Wie mich Cap und Capper die wahre Bedeutung einer Freundschaft lehrte

18.09.2018 - 10:45 UhrVor 5 Jahren aktualisiert
Cap und CapperWalt Disney
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Cap und Capper, im Englischen treffender mit The Fox and the Hound betitelt, handelt von einer unwahrscheinlichen Freundschaft zwischen einem Hund und einem Fuchs und erhält heute mein Herz für Klassiker.

Sonst eher dem Herz für Serie zugewandt wage ich mich nun mit meinem ersten Artikel zu unserer wöchentlichen Rubrik Herz für Klassiker in neue Gefilde: Die meisten von uns sind mit Disney-Filmen aufgewachsen. Wenn wir an diese zurückdenken, kommen uns wohl die ganzen berühmten Liebesgeschichten, Märchen und Musicals in den Sinn, die durch ihren Kitsch Disney zu so viel Ruhm verholfen haben. Mit Cap und Capper möchte ich euch einen Film des Studios empfehlen, der aus diesem Raster herausfällt. Das macht ihn jedoch keineswegs schlechter als anderen bekannten Disney-Klassiker. Im Gegenteil: Dieser Film ist etwas ganz Besonderes und kann ebenso geliebt werden.

Worum geht es in Cap und Capper?

In Cap und Capper aus dem Jahre 1981 geht es um die unwahrscheinliche Freundschaft zwischen Cap, einem Waisenfuchs, und Capper, einem Hundewelpen. Ersterer wird von der Witwe Tweed aufgenommen und letzterer soll vom erfahrenen Jagdhund Vixey zu einem ehrfürchtigen Hund erzogen werden, der bei der Jagd auf Füchse helfen kann.

Beide sind äußerst verspielt und sehen es nicht ein, ihrer wahren Natur nachzugehen. So möchte Cap nicht seinem Fuchs-Wesen nachgehen und auch Capper möchte nicht zu einem Jagdhund heranwachsen. In diesem Bezug kann der Film gut mit Peter Pan verglichen werden, der sich auch vor dem Prozess des Erwachsenwerdens drückt. Obwohl die beiden eigentlich natürliche Feinde füreinander darstellen (sollten), finden beide doch einen Weg zueinander und werden schnell zu Pech und Schwefel. Hier kommen Verbindungen zu Romeo und Julia auf. Eine Tragödie shakespearischen Ausmaßes ist auch hier garantiert.

Cap und Capper

The Fox and the Hound als Lehre über die Freundschaft

Der Disney-Film lehrte mich in so vieler Hinsicht die elementaren Dinge einer Freundschaft. Zum Einen können einem Personen - oder in diesem Fall Tiere - zum Freund werden, bei denen das vorher undenkbar erschienen ist. Das hängt in Cap und Capper inbesondere damit zusammen, dass die beiden noch eine solche kindliche Leichtfüßigkeit haben. Ohne Vorbehalte gehen sie aufeinander zu und akzeptieren sich so, wie sie sind. Diesbezüglich können wir uns wohl alle ein ganzes Stück von dem Film abschneiden - viel zu schnell verurteilen wir andere aufgrund ihres ersten Eindrucks. Auch ich muss mich immer wieder daran erinnern, an andere Menschen ohne Vorurteile heranzutreten. Eine Unterrichtsstunde mit Cap und Capper ist da sehr lehrreich.

Zum Anderen zeigt Cap und Capper aber auch auf, dass Beziehungen nie einfach sind - insbesondere dann, wenn sie unter einem schlechten Stern stehen. In diesem Fall lehrt uns Cap und Capper, dass es wichtig ist, bei Beziehungen einfach nicht auf das zu hören, was andere dazu zu sagen haben oder davon halten. So werden in dem Zeichentrickfilm Cap und Cappers Meinungen zueinander wesentlich von denen ihrer Mentoren geprägt, anstatt ihre eigene Meinung unberührt zu lassen, wodurch sich ihre Beziehung zum Schlechteren wandelt. Letzten Endes wär es für die beiden jedoch ratsamer gewesen, ihre eigene Meinung beizubehalten und für ihre Freundschaft zu kämpfen.

Das sind die wesentlichen Dinge, die ich von dem Disney-Film mitgenommen habe, und woran ich mich erinnere, wenn ich an ihn zurückdenke. Für mich stellt der Film ein wesentliches Lehrmittel für Kinder über die Bedeutung von Freundschaft dar, der meiner Meinung nach jedes Kind gesehen haben sollte.

Cap und Capper

Cap und Capper: Wechselbad der Gefühle - ohne Kitsch

The Fox and the Hound, wie der Film so treffend im Englischen betitelt ist, ist äußerst emotional und ergreifend, aber auch sehr albern und fröhlich. Bei Cap und Capper schwankt die Stimmung sogar so sehr, dass ich in einem Moment vor Lachen und in der nächsten Sekunde vor Traurigkeit am Weinen bin. Das soll erst mal ein anderer Film nachmachen! Ihr seid also gewarnt: Insbesondere die nah am Wasser Gebauten sollten sich eine Packung Taschentücher zur Seite legen, wenn sie sich Cap und Capper anschauen wollen.

Dabei greift der Film tiefgehende Emotionen auf, die jeder von uns schon mal verspürt hat (zum Beispiel der Verlust eines guten Freundes), weshalb uns Cap und Capper auch so nahe geht. Im Gegensatz zu anderen Disney-Produktionen kommt dieser Film ohne jeglichen Kitsch aus, sondern bleibt vergleichsweise bodenständig und natürlich. Cap und Capper ist angenehm anders.

Zuletzt bleibt nur noch zu sagen, dass ich The Fox and the Hound als Kind so oft gesehen habe, dass mich dieser immer wieder zurück in meine Kindheit führt und ich in eine unglaubliche Nostalgie verfalle, wie es nur Filme wie dieser zu schaffen vermögen. Ich freue mich jetzt schon darauf, mir Cap und Capper erneut anzusehen und endlich wieder Zuhause anzukommen.

Kennt ihr Cap und Capper? Und wenn ja, wie hat euch der etwas andere Disney-Film gefallen?

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