Die besten Dokumentarfilme von 2008 aus Frankreich

  1. BE (2008) | Dokumentarfilm
    ?
    2
    Dokumentarfilm von Jawad Rhalib.

    Die Hafenstadt Essaouira an der marokkanischen Atlantikküste war mehrere Jahre hindurch der weltweit wichtigste Fischereihafen für Sardinen, die größtenteils auch gleich in den ortsansässigen Konservenfabriken verarbeitet wurden. Doch heute gibt es diese Heringsart dort nicht mehr und der gesamte Wirtschaftszweig liegt danieder. In der herrlich gelegenen Stadt zeugen nur noch Ruinen und verfallende Fabrikhallen von ehemaligem Glanz und Reichtum.

  2. FR (2008) | Dokumentarfilm
    ?
    1
    Dokumentarfilm.

    Unsere Jugend in Indochina lässt Franzosen zu Wort kommen, die im Indochina der Kolonialzeit zwischen 1920 und 1946 ihre Jugendzeit erlebten. Sie berichten von der verlorenen Welt des französischen Kolonialismus im fernen Asien. Mit Blick auf die oft leidenschaftliche Auseinandersetzung mit Frankreichs kolonialer Vergangenheit geht es den Filmemachern in erster Linie um Zeugnisse aus erster Hand. Die zuweilen einseitigen Weltsichten der Zeitzeugen zeigen die Widersprüchlichkeit, Begrenztheit und vor allem die Komplexität des Kolonialsystems.

  3. US (2008) | Dokumentarfilm
    ?
  4. FR (2008) | Dokumentarfilm
    ?
    1
  5. FR (2008) | Dokumentarfilm
    ?
    1
    1
    Dokumentarfilm von Jean-Michel Meurice.

    Goldbarren, ein Cadillac, Nazis, Agenten, Korruption, Politiker: Die Autoren erzählen eine Geschichte, die 1945 in den Trümmern von Berlin beginnt. Als sich 1944 der Zusammenbruch Nazideutschlands abzeichnete, brachten, so wird erzählt, zwei deutsche Geheimagenten im Auftrag der SS enorme Geldsummen in die Schweiz. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs holten diese beiden Nazi-Agenten den verborgenen Schatz nach Deutschland zurück und füllten damit die Kassen der damals noch ganz jungen Christlich Demokratischen Union (CDU). Altnazis, Waffenhändler, Geschäftemacher, Staatsdiener sowie CIA-Agenten - so berichten die Autoren - bauten dann ein okkultes, korruptes Netz zur Politikfinanzierung auf, genannt "Octogon", um die Partei des damaligen Bundeskanzlers Konrad Adenauer finanziell zu unterstützen. Diese Finanzierung funktionierte insbesondere über Provisionszahlungen für Rüstungsgeschäfte der Bundeswehr, die in schwarze CDU-Kassen flossen. Durch ein geplatztes Geschäft der neu gegründeten Bundeswehr im Jahr 1956 wurde die Sache bekannt. Ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss wurde eingesetzt und versuchte, die Wahrheit zu ergründen. Nach dem mysteriösen Verschwinden von Zeugen kamen die Untersuchungen zu keinem Ergebnis - und die Geschäfte gingen weiter. Der Dokumentarfilm von Fabrizio Calvi, Frank Garbely und Jean-Michel Meurice unternimmt den Versuch, eine schwer zu durchschauende Geschichte zu rekonstruieren.

  6. FR (2008) | Dokumentarfilm
    ?
    8
    Dokumentarfilm von Raymond Depardon.

    Schweiz-französischer Dokumentarfilm von Raymond Depardon, der über zehn Jahr hinweg das Leben der Bergbauern in Europa begleitet hat. Dieser Film wurde in Cannes 2008 in der Rubrik Un Certain Regard vorgestellt.

  7. FR (2008) | Dokumentarfilm
    ?
    1
    Dokumentarfilm von Martin Meissonnier.

    In der Erinnerung der Franzosen hat Jeanne d'Arc, die auf dem Scheiterhaufen starb, nachdem sie im Hundertjährigen Krieg die Engländer verjagt und Frankreich die Unabhängigkeit zurückgegeben hatte, einen festen Platz. Wer war die Schäferin aus Lothringen, die zur französischen Nationalheldin wurde, und wie kam es zu ihrer öffentlichen Hinrichtung am 30. Mai 1431 in Rouen? Wer verbarg sich hinter der von den Historikern die "Falsche Jeanne" genannten Frau, die fünf Jahre später behauptete, Jeanne d'Arc zu sein und den Flammen des Scheiterhaufens getrotzt zu haben? Jeanne d'Arcs Geschichte war so außergewöhnlich, dass ihrer Person sehr viel Geheimnisvolles und Rätselhaftes zugeschrieben wurde. Anhand historischer Quellen gehen die Forscher in dem Dokumentarfilm von Martin Meissonnier diesen vielen, noch heute offenen Fragen nach und rekonstruieren das Schicksal einer ungewöhnlichen Frau.

  8. FR (2008) | Dokumentarfilm
    ?
    1
    Dokumentarfilm von Daniel Leconte.

    In der Doku Der Fall Charlie Hebdo (OT: C’est dur d’etre aimé par des cons) zeichnet Daniel Leconte die Ereignisse nach, die die Veröffentlichung der Mohammed-Karikaturen im Satire-Magazin Charlie Hebdo nach sich zog.

  9. CA (2008) | Dokumentarfilm
    ?
    Dokumentarfilm von Christophe Gargot.

    Dieser Dokumentarfilm dreht sich um den Internationalen Strafgerichtshof für Ruanda in Arusha, der dort seit 1995 versucht, die Verantwortlichen für den Völkermords von 1994 zu finden.

  10. FR (2008) | Dokumentarfilm
    ?
    1
    Dokumentarfilm von Ruth Zylberman.

    Filmemacherin Ruth Zylberman stellt in ihrem Dokumentarfilm sechs Europäer aus vier Ländern vor, die aktiv an der 68er-Protestbewegung teilgenommen haben und schildert ihre unterschiedlichen Lebenswege. Der Dokumentarfilm zeigt den Einfluss der 68er-Bewegung auf das Leben von sechs Europäern: Da ist zum Beispiel die Turiner Gymnasiastin Vicky Franzinetti, die später "Lotta-Continua"-Aktivistin und Feministin wurde. Oder der maoistische Pariser Student Yves Cohen, der seinerzeit in der Peugeot-Fabrik Quartier bezog sowie der Peugeot-Arbeiter Jean-Paul Gitta, der sich als Gewerkschafter an der Fabrikbesetzung von Mai bis Juni 1968 beteiligte. Ferner geht es um die junge Deutsche Eva Quistorp, die am Studentenprotest teilnahm und sich später in der Frauen- und der Umweltbewegung engagierte. Und schließlich das tschechische Paar Peter Uhl und Anna Sabatova. Sie mussten eine jahrelange Gefängnisstrafe verbüßen, weil sie nach dem Prager Frühling gegen den Einmarsch der Warschauer-Pakt-Staaten und das "Normalisierungsregime" in der Tschechoslowakei protestiert hatten. Das Leben aller Protagonisten des Dokumentarfilms spiegelt die Leidenschaft der 68er-Zeit, deren Einfluss auf die gesellschaftliche Entwicklung und ihr politisches, soziales und kulturelles Erbe.

  11. ?
    3
    Dokumentarfilm von Augustin Legrand und Ronan Denecé.

    Für die Kandidaten um die französische Präsidentschaft ist es ein unbequemes Szenario: Im Herbst 2006 schlagen zahlreiche Obdachlose im Zentrum von Paris ihre Zelte auf. Eine Demonstration, initiiert von zwei engagierten Bürgern, den Brüdern Augustin und Jean-Baptiste Legrand. Selbst nicht wohnsitzlos, fordern sie Solidarität mit den rund 100.000 Menschen, die in Frankreich auf der Straße leben. Über das Internet rufen die Legrands die Pariser auf, einige Nächte bei den Obdachlosen zu verbringen. Die Aktion der Gruppe, die sich Die Kinder von Don Quijote nennt, hat ein konkretes Ziel. Der Staat soll jedem Bürger dauerhaften Wohnraum zusichern. Unter dem öffentlichen Druck verspricht der Kandidat Nicolas Sarkozy Tausende neuer Wohnprojekte. Die Geschichte ist ein Beispiel dafür, was Wahlversprechen sein können.

  12. FR (2008) | Dokumentarfilm
    ?
    1
    Dokumentarfilm von Marianne Chaud.

    Zur kältesten Zeit des Winters verlassen die buddhistischen Mönche von Phukthal in der Himalaya-Region Zanskar für einen Monat ihr Kloster. Durch Schnee und Eis wandern sie auf schwindelerregenden Pfaden und entlang zugefrorener Flussbette zu Dörfern, die mehrere Tagesreisen entfernt sind. Dort halten sie mit den Gläubigen Gottesdienste ab. Die Reise ist zwar anstrengend, doch die Mönche nehmen die Strapazen gerne in Kauf, ermöglichen sie ihnen doch, die Monotonie des Klosterlebens zu durchbrechen und ihre Freunde und Familien wiederzusehen. Eine junge Ethnologin hat die Mönche auf ihrer außergewöhnlichen Winterreise begleitet und sie aus ihrer ganz persönlichen Perspektive gefilmt. Der Film bietet einen Einblick in die Privatsphäre der Männer unterschiedlichen Alters. Sie verfolgt unter anderem den erstaunlichen Werdegang des achtjährigen Kenrap, der mit fünf Jahren beschloss, Mönch zu werden, weil er sich daran erinnerte, dass er auch in seinem vorigen Leben Mönch war.

  13. FR (2008) | Dokumentarfilm
    ?
    Dokumentarfilm von Denis Van Waerebeke.

    Nach Schätzungen von Wissenschaftlern besiedeln zwischen fünf und 100 Millionen verschiedene Arten von Lebewesen unseren Planeten. Die Forscher gehen davon aus, dass sie alle zu einer einzigen, riesigen Familie gehören - auch der Mensch. Aber wie und nach welchen Kriterien lassen sich diese Arten klassifizieren? Etwa nach der Anzahl ihrer Beine oder danach, ob sie Flügel, Federn, Fell oder Schuppen haben? "Die wunderbare Artenvielfalt" gibt einen Überblick über den derzeitigen Stand der Wissenschaft und räumt mit manchem Vorurteil in Sachen Evolution auf. Der Mensch stammt nicht vom Affen ab, sondern Mensch und Affe haben einen gemeinsamen Vorfahren. Der Mensch ist auch nicht höher entwickelt als eine Bakterie. Menschen haben zwar zum Beispiel die Wissenschaft, die Philatelie und die Schwarzwälder Kirschtorte erfunden, Bakterien können sich dafür bei einer Temperatur von 100 Grad Celsius 14 Mal pro Minute teilen.

  14. FR (2008) | Dokumentarfilm
    ?
    1
    Dokumentarfilm von Paule Muxel und Bertrand de Solliers.

    Bewohner der französischen Stadt Vichy erinnern sich an die Jahre zwischen 1940 und 1944, als Frankreich nach seiner militärischen Niederlage von Hitler-Deutschland besetzt war. Die deutschen Besatzer überließen die Verwaltung Frankreichs der von Feldmarschall Pétain geführten französischen Regierung. Diese residierte im Hôtel du Parc von Vichy, die sich in der nicht besetzten Zone befand. Das Vichy-Regime löste die Dritte Französische Republik ab und hielt sich bis zur Befreiung Frankreichs im August 1944. Dann übernahm die provisorische Regierung unter General de Gaulle die Macht. Bereits im Juni 1940 begann Pétain in unterschiedlicher Form, mit den Nationalsozialisten zu kollaborieren. So organisierte auch die französische Polizei Judenrazzien. Am engsten werden mit dieser Periode Pétain als Regierungschef sowie seine beiden Vizepremiers Laval und Darlan in Verbindung gebracht. Doch damals verehrten die meisten Franzosen in Pétain vor allem den Sieger von Verdun. Auch mit dem Waffenstillstand war die Mehrheit einverstanden. Mit Aussagen von Zeitzeugen rekonstruieren Bertrand de Solliers und Paule Muxel die Geschichte von Vichy. Sie befragen eingesessene Bürger der Stadt, aber auch solche, die auf der Flucht aus dem besetzten Teil Frankreichs 1940 mit ihren Familien nach Vichy gekommen waren. Einige von ihnen waren Juden, manche in der Résistance, andere versteckten sich und wieder andere arrangierten sich mit dem Regime. Auf geradezu beispielhafte Art zeugen diese Erinnerungen an Philippe Pétain von dem Unbehagen, das dieser Abschnitt der französischen Geschichte noch heute hervorruft.

  15. FR (2008) | Biopic, Dokumentarfilm
    6.6
    1
    Biopic von Patrick Jeudy.

    30 Monate lang, von Januar 1960 bis zum 4. August 1962, bildeten das Sexsymbol Marilyn Monroe und der Psychoanalytiker und Freudianer Ralph Greenson ein mehr als ungewöhnliches Paar. Sie wollte, dass er ihr dabei hilft, wieder auf die Beine zu kommen, damit sie weiter Filme drehen konnte. Er hatte sich das Ziel gesetzt, sie wie ein leidendes Kind mit Liebe und familiärer Zuwendung zu umgeben und ihr Leben mit Sinn zu erfüllen. Greenson war es, der Marilyn Monroe als Letzter lebend sah und der die tote Marilyn fand. Schnell wurde der Vorwurf laut, er sei es auch gewesen, der Schuld an ihrem Tod trage. In der Beziehung Marilyn Monroes zu dem berühmten Hollywood-Psychoanalytiker Ralph Greenson offenbart sich eine völlig unerwartete Seite der Schauspielerin. Gleichzeitig bietet die Begegnung der beiden Stars Einblicke in das damalige Milieu des Films (Cukor, Huston, Wilder), der Literatur (Capote, Miller) und der Politik (Kennedy-Clan, CIA, FBI). Marilyn Monroes Leben endete früh und tragisch. Die Dokumentation "Marilyns letzte Sitzung" von Patrick Jeudy, die sich an der gleichnamigen Buchvorlage von Michel Schneider orientiert, bietet Einblicke in das Leben der Schauspielerin, das über weite Strecken von Drogen, Selbstzweifeln und emotionalen Verstrickungen geprägt war. Im Fokus steht vor allem ihre Beziehung zum Psychoanalytiker Ralph Greenson, der sie in den letzten Monaten vor ihrem Tod begleitete.

  16. ?
    8
    Kriminalfilm von William Karel mit Ben Gazzara und Mickey Rooney.

    Vor 60 Jahren wurde Penny Baxter von ihrem Ehemann, einem bekannten Mafiamitglied, ermordet. Jim, der mit der Untersuchung beauftragte junge Polizist, erzählt, warum es ihm nicht gelungen ist, den Mord zu verhindern, genauso wenig wie den an einem 13-jährigen Mädchen, das als einzige Zeugin eines Mordes geworden war. Jim hat sich nie davon erholt, sein Leben war danach zerstört. Nichts ist von der Geschichte übriggeblieben. Oder fast nichts. Nach langwierigen Nachforschungen kann eine Handvoll noch lebender Zeugen gefunden werden. Über ein halbes Jahrhundert später zeichnen diese Zeugen ein Porträt von Penny Baxter, einer jungen Frau mit außergewöhnlichem Schicksal. Der Dokumentarfilm von William Karel bewegt sich geschickt zwischen klassischer Dokumentation und Fiktion, indem er kunstvoll Archivmaterial mit Ausschnitten aus über 50 legendären amerikanischen Films noirs verbindet. Die Rollen besagter "Zeugen" werden von Protagonisten der Sternstunden Hollywoods gespielt, unter anderen von Kirk Douglas, Cyd Charisse, Mickey Rooney und Ben Gazzara.

  17. ?
    2
    Dokumentarfilm von Olivier Assayas.

    In seiner Dokumentation Eldorado begleitet der französische Regisseur Olivier Assayas den Künstler und Choreografen Angelin Preljocaj bei seiner Arbeit mit Tänzern und im Dialog mit dem Komponisten Karlheinz Stockhausen. (ES)

  18. ?
    2
    Sportfilm von Thierry Donard.

    "Perfect Moment - Never Ending" - immer auf der Suche nach dem perfekten Moment. Regisseur Thierry Donard nimmt Sie mit auf diese Jagd - natürlich mit spektakulären Bildern aber auch mit stillen Szenen, in denen die Sportler ihre eigenen Erlebnisse schildern. "Testimony" ist der Name dieser Auftaktsequenz, mit dabei sind z.B. die Extremskifahrer Kaj Zackrisson und Hugo Harrison und der Big Wave Surfer Garrett McNamara. Im Anschluss übernimmt die Action das Kommando, spektakulär ist der (ungewollte) 107-Meter-Cliffsprung von Fred Syversen, mitreißend das Fahrkönnen des vierfachen Boardercross Weltmeisters Xavier De Le Rue. Weg vom kalten Schnee geht es zu den Surfern um Gony Zubizaretta auf die Mentawai Inseln in Indonesien und nach Hawaii, um im Portrait der erst 14jährigen, vierfachen Kitesurfweltmeisterin Gisela Pulido einen Höhepunkt zu finden.

  19. ?
    2
    2
    Dokumentarfilm von Jean-François Delassus.

    Zwischen 1914 und 1918 stürzte sich die Welt in eine völlig neue Art von Krieg. Diese Dokumentation des renommierten Journalisten und Dokumentarfilmers Jean- François Delassus versucht das Unerklärlich zu erklären: Wie konnten Millionen von Männern vier Jahre lang die unglaubliche Härte des Lebens in den Schützengräben ertragen, Jahreszeit für Jahreszeit, Tag für Tag, Nacht für Nacht? Wie konnten sie die Vorstellung des fast sicheren Todes akzeptieren, wenn sie den genauen Grund, warum sie kämpften, nicht einmal benennen konnten? Delassus und die Historikerin Annette Becker stellen eine provokante These zur Diskussion: Der 1. Weltkrieg wurde durch allgemeines und wechselseitiges Einverständnis aufrecht erhalten. Dank der Bildbearbeitung mit modernster Technik sind das Blutvergießen und der ganze Irrsinn der Front noch nie so nah und intensiv erfahrbar gewesen wie in dieser Dokumentation.

  20. ?
    3
    Geschichts-Dokumentation von Antoine Vitkine mit Jean Sorlot und Ulrich Herbert.

    In den Jahren 1925 bis 1945 wurde Adolf Hitlers "Mein Kampf" allein in Deutschland über zwölf Millionen Mal gedruckt. Die internationalen Auflagen in 16 Sprachen gingen in die Hunderttausende. In vielen Ländern der Welt ist das Buch noch heute zu kaufen. Der Nimbus des Verbotenen fasziniert, und viele Fragen zu "Mein Kampf" bleiben bis heute unbeantwortet: Unter welchen Umständen ist das Buch entstanden? Welche Rolle spielte es für die Machtergreifung Hitlers? Wie wurde es in Deutschland und wie zum Beispiel in Frankreich aufgenommen? Wie viele der Millionen Deutschen, die es besaßen, haben es tatsächlich gelesen? Offenbart es die Gefahren der Naziideologie? Gibt es eine Verbindung zwischen "Mein Kampf" und der Shoah? Die Tragweite dieser Fragen ergibt sich aus der Tatsache, dass Hitler die während seiner Festungshaft im bayerischen Landsberg niedergeschriebenen Gedanken fast eins zu eins umsetzte, darunter die Feldzüge gegen Frankreich und die Sowjetunion, den Anschluss Österreichs, die Verfolgung und Ausrottung der Juden, die sogenannte Rassenhygiene und die sogenannte Rassenlehre. Während die Nationalsozialisten nach 1933 alles für eine weite Verbreitung von "Mein Kampf" taten, zensierte der inzwischen zum Reichskanzler ernannte Autor Adolf Hitler die Ausgabe für Frankreich, um seine wahren Absichten zu verschleiern. Um die Frage zu klären, warum Hitlers "Mein Kampf" heute für die einen ein Tabu, für andere jedoch noch immer ein Faszinosum ist, befragte Filmemacher Antoine Vitkine Zeitzeugen, Historiker und einen ehemaligen Neonazi. Außerdem stellte er Nachforschungen im bayerischen Finanzministerium an, dem derzeit die Urheberrechte gehören. Allerdings wird nach aktuellem Urheberrecht ein Text 70 Jahre nach dem Tod des Autors gemeinfrei. Das bayerische Nachdruckveto hält also nur noch bis zum Jahr 2015 - spätesten bis zu diesem Termin muss eine politische Entscheidung getroffen werden, wie mit diesem Buch umzugehen sei.

  21. ?
    17
    1
    Inszenierter Dokumentarfilm von Miguel Gomes mit Sónia Bandeira und Fábio Oliveira.

    Portugiesische Mischung aus Dokumentarfilm und Fiktion: Hochsommer im Herzen Portugals, in der bergigen Region um Arganil, wo man im August Wildschweine jagt, Hockey spielt, Waldbrände bekämpft, von Brücken springt, Prozessionen absolviert, Feuerwerke macht, Feste feiert, singt und tanzt. In den USA und in England ist der Film auch unter den Titel Our Beloved Month of August oder This Dear Month of August bekannt.

  22. FR (2008) | Dokumentarfilm
    ?
    Dokumentarfilm von Peter Woditsch.

    Die Dokumentation Erotik unter Verschluss beschäftigt sich mit der Ergötzung des Menschen an sexuell aufgeladenen Bildern. 

  23. FR (2008) | Komödie, Dokumentarfilm
    6.3
    10
    5
    Komödie von Michel Royer und Karl Zero.

    Nach Ansicht von Karl Zéro und Michel Royer monopolisiert George W. Bush seit bald acht Jahren Funk und Fernsehen rund um den Globus und rund um die Uhr. Darunter waren Stunden und Aberstunden haarsträubender Bonmots, absurder Entscheidungen, peinlicher Pannen und lächerlicher Auftritte. Und mittendrin geschah die Wiederwahl zum US-Präsidenten, die für viele Amerikaner ein Rätsel bleiben wird. Zum Ende seiner Amtszeit lassen Karl Zéro und Michel Royer "Dabbelju" in ihrer nicht autorisierten Biografie Bilanz ziehen. Mister President daselbst beziehungsweise ein begnadeter Imitator - kommt zu Wort und erklärt Beweggründe und Methodik seines Strebens nach der Macht. Mit teuflischer Unterstützung der Autoren kommentiert "Dabbelju" die Bilder seines Lebens.

  24. 7.5
    58
    7
    Dokumentarfilm von Marie-Monique Robin.

    Monsanto erforscht, produziert und verkauft gentechnisch verändertes Saatgut. Als Chemieproduzent für Saccharin und Koffein 1901 gegründet, gelangte Monsanto als Hersteller des im Vietnamkrieg exzessiv eingesetzten Herbizids Agent Orange zu trauriger Berühmtheit. Monsantos Hormon zur Steigerung der Milchleistung Posilac wird in den USA bei einem Drittel aller Milchkühe eingesetzt, in der EU und in Kanada ist es verboten. Monsanto ist mit Niederlassungen in 46 Ländern weltweiter Marktführer auf dem Gebiet der Biotechnologie. 90 Prozent der heute angebauten gentechnisch veränderten Organismen, unter anderem Soja, Raps, Mais und Baumwolle, sind Monsanto-Patente. Die Praktiken des Konzerns stehen weltweit in der Kritik der Betroffenen und Globalisierungsgegner. "Sie wollen alles Saatgut kontrollieren und machen alle Lebensmittel zu ihrem Eigentum", sagt ein Bauer. Besonders drastisch geschieht dies beim Baumwollanbau in Indien. Hier hat Monsanto fast alle Saatgutfirmen aufgekauft. Die Bauern können nur noch die viermal so teure, gentechnisch veränderte BT-Baumwollsaat von Monsanto beziehen. Die ist gegen einige Schädlinge resistent, dafür werden die Pflanzen jedoch von neuen, bisher unbekannten Krankheiten befallen. Um sich das Saatgut überhaupt leisten zu können, müssen die Bauern Kredite aufnehmen. Fällt die Ernte schlecht aus, sind sie pleite. Jedes Jahr begehen hunderte von ihnen deswegen Selbstmord. Die dortigen Agrarwissenschaftler sprechen von einer Katastrophe - und auch die ist eine indirekte Folge der vermeintlich so segensreichen grünen Gentechnik. Auch den US-Sojaanbauern spielte der Konzern übel mit: Wie einer im Film es ausdrückte, »verbreitet Monsanto Angst und Schrecken unter den Farmern«. Da es sich bei den Genpflanzen um patentiertes Saatgut - eine Art Kopierschutz - handelt, dürfen die Bauern nichts von der Ernte zurückbehalten, um es im nächsten Jahr auszusäen. Rüde werden sie von Monsanto deswegen mit Prozessen überzogen. Um ihre Felder zu kontrollieren, hat Monsanto sogar eigens eine "Gen-Polizei" geschaffen oder bietet gleich so genanntes Hybrid-Saatgut an, das nach der Ernte nicht erneut zur Aussaat verwendet werden kann. So werden jährliche Nachkäufe von Saatgut gesichert. Seine marktbeherrschende Position baute das Unternehmen seit 1999 mit Zukäufen für mehr als 13 Milliarden US-Dollar für Saatgutfirmen sowie bedeutende Patente auf gentechnische Methoden und Gene. Überall auf der Welt gibt es mittlerweile transgene Organismen von Monsanto. Aber noch nie hat ein agro-industrielles Patent so sehr die Gemüter erhitzt. Der Dokumentarfilm stützt sich auf unveröffentlichte Dokumente und Stellungnahmen von Geschädigten, Wissenschaftlern, Vertretern von Bürgerinitiativen, Rechtsanwälten, Politikern sowie Vertretern der staatlichen Food and Drug Administration (FDA). Drei Jahre hat Regisseurin Marie-Monique Robin in Nord- und Südamerika sowie in Europa und Asien recherchiert, mit Bauern in Indien, Mexiko und Paraguay gesprochen, um die Geschichte des heute mächtigsten Samenherstellers der Welt zu rekonstruieren. Das von Werbekampagnen bediente Image des sauberen und umweltfreundlichen Konzerns der »Wissenschaft des Lebens« bekommt tiefe Risse. Dürfen Grundlebensmittel Ziel einer gnadenlos nach Monopol und Marktführerschaft strebenden Unternehmenspolitik sein?