber für jeden ist etwas dabei: Helden- und Liebesgeschichte, Fliegerstory, Kriegsfilm und Patriotismus. Alles ist dem Unterhaltungswert untergeordnet und so ist Michael Bay der Vater der neuen TV-Welle von Der Untergang der Gustloff bis Hindenburg.

6. Grund: Michael Bay als Glücksfall für Paramount

Ohne einen Michael Bay hätte es das renommierte Paramount-Studio, das älteste unter den Majors, nicht geschafft, sich aus der Krise zu befreien. Mit dem Transformers-Franchise ist es gelungen, das Studio, welches mit Mission: Impossible Mitte der 1990er Jahre seinen letzten großen Hit landete, wieder in die Spitze der wichtigsten US-Studios zu führen. Mit knapp 150 Millionen Dollar Produktionskosten erspielte sich Transformers mehr als 700 Millionen Dollar. Was folgte, war die Wiederbelebung von Star Trek und mit Iron Man ein Superheld, der ebenfalls für Kassenerfolge sorgt. Mittlerweile haben die sechs Transformers-Filme mehr als 4,3 Milliarden Dollar eingespielt.

7. Grund: Michael Bay ist sein Geld wert

Wer in einen Michael Bay-Film geht, bekommt genau das, wofür er bezahlt hat: gigantische Zerstörungen, halsbrecherisches Tempo, aufwendige Stunts und einen Showdown, der die Nerven des Zuschauers gehörig strapaziert. Kino in seiner ihm ureigenen kinetischen Form wird hier geboten.

Was haltet ihr von Michael Bay und seinen Filmen?

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