Die besten eigenwilligen Filme aus Deutschland - Moslem

  1. DE (2010) | Ehedrama, Liebesfilm
    Zwischen uns das Paradies
    6.2
    6.4
    40
    17
    Ehedrama von Jasmila Zbanic mit Zrinka Cvitešić und Leon Lucev.

    Zwischen uns das Paradies – heißt es am Ende für Lunar und Amar. Die Beiden sind ein junges Ehepaar im Nachkriegs-Sarajevo und führen zwar kein erfülltes, aber ein scheinbar zufriedenes Leben. Luna ist Flugbegleiterin, Amar Fluglotse. Seine Frau hätte gerne ein Kind, doch Amar sträubt sich. Als er wegen Trunkenheit während der Arbeitszeit seinen Job verliert, ist dies der Auftakt einer zunehmenden Entfremdung, da sich Amar mehr und mehr zum radikalen Islamismus bekennt, Luna aber nicht von ihren weltoffenen Ansichten abweichen will.
    Während sich Regisseurin Jasmila Zbanic in Esmas Geheimnis – Grbavica noch mit dem Neuanfang im vom Bürgerkrieg zerstörten Sarajevo auseinandersetzte, ist von den offensichtlichen Wunden in Zwischen uns das Paradies nichts mehr zu spüren. Doch auf der mentalen Ebene zeigt Jasmila Zbanic neue Abgründe auf, was Zwischen uns das Paradies zu einem interessanten Zeitdokument macht. (EM)

  2. DE (2010) | Sozialdrama, Drama
    5.7
    5.9
    36
    25
    Sozialdrama von Burhan Qurbani mit Carlo Ljubek und Jeremias Acheampong.

    Der Titel Shahada bezieht sich auf die erste Säule des Islam, das Glaubensbekenntnis. Hier steht es für die Entscheidung, die ein/e jede/r treffen muss, um den richtigen Weg zu finden. Eine aufschlussreiche Arbeit, die westlichen Zuschauern die Augen für die muslimische Wertewelt öffnet und sie gleichzeitig zwingt, die jeweiligen Entscheidungen der Protagonisten zu reflektieren.

  3. DE (2011) | Kriminalfilm
    ?
    1
    Kriminalfilm von Thomas Jauch mit Dieter Pfaff und Aylin Tezel.

    Dalia war neun Jahre alt, als Vater Basim mit ihr in den Irak floh. Zurück blieb ihre Mutter Daniela. Die hatte sich schon vor der Entführung Dalias an Bloch gewandt, zermürbt von der noch laufenden Scheidung. Nach dem Verlust ihrer Tochter verschlechterte sich ihre seelische Verfassung. Doch Bloch musste die Behandlung damals beenden, weil er für ein paar Jahre zurück nach Baden-Baden zog. Blochs Freund Martin Hellmann setzte die Therapie fort, die Daniela aber bald abbrach. Hellmann bereitet gerade seine Hochzeit vor (und Bloch seinen Auftritt als Trauzeuge), als Dalia acht Jahre später nach Köln zurückkehrt. Sie bittet Bloch, bei ihm übernachten zu dürfen. Der Psychotherapeut willigt ein und nimmt nach langer Zeit wieder Kontakt mit Dalias Mutter Daniela auf. Die schwer depressive Frau hat die Kontrolle über ihr Leben zusehends verloren. Natürlich möchte sie ihre Tochter wiedersehen, sie wiederhaben, doch das erste Treffen der beiden Frauen verläuft nicht gut. Dalia reagiert wütend und abweisend, ist aber viel verletzlicher, als sie wahrhaben will. Dass die junge Frau eine gläubige Muslima ist, weiß Bloch. Doch ist sie auch eine Islamistin, wie der BKA-Beamte Peter Grohmer behauptet? Der drängt den Psychotherapeuten zur Kooperation: Möglicherweise drohe ein Anschlag auf die in Köln stattfindende Anti-Terror-Konferenz. Bloch lehnt ab. Er möchte Mutter und Tochter auf seine Weise helfen, sehr zum Unwillen von Clara. Doch Dalia hat über die Muslima Halimah Omer tatsächlich Kontakt zu radikal-islamistischen Kreisen. Gleichzeitig taucht Vater Basim in Köln auf, um seine Tochter in den Irak zurückzuholen. Als er und Daniela sich begegnen, kommt es zur Katastrophe - und Dalia ist Augenzeugin.

  4. DE (2008) | Dokumentarfilm
    ?
    5
    1
    Dokumentarfilm von Thomas Lauterbach mit Aysel Kilic.

    Aysel ist gläubige Muslima und lebt seit vielen Jahren ein wohl behütetes Leben als Hausfrau und Mutter in der schwäbischen Provinz. Als sie erfährt, dass am Stuttgarter Staatstheater türkische Laiendarstellerinnen für die Tragödie "Medea" gesucht werden, sieht sie die Chance ihrer Langeweile zu entfliehen und bewirbt sich. Was sich am Anfang nach ein wenig Abwechslung anhört, stellt Aysels Weltbild bald auf eine harte Probe. Der Regisseur Volker Lösch will die Narrenfreiheit des Theaters nutzen, um in die teils sehr verschlossene Welt der muslimischen Frauen vorzudringen. Während der Entstehung des Stücks wird Aysel so mit den tragischen Lebensgeschichten anderer muslimischer Frauen konfrontiert, die sie bisher nur von Hörensagen kannte. Als einzige Kopftuchträgerin muss sie ihre Werte und ihren Lebensstil gegenüber moderneren Türkinnen verteidigen. Zerrissen zwischen der Sehnsucht nach Freiheit und der eigenen Tradition, gerät Aysel in einen Glaubenskonflikt und wird gezwungen, ihr eigenes Leben zu hinterfragen. Aysel beginnt zu kämpfen, gegen Klischees, gegen die "Sittenlosigkeit" am Theater und zuletzt gegen sich selbst.