Jean Cocteau
Im Jahr 1889 in der Nähe von Paris zur Welt gekommen, wurde Jean Cocteau nachhaltig durch den Selbstmord seines Vaters beeinflusst. Im Alter von zehn Jahren begann er zu schreiben, bereits mit 17 wurden einzelne Gedichte veröffentlicht. Bei all seinen Tätigkeiten bezeichnete er sich zuerst immer als Dichter und nannte alle seine Werke “Poesie”. Darüber hinaus war der Künstler, welcher aus seiner Bisexualität kein Geheimnis machte, eine der schillerndsten Figuren des Pariser Avantgarde.
Als einer der führenden Surrealisten hatte er großen Einfluss auf die Werke seiner Freunde, darunter Proust, Gide und Pablo Picasso. Jean Cocteau s Filme basierten oft auf Bearbeitungen seiner eigenen Theaterstücke und waren voller Symbolismus und Geheimnisse. Bis heute gelten sie unter Cineasten als Klassiker.
Vor allem das Thema “Tod” beschäftigte Jean Cocteau ein Leben lang, dies ist auch an den zahrlreichen Bearbeitungen des klassischen Stoffes um Orpheus und Eurydike zu sehen. Die wohl berühmteste Auseinandersetzung Cocteaus mit der Sage ist sein Film Orphée aus dem Jahre 1949. Orphée (Jean Marais), ein begabter Poet, ist mit Eurydike verheiratet. Nachdem ein anderer Poet vor Orphées Augen zu Tode kommt, folgt er einer geheimnisvollen Prinzessin durch einen Spiegel hinab ins Totenreich. Ohne zu ahnen, dass es sich bei der Prinzessin um den verkörperten Tod selbst handelt, entwickelt sich eine Liebesgeschichte zwischen den beiden. Orphée ist fasziniert von der Unterwelt und entfernt sich immer mehr von der Realität, was seine Frau Eurydike schließlich mit dem Leben bezahlt…
Hier die berühmte Szene des Durchgangs durch den Spiegel in Orphée:
Typisch für seine Jean Cocteau s Filme ist auch das Symbol des Spiegels als Tor zu einer anderen Welt. Für die Szene, in welcher Orphée durch das Glas fasst, hat er eine Wanne Quecksilber benutzt, um den Effekt zu kreieren.
Die DVD-Box
Der Film Orphée ist nun zusammen mit den beiden Klassikern aus dem Jahr 1948, Der Doppeladler (L’aigle à deux têtes) und Die schrecklichen Eltern (Les parents terribles) am 02. Oktober 2009 als DVD-Edition erschienen. Beide Werke basieren auf Theaterstücken Jean Cocteaus. In allen Filmen wirkte Jean Marais in der Hauptrolle mit, ein enger Freund und Liebhaber Cocteaus.
Das politische Drama Der Doppeladler handelt von der Kaiserin von Österreich, Elizabeth, die sich nach dem Tod ihres Mannes vollkommen zurückzieht. Stanislas (Jean Marais), der unter dem Namen Azreael schreibt, möchte ihre Liebe gewinnen oder sein Leben dabei lassen. Selbst als die Königin und der Schrifsteller ihr Glück finden, lassen die politischen Intriganten am Hof der Kaiserin keine Ruhe. Die Bürgertumsfarce Die schrecklichen Eltern hingegen ist ein klaustrophobisches Melodram, in welchem der junge Michel sich unwissentlich in die Geliebte seines Vaters verliebt. Als er diese heiraten will, kann ihm niemand in der Familie die Wahrheit sagen. Die groteske Situation schlägt schließlich in eine Katastrophe um, als die Michels Mutter sich aus Verzweiflung vergiftet.
Das Bonusmaterial
Die 3-DVD-Edition enthält neben 274 min Film auch insgesamt 138 min Bonusmaterial. Nur der Film Orphée ist Deutsch synchronisiert, Der Doppeladler und Die schrecklichen Eltern sind im Originalton mit Untertiteln zu sehen. Die Fans des Filmemachers können sich unter anderem über einen Audiokommentar des Regieassistenten Claude Pinoteau zum Film Orphée freuen. Darüber hinaus bietet die Dokumentation über Special Effects bei Jean Cocteau einen Blick hinter die Kulissen. Schließlich rundet ein exklusives Interview mit Cocteaus Nichte Dominique Marny und die Trailer zu den Filmen das Paket ab.
Wer jetzt so richtig neugierig geworden ist, hat Glück! Wir verlosen ein Exemplar der exklusiven 3-DVD Jean Cocteau Edition. Beantwortet uns nur eine Frage: In welchem märchenhaften Film von Jean Cocteau spielte Jean Marais eine Dreifach-Rolle?
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Es gelten unsere allgemeinen Teilnahmebedingungen für Gewinnspiele, die ihr HIER nachlesen könnt. Einsendeschluss ist der 01. November 2009. Wir bedanken uns bei Alive für die Bereitstellung der Preise.