15 Jahre Toy Story - Beste Trilogie aller Zeiten?

22.12.2010 - 08:50 UhrVor 12 Jahren aktualisiert
Woody & Buzz freuen sich!
Disney/Pixar
Woody & Buzz freuen sich!
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Heute vor exakt 15 Jahren hatte der erste Teil der epischen Spielzeug-Serie seinen US-Kinostart. Wir gratulieren Pixar … und danke für die ganzen schönen Spielsachen.

Zeit sich alt zu fühlen! Zumindest für diejenigen, die sich noch daran erinnern können, als Toy Story in den Kinos lief (ich zum Beispiel). Viel ist passiert in den 15 Jahren, seit Pixar mit seinem ersten komplett digital animierten Film die Leinwände eroberte … auch in der Welt des Trickfilms, denn seit dem Tag, an dem Toy Story veröffentlicht wurde, war in diesem Genre nichts wie vorher.

Der Erste in einer langen Reihe von Nachfolgern
Mitte der Neunziger war die Welt des Trickfilms fest unter der Herrschaft des alljährlichen Disney-Epos, das alle anderen Trickfilme weit überstrahlte. Nach einer Erfolgsserie aus Filmen wie Die Schöne und das Biest , Aladdin und Der König der Löwen war Disney auf dem Zenit seines jüngeren Schaffens. Doch cleverweise hatte das Maushaus auch schon die Finger in dem Topf, der ihm später völlig den Rang ablaufen sollte. Als Pixar-Mitbegründer John Lasseter 1988 mit seinem computeranimierten Film Tin Toy den Oscar für den besten animierten Kurzfilm gewinnt ist das der erste Schritt in der Entstehung der Toy Story-Saga. 1991 schließen Disney und Pixar einen Deal: Das Animationsstudio soll, basierend auf den Figuren aus Tin Toy, einen Film namens Toy Story produzieren.

Also machten sich die Pixerianer ans Werk. Die Produktion hatte einen schweren Start, Ende 1993 präsentiert Pixar der Chefetage von Disney den ersten Entwurf des Films, mit katastrophalem Ergebnis. Die Disney-Führer hassen, was sie sehen und verlangen eine komplette Überarbeitung des Drehbuchs. Pixar muss ganz von vorne anfangen. Unter großen Zeitdruck wird das komplette Konzept neu überdacht. Ende 1995 ist der 30 Millionen Dollar teure Film Toy Story dann schließlich fertig und erscheint in den Kinos.

An der Stelle könnten wir jetzt schreiben: Und der Rest ist Geschichte. Denn der Erfolg des Films übertrifft alle Erwartungen, die Disney in das Projekt gesetzt hatte. Mit 191 Millionen Dollar US-Einspielergebnis ist Toy Story zur damaligen Zeit der erfolgreichsten Zeichentrickfilm nach Aladdin und Der König der Löwen. Auch lukrative Werbedeals lassen die Kasse klingeln. Aber nicht nur die finanzielle Seite stimmt, auch die Kritiker sind von Toy Story sehr angetan, das Time Magazine nimmt ihn in seine Liste der zehn besten Filme des Jahres auf. Sowohl die technische Seite als auch die Geschichte überzeugen das Publikum, die Tür für abendfüllende Spielfilme in CGI ist geöffnet.

Auch bei Teil 2 ging nicht alles rund
Danach tut sich erst einmal einige Jahre nichts im Spielzeug-Universum, bis Disney schließlich bei Pixar anfragt, ob das Studio nicht ein Sequel für Toy Story produzieren will. Doch Disneys Pläne sind bescheiden. Sie wollen keinen zweiten Kinofilm, sondern lediglich eine 60minütige Fortsetzung, die direkt auf Video erscheinen soll. Pixar soll die Arbeit daran nebenher erledigen und sich hauptsächlich auf Das große Krabbeln konzentrieren. Wie schon bei Teil eins beginnen die Arbeiten an Toy Story 2, doch viele Kreative im Pixar-Team sind mit Produktionsplan und Drehbuch unzufrieden. Nach einigen Monaten rebellieren die Pixarianer und teilen Disney mit, den Film unter den gegenwärtigen Bedingungen nicht beenden zu können. Daraufhin wird John Lasseter, Regisseur des ersten Teils, mit der Leitung von Toy Story 2 beauftragt, der dann auch das Kreativ-Team der ersten Spielzeug-Hatz zurückholt und das Drehbuch an einem Wochenende komplett umschreibt. Innerhalb von nur 9 Monaten produziert das Pixar-Team den kompletten Film, so dass er Thanksgiving 1999 in den Kinos erscheinen kann. Und auch hier spricht der Erfolg wieder dafür, dass es eine weise Entscheidung war, das Spielzeug-Sequel nicht auf DVD zu verfeuern. Mit beinahe 500 Millionen globalem Einspielergebnis ist Toy Story 2 ein gigantischer Hit und zementiert Pixars Ruf als Erfolgsgarant.

Die Erfolgstoystory geht weiter
Die Produktion des dritten Teils der Spielzeug-Story sollte wenigstens reibungslos verlaufen. Aber weit gefehlt! Im Jahr 2004 sah es nämlich sehr danach aus, als ob Pixar und Disney in Zukunft getrennte Wege gehen würden. Disney besaß aber sämtliche Rechte an den Toy-Story-Figuren, also beauftragte Disney-Boss Michael Eisner eine andere Firma, um einen weiteren Toy Story-Teil zu produzieren. Alles weitere über diese Episode könnt ihr hier nachlesen.

Aber nachdem diese Streitigkeiten beigelegt waren, konnte Pixar selbst wieder Hand an ihr bekanntestes Franchise legen und bescherte Woody, Buzz und den anderen lieb gewonnen Spielzeugen einen würdigen Abschluss der Toy-Trilogie. Klar: Die Erfolgsstory setzte sich fort. Über 1 Milliarde Dollar spielte Toy Story 3 dieses Jahr weltweit ein – mehr als seine beiden Vorgänger zusammen. Das macht ihn zum erfolgreichsten Trickfilm aller Zeiten und gleichzeitig zum erfolgreichsten Film des Jahres 2010. Und auch bei Teil 3 schlugen die Kritiker Purzelbäume vor Begeisterung.

Der englische Kritiker Mark Kermode ließ sich sogar zu einer kräftigen Aussage hinreißen: “Toy Story ist die beste Trilogie aller Zeiten!” Das wirkt im ersten Moment schwerwiegend, aber wenn wir genauer darüber nachdenken, könnte er damit sogar Recht haben. Welche andere Filmreihe war so erfolgreich, beliebt und dabei gleichzeitig über alle drei Teile so konsistent in der Qualität? Fast jede andere Filmtrilogie hat ihre Schwachpunkte, aber wo liegen diese bei Toy Story? Da müssen wir tatsächlich länger überlegen.

Wird es einen vierten Teil von Toy Story geben? Disney würde sicher gerne den gigantischen Erfolg weiter ausnutzen, es erscheint aber unwahrscheinlich, dass Pixar seine berühmteste Filmreihe überstrapazieren will. Zwar ist inhaltlich Raum für eine Fortsetzung vorhanden, aber das Ende von Toy Story 3 ist gleichzeitig auch ein perfekter Punkt, um die Spielzeuge ab jetzt in der Kiste zu lassen. Zu oft in der Filmgeschichte ist eine runde Filmtrilogie durch einen unnötig nachgeschobenen vierten Teil verhunzt worden – das bleibt Toy Story hoffentlich erspart.

Denn diese drei Filme bleiben für immer ein Teil wertvoller Erinnerungen für unzählige Kinozuschauer jeden Alters. Ich bin mir völlig sicher, das werden sie auch noch in 20 Jahren sein.

Herzlichen Glückwunsch zum Jubiläum, Pixar! Und danke für die ganzen schönen Spielsachen.

Wie siehst du die Geschichte der Spielzeug-Filmserie?
Ist Toy Story vielleicht tatsächlich die beste Trilogie aller Zeiten?

Weitere Infos zu diesem und anderen Pixar Filmen gibt es in unserem neuen Disney Pixar-Club – exklusiv bei moviepilot!

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