Welchen Film würdest du niemals mit deinen Eltern schauen?

24.06.2017 - 08:50 UhrVor 7 Jahren aktualisiert
Im Reich der Sinne
Concorde
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Unschuldig sitzt die ganze Familie gemütlich vorm Fernseher und plötzlich kommt eine intime Filmszene, die peinliches Schweigen verbreitet. Heute wollen wir von dir wissen, welchen Film du niemals gemeinsam mit deinen Eltern sehen möchtest.

Jeder kennt dieses unangenehme Gefühl, wenn beim familiären Fernsehabend etwas auf dem Bildschirm zu sehen ist, über das man mit seinen Eltern an und für sich nicht allzu gerne diskutiert. Doch nicht nur unerwartet ausladende Sexszenen können peinliches Schweigen verbreiten. Vielleicht ist Papa auch sehr empfindlich bei abgetrennten Gliedmaßen in Horrorfilmen und Mama hasst Jumpscares? Oute dich und sag uns, welchen Film du niemals gemeinsam mit deinen Eltern schauen würdest!

Eraserhead

Anna versteckt zur Sicherheit Eraserhead vor ihren Eltern
Dass David Lynchs Filme keine leichte Kost sind, ist bekannt. Aber sein Erstlingswerk Eraserhead hat es wirklich in sich. Nie würde ich meinen Eltern einen gemeinsamen DVD-Abend mit diesem grotesken Alptraum-Szenario unterbreiten. Was würde meine Mutter für Fragen stellen: Warum hat die Frau so dicke Backen? Ist das Baby eigentlich eine Echse oder eine Schlange? Worauf ich nur antworten kann: Woher soll ich das wissen?! Dazu kommt noch der elektrisch aufgeladene und Über-Spannung erzeugende Soundtrack, der einem alle Haare zu Berge stehen lässt. Einen gemütlichen Abend mit meinen Eltern stelle ich mir wahrlich anders vor. Obwohl eines immer garantiert ist, egal bei welchem Film: Mein Stiefvater würde nach zehn Minuten bereits selig auf dem Sofa schlummern.

Adèle und Emma

Philipp lässt die Finger von ausladender Erotik
Nicht nur, dass Blau ist eine warme Farbe eine großangelegte Liebesgeschichte zweier junger Frauen ist, sondern auch die Tatsache, dass jede Menge nackte Haut darin vorkommt, machen den Film zu einer Gefahr im familiären Wohnzimmer. Es ist sehr schade, denn ich halte den Film für außergewöhnlich gut. Aber die Vorstellung, mit meinen Eltern die ca. 10-minütige lesbische Sexszene in der Mitte des Films durchstehen zu müssen, ist kaum zu ertragen. Für meine Eltern würde die rein visuelle Informationsflut wahrscheinlich zu einem Kreislaufkollaps führen. Das kann ich mir nicht antun. Leider.

Die zwei mit meinen Eltern?! Lieber nicht!

Felix würde sich bei albernen Komödien das Lachen verkneifen
Die Hangover-Filme landen bei mir ganz weit unten auf der Liste, wenn ein gemeinsamer Filmabend mit meinen Eltern ansteht. Der Humor ist ja sowieso schon Geschmackssache, aber bei meinen Freunden würde ich über die Witze noch laut lachen. Im Kreise meiner Familie hingegen wäre ich wahrscheinlich kurz vorm Platzen. Ich habe das genervte Augenrollen schon vor meinem geistigen Auge, wenn ich mir die Kombination Mama + Hangover vorstelle. Oder es müsste eine Eltern-freie Version der Trilogie geben, aus der alle Szenen mit Mr. Chow und Alan herausgeschnitten wurden.

Im Reich der Sinne

Tim wäre die Stimmung bei dem Sadomaso-Drama unangenehm
Ich muss zugeben, dass ich zu heftig inszenierte Erotik nicht mit meinen Eltern anschauen könnte. Im Reich der Sinne fällt in diese Kategorie. Das japanische Sexdrama, das sich nebenbei bemerkt den Pornographievorwurf bei seiner Premiere 1978 machen lassen musste, geizt nicht mit provokanten Szenen. Schließlich geht es um eine Geisha, die eine SM- Affäre mit dem Mann ihrer Chefin unterhält. Schon allein der Gedanke, die Ei-Szene mit meinen Eltern anzuschauen, lässt es mir kalt den Rücken runterlaufen ...
Dabei denke ich nicht einmal, dass sie den Film schlecht finden würden oder abgestoßen wären. Ich selbst aber könnte mich in ihrem Beisein nicht auf die intensive, fieberhafte Stimmung des Films und dessen sogartige Wirkung einlassen.

Shortbus

Julian würde bei sehr explizit inszenierten Sexszenen im Boden versinken
Ich könnte mit meinen Eltern niemals Shortbus gucken. In der romantischen Dramödie über das Sexualverhalten von New Yorkern wird der Akt des Geschlechtsverkehrs in seiner vollen Schönheit gezeigt. Die Schauspieler und Schauspielerinnen schliefen hier tatsächlich miteinander. Was von vielen als pornografisch betitelt wurde, empfand ich vielmehr als eine realistische Darstellung des Aktes, eingebettet in eine interessante Geschichte über Liebe, Freundschaft und Ängste. Mit meinen Eltern müsste ich ihn mir dennoch nicht anschauen. Spätestens in einer Szene, in der drei Schwule miteinander Sex haben und sie gemeinsam die amerikanische Nationalhymne singen, wobei ein Glied als Mikrofon und ein anderes Körperteil als Klangkörper dient, würde ich schreiend aus dem Zimmer rennen.

Jetzt du! Welchen Film schaust du nicht mit deinen Eltern?

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