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Nagarik

Indien (1977) | Sozialdrama, Drama | 125 Minuten
Originaltitel:
Nagarik / AT: Der Bürger; The Citizen

Nagarik ist ein Sozialdrama aus dem Jahr 1977 von Ritwik Ghatak mit Satindra Bhattacharya und Prabha Devi.

Komplette Handlung und Informationen zu Nagarik

Das vor dem Hintergrund der Teilung Bengalens spielende Sozialdrama erzählt von einer entwurzelten gutbürgerlichen Mittelklassefamilie, die in der neuen Heimat trotz aller Bemühungen in die Armut abzurutschen droht, und gilt als erster Film des künstlerisch unabhängigen indischen Kinos, des sogenannten Parallel Cinema.

Handlung von Nagarik
Im Zuge der Unabhängigkeit Indiens im Jahr 1947 und der Gründung von zwei separaten Staaten kam es auch zur Teilung des vormals geeinten Bengalen. Zu den Flüchtlingen, die sich deshalb aus ihrer angestammten Heimat im Ostteil der Region auf gen Westen machten, gehörte auch die Familie von Ramu (Prabha Devi). Ihr neues Zuhause fanden sie in einem heruntergekommenen Viertel der Millionenmetropole Kalkutta. Doch die aus Geldmangel gewählte neue Bleibe, in der Ramu gemeinsam mit seinen Eltern und der jüngeren Schwester Sita (Sova Sen) nun lebt, ist kaum noch mit dem geräumigen Anwesen vergleichbar, das sie einst in Ostbengalen bewohnten. Mit der Abstufung im Gesellschaftsstand kann sich die gutbürgerliche Familie nur schwer abfinden. Ramu findet als frischgebackener Absolvent trotz stetiger Bemühungen keine Anstellung, mit der er für den ausreichenden Unterhalt seiner Angehörigen sorgen kann. Während die Mutter (Prabha Devi) eher still alten Zeiten nachtrauert, übt sich der wegen seiner Sehbehinderung arbeitsunfähige Vater (Kali Bannerjee) in offenem Zynismus, ist mit diesem Verhalten aber seinen beiden Kindern auch keine Hilfe, die sich einen letzten Rest Optimismus bewahrt haben. Da Sita im heiratsfähigen Alter ist, wird sie etlichen potenziellen Ehemännern und deren Familienangehörigen vorgeführt, die aber nur Spott und Häme für die ärmliche Sippschaft von gleichem Stand übrig haben. Enttäuscht vom Verhalten seines sich abwendenden Freundes Jatin (Keshto Mukherjee) erweist sich als einziger Lichtblick im Leben von Ramu seine Jugendliebe Uma (Ketaki Dutta), die aber auch zu tun hat, Mutter und Schwester Shefali (Geeta Shome) über die Runden zu bringen. Um die leere Haushaltskasse aufzubessern, wird der Chemiker Sagar (Ajit Bannerjee) als Untermieter einquartiert, der sich heimlich in Sita verliebt. Doch dessen kläglicher Beitrag reicht auch nicht, um der Verschuldung Herr zu werden, und die einst gut situierte Mittelstandsfamilie rutscht immer weiter in die Armut ab.

Hintergrund & Infos zu Nagarik
Die filmgeschichtliche Bedeutung des Regiedebüts von Ritwik Ghatak wurde von der breiten Öffentlichkeit zunächst nicht wahrgenommen, da das Familiendrama erst 1977 nach dem Tod des Regisseurs in die Kinos kam und davor lange Zeit der drei Jahre später von Satyajit Ray realisierte Film Apus Weg ins Leben: Auf der Straße aus dem Jahr 1955 als erster Independent-Film Indiens galt.

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