Wolfgang Rademann ist tot - Schwarzwaldklinik- & Traumschiff-Produzent gestorben

01.02.2016 - 16:00 Uhr
Wolfgang Rademann
Bayerischer Rundfunk
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Der TV-Produzent Wolfgang Rademann ist tot. Zu seinen größten Erfolgen zählten Serien-Klassiker wie Die Schwarzwaldklinik und Das Traumschiff, aber auch Shows mit Peter Alexander und Comedy mit Grit Boettcher und Harald Juhnke.

Wolfgang Rademann ist tot. Wie heute.de  berichtet, ist der Fernsehproduzent am Sonntag im Alter von 81 Jahren gestorben. Rademann war vor allem als Produzent der ZDF-Klassiker Die Schwarzwaldklinik und Das Traumschiff bekannt. Während die Idee zur Schwarzwaldklinik von Herbert Lichtenfeld stammte, hatte Rademann das Traumschiff auch selbst erfunden (bzw. vom Love Boat adaptiert).

Wolfgang Rademanns Durchbruch als TV-Produzent markierte Mitte der 60er-Jahre die ZDF-Sendung Das Leben ist die größte Show. Seinen größten Erfolg in dieser Sparte feierte er ab 1969 mit der Peter-Alexander-Show, in der Peter Alexander als Entertainer daraufhin jährlich auftrat und zeitweilig bis zu 38 Millionen Zuschauer verzeichnete. Es folgten ähnliche Shows mit Stars wie Anneliese Rothenberger und Wencke Myhre, zudem Comedysendungen wie Ein Verrücktes Paar mit Grit Boettcher und Harald Juhnke. Zu Einschaltquoten-Rennern wurden ab 1981 auch Das Traumschiff sowie ab 1985 Die Schwarzwaldklinik mit bis zu 25 Millionen bzw. 28 Millionen Zuschauern. Ein Rekord für eine Sendung mit fiktivem Inhalt, der nach dem Start des Privatfernsehens wohl für die Ewigkeit Bestand haben wird.

Dieser Zuspruch bei einem möglichst großen Publikum war es auch, den Wolfgang Rademann stets als Ziel seiner Arbeit nannte. Der Berliner mit dem entsprechend flotten Mundwerk kommentierte sein Werk oft mit ironischen Sprüchen  wie "Wenn ich eine gute Kritik in der Süddeutschen Zeitung bekomme, habe ich etwas falsch gemacht" oder "Jeder weiß, das ist'n Scheiß ..." (bezogen auf das Traumschiff). Dabei wurden aber vor allem in der Schwarzwaldklinik auch ernste Themen angesprochen und Tabus gebrochen, Folgen über Vergewaltigung, Selbstjustiz und Kindesmisshandlung sorgten für mittelgroße Skandale  und wurden jahrelang nicht wiederholt.

Sich selbst bezeichnete Wolfgang Rademann uneitel als "Unterhaltungsfuzzy", er war bei seinen Produktionen oft von der ersten Idee bis zur fertigen Umsetzung in allen Bereichen tonangebend. Geprägt wurde der 1934 geborene Rademann eigenen Aussagen zufolge von seiner Kindheit im Krieg und der Not in den Nachkriegsjahren. Diesen Erfahrungen setzte er später aber nicht nur Unterhaltungsshows und -serien entgegen, sondern produzierte auch eine Anti-Raucher-Sendung oder eine Gala für die Deutsche Krebshilfe. Rademann gewann zwei Goldene Kameras und vier Bambis, den letzten 2015 für sein Lebenswerk, zudem wurde ihm schon 1986 das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen.

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