Yvonne Catterfeld wäre beinah ertrunken

30.12.2009 - 08:45 Uhr
RTL
Der Mystery-Thriller Das Geheimnis des Königssees mit ist genau das richtige für einen Fernsehabend zwischen den Feiertagen. Im Interview spricht Yvonne Catterfeld über Drehs in eisigem Wasser und Panik-Attacken.

Die in Erfurt geborene Sängerin und Schauspielerin Yvonne Catterfeld hat neben ihren großen musikalischen Erfolgen in einer Vielzahl von Serien und Filmen mitgewirkt, wobei die ARD-Serie „Braut wider Willen“ sowie die RTL-Soap „Gute Zeiten schlechte Zeiten“ zu den bekanntesten Produktionen gehören. Für den geheimnisvollen Psycho-Thriller Das Geheimnis des Königssees stand Yvonne Catterfeld erstmalig für einen 90-Minüter vor der Kamera. Sie spielt die junge Marla, Angestellte eines Münchner Reisebüros. Sie soll eine Pauschalreise zum Königssee organisieren und trifft dabei auf den Hotelier Max (Hans Sigl). Obwohl sich Marla zu dem Mittvierziger hingezogen, doch der verhält sich bald sehr befremdlich. In München nehmen für Marla die mysteriösen Ereignisse ihren Lauf, als sie per Post ein altes Foto erhält. Das schockierende: Es ist Nora, Max’ einstige Geliebte, die vor zwanzig Jahren spurlos verschwand… Nora gleicht Marla wie eine Zwillingsschwester. Bei ihrer Suche nach der Wahrheit reist Marla zurück an den Königsee und gerät dort in Lebensgefahr. Über den Dreh vor malerischer Kulisse erzählt Yvonne Catterfeld im Interview.

Frau Catterfeld, in Das Geheimnis des Königssees spielen Sie erstmalig die Hauptrolle in einem großen TV-Movie. Was hat sie besonders an der Rolle gereizt?

Yvonne Catterfeld: Zu dem Zeitpunkt lagen mir einige Angebote mit klischeehaft romantischen Rollen vor. Endlich gab es mal ein Drehbuch, das mich völlig überzeugte und berührte. Es wurde schließlich nicht nur mein erster Film sondern mein erster Film wurde somit ein Psychothriller. Überzeugt hat mich vor allem, dass es nicht um eine normale Liebesgeschichte ging, sondern um eine Story mit geheimnisvoller Vergangenheit, mysteriöse Begegnungen und Intrigen in einer kleinen Dorfgemeinschaft ging. Ich war völlig fasziniert. Es reizte mich, die Problematik einer Frau zu spielen, die nicht ganz der gesellschaftlichen Norm entspricht, die herausfindet, dass ihre Mutter die Spießbürgergesellschaft aufgemischt hat. Es war eine große Freude, meine Figur emotional auszuloten und Konflikte darzustellen. Außerdem war die Unvorhersehbarkeit des Buches und damit die dramaturgische Entwicklung total spannend. Natürlich war auch die Doppelrolle sehr reizvoll. Ich spiele meine eigene Mutter 25 Jahre zuvor. Es gab Tauchszenen in eiskaltem Wasser, und dass war nur eine der Herausforderungen.

Was glauben Sie, wird den Zuschauer besonders bei diesem Mystery-Thriller packen?

Yvonne Catterfeld: Der Zuschauer wird von einer mysteriösen Begegnung in eine noch mysteriösere Begegnung gesogen und dem dunklen Geheimnis wahrscheinlich bis zum Ende nicht auf die Schliche kommen. Ich mag Filme, bei denen man auch noch nach Ende des Streifens im Bann des Films zurückbleibt, weil er bestimmte Fragen nicht beantwortet. Mir ging es beim Das Geheimnis des Königssees zumindest so. Das Drehbuch war inspiriert von Motiven von Daphne du Mauriers Roman „Rebecca“, Mystery pur.

Im Film hat der Königssee etwas Magisches. Hat er Sie auch persönlich beeindruckt?

Yvonne Catterfeld: Mich hat der See besonders nachts und kurz nach Sonnenaufgang am meisten fasziniert, mit seinem intensiv grünen Wasser, dem mysteriösen Nebel, der diese farbenprächtige, an einen Heimatfilm anmutende Landschaft schnell in wunderbare Farben tauchte, so wie man ihn selten kennt. Es werden in jedem Jahr unzählige Touristen von der Faszination des Königssees angezogen.

Gab es während der Dreharbeiten auch gefährliche und bedrohliche Situationen?

Yvonne Catterfeld: Sehr schwierig waren die Tauchaufnahmen. Ich spiele ja eine Apnoetaucherin und musste in acht Grad kaltem Wasser tauchen. Die Szenen wurden den ganzen Tag lang immer wiederholt und ich musste ohne Hilfe durch ein knapp ein Meter breites Loch an die Oberfläche schwimmen. Nach dem ersten Mal hatte ich einen so enormen Adrenalinpegel, dass ich dachte, ich schaffe alles. Aber an der Stelle muss man natürlich auch wieder vorsichtig sein.

Haben Sie die Tauchszenen wirklich selbst gedreht?

Yvonne Catterfeld: Natürlich. Auf so etwas freut man sich doch anfangs beim Drehen am meisten. Es gibt nur eine Einstellung im Wasser mit Double, da es mir nicht erlaubt war, nachts in den Königssee zu springen. Und da war es draußen und da unten noch kälter.

Mussten Sie für den Film Tauchen lernen oder konnten Sie den Sport vorher schon?

Yvonne Catterfeld: Ich hatte Tauchtraining, eine Art Crashkurs und dann musste alles klappen. Die Unterwasseraufnahmen drehten wir in Slowenien. Das war kein Tauchen mit bunten Fischen und klaren blauen Wasser, sondern beängstigend eisiges, dunkles, dreckiges Wasser. Wirklich kaum auszuhalten, so eisig kalt war es.

Hatten Sie jemals in Ihrem Leben Todesangst?

Yvonne Catterfeld: Eben in diesem Gewässer… wenn auch nur für einen kurzen Augenblick. Ich sollte in etwa neun Meter Tiefe an der Kamera hoch schwimmen und dabei keine Bläschen machen. Mein Tauchlehrer wollte mir nach der Einstellung den Lungenautomat wieder geben, er war aber nicht mehr da. Also bekam ich Panik. Als ich ihn endlich statt oberhalb unterhalb von mir entdeckte und er mir schnell den Lungenautomat reichte, inhalierte ich statt Sauerstoff nur noch Wasser, geriet abermals in Panik und lies mich nach oben schnellen, was durchaus tödlich sein kann, wenn man tiefer ist als ich es war, weil die Lunge platzen kann. Oben angekommen, bekam ich keine Luft mehr und stattdessen einen Heulkrampf vor Todesangst, die mich tatsächlich überkam. Aber, the show must go on und ich überwand mich danach und machte weiter.

Das Drehbuch Das Geheimnis des Königssees ist u. a. von Motiven der berühmten Schriftstellerin Daphne du Maurier inspiriert, deren Roman Rebecca von Alfred Hitchcock verfilmt wurde. Kennen Sie den Film?

Yvonne Catterfeld: Das Drehbuch von Wolf Jakoby inspiriert durch authentische Ereignisse sowie Motive der britischen Schriftstellerin Daphne du Maurier. Ich habe mir den Film Rebecca von Alfred Hitchcock und die Musicalinszenierung angesehen. Hitchcocks Verfilmung von du Mauriers Roman Die Vögel ist ja noch bis heute ein oft zitierter Film.

Was ist nach all den Erfolgen ihre größere Leidenschaft – die Musik oder der Film?

Yvonne Catterfeld: Ich mache nur noch Sachen, bei denen mich die Leidenschaft packt. Sie ist meine wichtigste Antriebskraft und das gilt für Musik ebenso wie für die Schauspielerei.

Ihr Terminkalender ist in Sachen Dreharbeiten randvoll – Kinofilme, Movies. Haben Sie dafür die Musik auf Eis gelegt?

Yvonne Catterfeld: Auf Eis liegt Musik bei mir nie, dazu bin ich viel zu sehr Musikerin. Es stimmt natürlich, dass ich momentan viel gedreht habe und auch weiterhin drehen werde. Aber im Sommer habe ich mir Zeit für mein Album genommen und das kommt im Februar raus.

Nicht mehr lange, dann ist Weihnachten. Wie werden Sie dieses Jahr das besinnliche Fest feiern?

Yvonne Catterfeld: Wie, weiß ich noch nicht genau, aber es wird im Warmen sein…

Der Mystery-Thriller Das Geheimnis des Königssees wird am 30. Dezember 2009 um 20.15 Uhr auf RTL ausgestrahlt. Schaut doch in unser Fernsehprogramm und findet heraus, was noch an Interessantem läuft.

Mit Material von RTL.

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