Wir schauen True Detective - Staffel 1, Folge 4

11.02.2014 - 08:50 UhrVor 10 Jahren aktualisiert
True Detective
HBO
True Detective
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Reggie Ladoux auf den Fersen lassen sich Rust und Marty auf eine gefährliche Undercover-Aktion ein. Rust infiltriert eine berüchtigte Biker Gang, während Marty versucht, die Scherben seiner gescheiterten Ehe einzusammeln.

“Who Goes There” markiert genau die Hälfte von True Detective und ist gleichzeitig auch die bisher temporeichste Folge. Am Ende von “The Locked Room” jagten Rust (Matthew McConaughey) und Marty (Woody Harrelson) dem Tatverdächtigen Reggie Ledoux entgegen. Diese Woche begeben sich Rust und Marty auf eine Tour de Force, die in einer sechsminütigen Plansequenz gipfelt und damit diesmal besonders Regisseur Cary Fukunaga glänzen lässt.

Gebrochene Herzen und polizeilicher Durchbruch
Martin Hart erreicht seinen absoluten Tiefpunkt, als Maggie (Michelle Monaghan) ihn wegen seiner Affäre verlässt. Als Marty in sein leeres Haus kommt, findet er einen Brief von Maggie vor, in dem sie ihm mitteilt, dass er nicht mehr nach Hause kommen kann. Dafür braucht es kein Voice-Over, das den Inhalt des Briefes beschreibt. Woody Harreson schafft es, mit seiner Mimik klar zu machen, welche Nachricht Martin Hart gerade bekommen hat. Marty ist wütend, traurig, verzweifelt und entschlossen, seine Frau zurückzugewinnen. Er taucht bei Maggies Arbeit im Krankenhaus auf und versucht, die Wogen irgendwie zu glätten, was Maggie mit einem entschiedenen: “I don’t care about you goddamn feelings.” quittiert. “You don’t get to break up my family”, ruft Marty ihr hinterher und offenbart damit einmal mehr, wie sehr seine Identität vom Intaktbleiben des Konstrukts “Familie” abhängt. Rust kommt gerade im rechten Moment, als Marty vor lauter Wut von Sicherheitspersonal aus dem Krankenhaus gezerrt werden muss.

Und plötzlich wirkt Rust wie der zurechnungsfähigere von beiden, der Marty übergangsweise Obdach bei sich bietet, der stets weiß, was er tut und in sich ruht. Marty dagegen wirkt diese Woche vor allem unberechenbar (unzurechnungsfähig?). Eine interessanter Rollentausch, der abermals zeigt, mit was für fragilen Helden wir es zu tun haben. Marty beklagt sich bei Rust, der von dem ganzen Gejammer nichts wissen will, über seine gescheiterte Ehe und Ich muss sagen, dass diese Barszene, so ernst sie auch gespielt ist, eine unterschwellige Komik beinhaltete. Während Marty in Selbstmitleid zerfließt, versucht Rust, seinen Plan zu erklären, wie sie an Reggie Ledoux herankommen können. Bis zuletzt war ich mit nicht sicher, ob der labile Marty am Ende rechtzeitig mit dem Fluchtfahrzeug zur Stelle sein würde. Das bringt mich zum eigentlichen Herzstück der Folge: die Undercover-Aktion.

Von Doras Ex-Mann Charlie erfahren Rust und Marty von Tyrone Weems, der angeblich weiß, wo sich Reggie Ledoux aufhält. Was folgt, ist eine willkommen schnelle Runde “Six Degrees of Reggie Ladoux”, welche Rust und Marty zu den Iron Crusaders bringt, für die Reggie exklusiv als Drogenkoch arbeitet. Rust hat glücklicherweise eine Vergangenheit mit den Crusaders und kann sich unter dem Deckname Crash in deren Reihen schmuggeln.

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