Star Trek: Discovery - Staffel 1, Folge 8: Von Krieg und Frieden

07.11.2017 - 10:10 UhrVor 6 Jahren aktualisiert
Star Trek: Discovery - Shazad Latif, Sonequa Martin-Greene und Doug Jones im WaldCBS
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Verunsicherung ist das große Thema von Folge 8 von Star Trek: Discovery, in der ständig jemand anders als erwartet handelt. Zum Schluss überrascht dann gleich ein ganzer Planet alle Beteiligten.

Ging es in der vorigen Folge von Star Trek: Discovery trotz stetig wiederkehrender Zerstörung des Schiffes geradezu beschwingt zu, kehrt der Krieg mit den Klingonen in Episode 8, Si Vis Pacem, Para Bellum, mit voller Wucht zurück. Dabei steht am Anfang eine verlustreiche Schlacht und am Ende eine bevorstehende Konfrontation, während zwischendrin nicht nur Burnham (Sonequa Martin-Green) die Erfahrung machen muss, dass Kollegen, Gegner und auch mal ganze Welten irgendwie anders sind als erwartet.

Realitätsverlust

Am glimpflichsten läuft diese Bewusstwerdung für Tilly (Mary Wiseman) ab, die Stamets (Anthony Rapp) damit konfrontiert, dass er nach einiger Zeit der für ihn eigentlich uncharakteristischen Fröhlichkeit nicht nur wieder recht griesgrämig ist, sondern noch dazu teilweise desorientiert wirkt. So spricht er Tilly mit Captain an, was eine reizvolle Aussicht auf mögliche Gegebenheiten im Spiegeluniversum bietet. Im eigentlichen Universum vertraut er ihr an, dass seit seinem Einspringen für Ripper als Sporen-Antriebs-Navigator sein Wissen über die Realität nicht immer stabil bleibt, er sich seinem Freund und Doktor Hugh aber nicht anvertrauen kann, sowohl aus privaten als auch aus beruflichen Gründen. Tilly bleibt dran.

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Die immer noch in klingonischer Gefangenschaft steckende Admiral Cornwell wiederum wird von der ihr als Foltermagd zugewiesenen L'Rell überrascht. Diese gaukelt Koll vor, nun endlich gemeinsame Sache mit ihm machen zu wollen, offenbart Cornwell jedoch, zur Sternenflotte überlaufen zu wollen. Dummerweise werden die beiden bei ihrer Flucht von Klingonen überrascht, ein folgender (abgesprochener?) Kampf scheint mit Cornwells Tod zu enden. Koll erzählt L'Rell zwar, der Admiral sei entkommen, der Zuschauer ist aber trotzdem im Unklaren über ihr Schicksal. Koll wiederum hat L'Rells mindestens doppeltes Spiel durchschaut und lässt sie abführen. Was sie allerdings genau vorhat, ist noch unklarer als zuvor.

Aufbruch nach Pahvo

Burnham, Tyler (Shazad Latif) und Saru (Doug Jones) sind derweil auf der ersten Außenmission seit der Pilotfolge von Star Trek: Discovery auf einem Planeten namens Pahvo unterwegs, dessen gesamte Flora mittels Vibration ununterbrochen Geräusche ausstößt, was die Discovery letztendlich als eine Art Sonar nutzen möchte, um getarnte klingonische Schiffe zu orten. Dummerweise besitzt gewissermaßen der gesamte Plant ein Bewusstsein, weswegen sie ihn erst sternenflottenregelgerecht um Erlaubnis fragen müssen.

Zwecks Kontaktaufnahme lässt sich Saru vom Planetenleben in Form eines Energienebels regelrecht durchdringen, wodurch die friedlichen Schwingungen jedoch derart von ihm Besitz ergreifen, dass er gar nicht mehr weg möchte und den Krieg auf dem paradiesischen Planeten aussitzen will. Im Gegensatz zu manch einer außerirdischen Wesenheit, die sich seit der Star Trek-Originalserie eines Crew-Mitglieds zur Ausführung ihrer finsteren Pläne bemächtigte, ist es hier Saru selbst, der sich gegen seine Discovery-Crew-Mitglieder entscheidet, da er durch die Friedensliebe von Pahvo endlich einmal keine Angst hat; ein Zustand, der seiner Spezies eigentlich nicht vergönnt ist.

Ebenso paradoxer- wie unvermeidlicherweise führt dies wieder einmal zum Konflikt mit Burnham, der auch mittels Muskel- und Phaser-Kraft ausgetragen wird. Im Mittelpunkt der verbalen Argumentation steht Burnhams schon im Titel der Folge enthaltene Ansicht, dass, wer den Frieden wolle, den Krieg vorbereiten müsse, oder abgewandelt: So lange Krieg herrscht, ist Frieden nur eine Illusion.

Lasst uns reden

Während die Folgen 3 bis 6 von Star Trek: Discovery ganz klassisch mit einer Rahmung der Geschichte aufwarteten, an deren Ende die beteiligten Figuren eine Lektion fürs Leben gelernt haben, hört Episode 8 ebenso unvermittelt auf, wie sie beginnt, und so richtig ist niemand schlauer als zu Beginn. Dank einer Botschaft des Planeten, der als einziger guter Dinge ist, dass sich alles irgendwie ausdiskutieren lässt, stehen plötzlich die Klingonen vor der Tür und die Discovery bereitet sich auf das Schlimmste vor. Aber vielleicht folgt ja eine weitere Überraschung?

Zwar bekommen wir zuvor nicht nur neue Einblicke in Sarus Beweggründe und in die Sorgen und Nöte Tylers dank seines Klingonen-Traumas, auch er und Burnham kommen sich über den Austausch ihrer Pläne für die Zeit nach dem Krieg (er: Angeln im See, sie: versauern im Knast) näher. Captain Lorca bleibt aber wie schon in der vorigen Episode im Hintergrund. Folge 9, Into the Forest I Go, entlässt uns dann in der nächsten Woche auch schon in die Jahresendpause, wobei sie den ursprünglichen Plänen zufolge den Auftakt der zweiten Staffelhälfte bilden sollte. Somit ist Rätselraten angesagt, ob sie eher ab- oder aufschließenden Charakter haben wird, was den Klingonenkonflikt anbelangt.

Die neuen Folgen von Star Trek: Discovery sind jeden Montag auf Netflix zu sehen.

Was haltet ihr von der 8. Folge von Star Trek: Discovery?

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