Was sagen die Kritiker zu ... Walter Mitty?

02.01.2014 - 10:40 UhrVor 10 Jahren aktualisiert
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Bereits mit dem ersten Trailer zu seiner neuen Komödie Das erstaunliche Leben des Walter Mitty machte Ben Stiller von sich reden. Doch kann sein verträumtes Blockbuster-Abenteuer auch die Kritiker überzeugen?

Nach Zoolander und Tropic Thunder bringt Ben Stiller als Regisseur nach langer Zeit wieder eine Tragikomödie in unsere Kinos. Das erstaunliche Leben des Walter Mitty zeigt Ben Stiller in der Hauptrolle als verträumter Walter Mitty, der sich hoffnungslos in seine Kollegin Cheryl (Kristen Wiig) verliebt. Aber der bescheidene Angestellte des Life Magazine, der verantwortlich ist fürs Titelbild der neuen Ausgabe, muss feststellen, dass eben dieses Bild des renommierten Fotografen Sean O’Connell fehlt. Er begibt sich nach kurzem Zögern auf eine abenteuerliche Reise nach Grönland und wird dabei von Visionen, unter anderem von Cheryl, begleitet, die aus dem Trip ein aufregendes Abenteuer machen.

Wir haben uns die Kritiken von Das erstaunliche Leben des Walter Mitty durchgelesen und hier einen kleinen Überblick über die Meinungen zur Abenteuer-Komödie, welche am 1.1.2014 in unseren Kinos startete.

Hier die harten Fakten zu Walter Mitty:
130 Community-Bewertungen mit einem Durchschnittswert von 7,4
12 Kritiker-Bewertungen mit einem Durchschnittswert von 6,4
39 Kommentare und 9 Kritiken
5 Lieblingsfilm und 1 Hassfilm
1011 haben den Film vorgemerkt und 14 uninteressiert

Was sagen die englischsprachigen Filmkritiker zu Walter Mitty?
Jim Tudor von Twitchfilm fehlt in Das erstaunliche Leben von Walter Mitty der Tiefgang: “Es ist alles Oberfläche, und als Film, der vorgibt, vom Inneren zu handeln, könnte er so viel mehr sein. Manche Ideen und Themen des Eskapismus im Angesicht des Wandels und einer schwierigen Welt funktionieren besser als andere und machen den Film unterhaltsam, aber auf total austauschbare Art.”

Auch für TheWrap schreibt Robert Hofler, dass Walter Mitty kein Highlight sei: “Stiller hat schon immer große Zuneigung für die zartere Seite von Männern gezeigt, seien diese Charaktere männliche Models, Museumswärter und Krankenpfleger. Was diese Porträts so witzig macht, ist diese brodelnde, latente Wut, Zorn und Hohn unter dem milden Äußeren. Hier fehlt das alles. Thurbers [Kurzgeschichte] ‘Mitty’ verdient etwas besseres.”

Im Empire Magazine jedoch überschlägt sich Olly Richards mit lobenden Worten: “Als Regisseur ist dies genau Stillers Moment. Mitty ist ein Film, der tapfer jeglichen Zynismus vermeidet. Auf viele Arten ist dies der neue Forrest Gump. Lasst euch darauf ein und es ist in jeglicher Hinsicht wundervoll.”

Was sagen die deutschsprachigen Filmkritiker zu Walter Mitty?
Auch Christoph Schelb erfreut sich bei Outnow an Walter Mitty, weiß aber um seine Oberflächlichkeit: “The Secret Life of Walter Mitty ist ein fantasievoller und herzerwärmender Film, der jedoch aufgrund von ein paar zu manipulativen Szenen daran scheitert, eine Langzeitwirkung zu entfalten. Doch für die zwei Stunden ist man gerne dabei im geheimen und nicht so geheimen Leben des Walter Mitty.”

In der Berliner Zeitung hält Katja Lüthge den Film für hervorragendes Popcorn-Kino: “Dem Erstaunlichen Leben des Walter Mitty mag es mit seiner bombastisch inszenierten simplen Botschaft an Bedeutung und Subtilität mangeln, doch ein herrlich anzuschauendes Feel-Good-Movie ist dies allemal.”

Auch Christian Buß vom Spiegel weiß um die ausschweifende Inszenierung und entdeckt bei Ben Stiller als “Jäger des verlorenen Bildes” auch noch andere Themen: “Doch obwohl sein Film eine Hommage an die untergehende analoge Medienwelt und die mit ihr untergehenden analogen Handwerker geworden ist – inszenatorisch setzt er voll auf die Möglichkeiten des digitalen Blockbusterkinos.”

Fazit:
Das erstaunliche Leben des Walter Mitty wird von den Kritikern sehr verschieden aufgenommen. Viele loben die ausschweifende Bilderwelt und manchen gefällt sogar Ben Stillers Mut zum zynismuslosen Hollywood-Kino, während viele jedoch eben diese Abwesenheit seiner ironischen Figuren bedauern. Walter Mitty sei in seiner oberflächlichen Erzählweise zwar sehr unterhaltsam und mit Sicherheit tauglich für ein breites Publikum, doch aufgrund seiner fehlenden Tiefe würde er, so viele Kritiker, schnell im großen Pool der Blockbuster-Abenteuer untergehen und in Vergessenheit geraten.

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