Count-Down am Xingu IV
Deutschland (2014) | Dokumentarfilm | 73 MinutenCount-Down am Xingu IV ist ein Dokumentarfilm aus dem Jahr 2014 von Martin Keßler.
Komplette Handlung und Informationen zu Count-Down am Xingu IV
Januar 2014. Brasilianisches Amazonasgebiet, Provinzhauptstadt Altamira. Mit Motorsägen werden die ersten Holzhäusern gefällt - wie morsche Bäume. Denn die Umsiedlung von fast 40 000 Menschen hat begonnen - am Fluss Xingu. Hier entsteht der drittgrößte Staudamm der Welt - Belo Monte: Strom für den wirtschaftlichen Aufstieg Brasiliens. So die offizielle Version. Doch hinter den Kulissen geht es um riesige Gewinne für Baufirmen, Politiker und internationale Konzerne. Dafür werden über 600 qkm Urwald gerodet, Indigene, Flussbauern und Bewohner der Stadt Altamira zwangsumgesiedelt. Joseneide und ihrer Familie hat man rund 10 000,- Entschädigung geboten. Dafür können sie nicht mal ein Grundstück kaufen, geschweige denn ein Haus. Daher werden sie wohl in eine der riesigen Siedlungen ziehen, die der Kraftwerksbetreiber Norte Energia zur Zeit aus dem Boden stampft. Beton - statt Holzhäuser. Schnellbauverfahren. So spart man Zeit und Geld. Auf Kosten der Zwangsumgesiedelten. Denn viele der Betonhäuser haben schon jetzt Risse. Der Beton wird gestreckt - um einen Zusatzgewinn zu machen, erfahren wir von einem Insider. Korruption und Baumafia - wie bei den Stadien für die Fußballweltmeisterschaft, fügt er hinzu. Rio de Janeiro. Ein als Batman verkleideter Demonstrant schreit uns die gleiche Botschaft ins Mikrophon: Brasilien - das ist Chaos. Bei Gesundheit, Erziehung und auf dem Bau. Hier bestimmt die Baumafia - Hand in Hand mit der Politik !. Gegen das schmutzige Geschäft mit der Fußball - WM haben im letzten Jahr Millionen Brasilianer demonstriert. Und schon jetzt rüstet sich die brasilianische Regierung mit Sondertribunalen und einem möglichen Einsatz der Armee gegen weitere Massenproteste bei der WM. An Großprojekten wie Belo Monte verdient immer eine Oligarchie, sagt uns Dom Erwin Kräutler, der katholische Bischof von Altamira. Und er fügt hinzu: Es macht viel mehr Sinn, in Wind- und Solarenergie zu investieren, statt hier den Urwald platt zu machen. Seit Jahren kämpfen er und das Bürgerbündnis Xingu vivo gegen das pharaonische Kraftwerk. Immer wieder haben Indigene die Baustelle besetzt. Und mehrfach haben ihnen Gerichte recht gegeben, den Riesenstaudamm für illegal erklärt. Doch Belo Monte wird einfach weiter gebaut - mithilfe von Rechtskonstruktionen aus der Zeit der Militärdiktatur. Mit Demokratie hat das nichts zu tun, sagt der Bischof. Trotzdem liefern europäische Firmen LKW und Turbinen - ob Siemens, Voith, Andritz oder Mercedes. Über 150 weitere Staudämme sind im Amazonasgebiet geplant. Ein Riesengeschäft für internationale Konzerne und die brasilianische Baumafia - auf Kosten der grünen Lunge der Welt und der Menschen, die hier leben. Eine spannende Reportage von Filmemacher Martin Keßler - im Vorfeld der Fußballweltmeisterschaft.
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