Star Trek: Discovery - Recap Staffel 1, Folge 9: Überraschungen

14.11.2017 - 09:45 UhrVor 6 Jahren aktualisiert
Star Trek: Discovery: Sonequa Martin-GreenCBS
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Die 9. Folge von Star Trek: Discovery macht in fast jeder Hinsicht neugierig auf das, was der Crew wohl nach der Mid-Season-Pause passieren wird.

Ohne Zeit zu verlieren, schließt die 9. Folge von Star Trek: Discovery, Into the Forest I Go bzw. Algorithmus, an die vorherige Episode an: Nachdem der Planet Pahvo, stets auf kommunikative Lösungen bedacht, vielleicht etwas überstürzt die Klingonen gerufen hat, sieht sich die Discovery in der Pflicht, ihn gegen die vermutlich wenig gesprächsbereiten Krieger zu verteidigen. Zumindest empfindet Captain Lorca (Jason Isaacs) so, während die Sternenflotte den Rückzug befiehlt, und so tüftelt die Crew ein riskantes Manöver zur Rettung Pahvos aus: Um die Tarnvorrichtung der Klingonen außer Gefecht zu setzen, müssen Burnham (Sonequa Martin-Green) und Tyler (Shazad Latif) zwei Sender (die natürlich piepen und blinken, was das Zeug hält) auf dem klingonischen Schiff der Toten verstecken. Die Sender sollen die Daten im Zusammenhang mit weit über 100 Sporen-Sprüngen durch Stamets (Anthony Rapp) rund um das Schiff sammeln und so zu seiner Enttarnung beitragen. Dass dabei nicht alles so verläuft wie erwartet, versteht sich von selbst.

Unerwartete Begegnungen

Auf dem Klingonen-Schiff stolpern Burnham und Tyler zunächst über die glücklicherweise doch nicht tote Admiral Cornwell sowie die recht mitgenommene L'Rell und beamen beide letztendlich mit auf die Discovery. Während die Auswirkungen der Rückkehr des Admirals für Lorca in dieser Folge noch nicht zur Sprache kommen, hat L'Rells Auffinden für Tyler unmittelbare Folgen: Die Konfrontation mit seiner Peinigerin löst bei ihm eine posttraumatische Belastungsstörung aus, die er mit Hilfe von Cornwell zwar zunächst in den Griff bekommt, deren ganzes Ausmaß er aber später im Zwiegespräch mit Burnham offenbart. Ihn quält nicht nur die Folter, die er durch L'Rell erleiden musste, sondern auch der Gedanke daran, dass er dem sexuellen Missbrauch durch sie stattgegeben hat, um am Leben zu bleiben.

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Dass es aber noch eine dritte Komponente geben muss, deutet ein Dialog zwischen ihm und der gefangenen L'Rell an, die ihm versichert, nicht zuzulassen, dass ihm Schaden zugefügt wird. Das scheint deutlich auf die schon einmal erwähnte spoilerlastige Fan-Theorie  hinzudeuten, wobei sich dann die Frage stellt, ob das PTBS-Thema letztendlich nur für einen simplen Plot-Twist herhalten muss, oder ob die ganze Problematik durch einen zusätzlichen Sci-Fi-Aspekt auf eine Art und Weise behandelt wird, die andernfalls nicht möglich wäre.

Erst kommt das Kämpfen, dann das Forschen

Captain Lorca ist derweil mal wieder ganz in seinem Element, auch wenn er anfangs eine Sicht der Dinge offenbart, die nicht nur Stamets überrascht, sondern auch sinnbildlich für Star Trek: Discovery selbst stehen könnte: Wenn erstmal der Krieg gegen die Klingonen gewonnen ist, stünde der Crew nicht zuletzt dank der Erkenntnisse aus den Sporen-Sprüngen ein neues Zeitalter der Erforschung bevor, da sie auf zahllose Parallelwelten hindeuteten, die es zu erkunden gelte, also dahin zu gehen, "where no one has gone before". Trotzdem platzt er später fast vor Stolz, als er der Crew verkündet, sie seien von Wissenschaftlern zu Kriegern geworden.

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So scheint es auch seine Freude am Kampf zu sein, die ihn bis über beide Ohren strahlen lässt, als das Klingonen-Schiff letztendlich dank ausgeschalteter Tarnvorrichtung in einem riesigen Feuerball vernichtet wird. Danach wirkt er auch sehr enttäuscht, dass die Discovery zunächst zurückbeordert wird, anstatt munter weiter Klingonen zu jagen. Weitaus gemischter sind hingegen Burnhams Gefühle im Moment der Explosion, hat sie doch endlich Captain Georgiou ein wenig gerächt, all das Kämpfen, Töten und Vernichten scheint ihrer vulkanischen Erziehung aber doch zu widerstreben.

Ein Sprung zu viel

Ähnlich schwer wie für Tyler wiegen die Ereignisse dieser Folge von Star Trek: Discovery für Stamets, der sich bei seinen Dutzenden von Sporen-Sprüngen nicht nur bis zum Letzten verausgabt und fast schon einen Spock/Kirk-Moment à la Der Zorn das Khan befürchten lässt, nachdem er sich zuvor mit Culber ebenso innig wie selbstverständlich geküsst hat (während Star Trek Beyond seinen Zuschauern noch im letzten Jahr lediglich eine Umarmung von Sulu und seinem Mann zumuten wollte).

Stamets Bereitschaft für einen letzten Sporen-Sprung zur Sternenbasis führt schließlich auch erwartungsgemäß nicht zu einem glücklichen Abschluss der Folge, sondern geradewegs in eine der zuvor erwähnten Parallelwelten, in der die Discovery nun bis zum neuen Jahr überwintern muss.

Inszenatorisch zieht diese letzte Star Trek: Discovery-Folge vor der Mid-Season-Pause vor allem beim Herzstück der Handlung in ihren Bann, der Auseinandersetzung der Discovery mit dem klingonischen Schiff, während derer Burnham gegen Kol kämpft, Culver um Stamets zittert, dieser Sprung um Sprung initiiert und die Zeit verrinnt, während die Discovery munter ums Klingonen-Schiff springt. Dem Pathos auf der Brücke nach der Zerstörung der Klingonen steht dann die Intimität der Szene zwischen Burnham und Tyler gegenüber. Zudem zeigt sich, dass die Klingonen einen weitaus weniger irritierenden Gegner abgeben, wenn sie nicht ihren eigenwilligen Klingonisch-Zeitlupen-Dialekt sprechen, sondern dank Universalübersetzer auf Englisch bzw. Deutsch drohen.

Schön wäre es trotzdem, wenn der Klingonen-Krieg nicht erst in Staffel 2 der Erforschung Platz machen müsste, sondern Star-Trek: Discovery schon bei seiner Rückkehr Anfang des Jahres auf die Suche nach neuem Leben, neuen Zivilisationen umschwenken würde. Präsent bleiben könnten und sollten ja immer noch die Auswirkungen, die der Krieg auf die Crew hat.

Die neuen Folgen von Star Trek: Discovery sind ab dem 08.01.2018 wieder jeden Montag auf Netflix zu sehen.

Was haltet ihr von der 9. Folge von Star Trek: Discovery?

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