Was sagen die Kritiker zu ... Das finstere Tal?

13.02.2014 - 08:50 UhrVor 10 Jahren aktualisiert
Das finstere Tal
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Das finstere Tal
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Wir hoffen, dass die österreichisch-deutsche Koproduktion in den Wirren der Berlinale nicht untergeht, denn der Berg-Western lohnt mehr als einen Blick. Wir haben geschaut, was die Kritiker zu Das finstere Tal sagen.

Das finstere Tal erzählt eine alte Geschichte. In einem Alpen-Hochtal am Ende des 19. Jahrhunderts herrscht die Brenner-Familie unter rigoroser Führung des Patriarchen (Hans-Michael Rehberg) und seinen Söhnen. Dann kommt der Fremde Greider (Sam Riley) ins Dorf, aus Amerika. Die Brenners beäugen ihn argwöhnisch. Greider erregt das Interesse der Dorfgemeinschaft, vor allem der jungen Luzi (Paula Beer), die bald verheiratet wird. Keiner weiß, dass er ein düsteres Geheimnis in sich trägt: Er hat eine Rechnung mit der Brenner-Familie offen…

Bei der Verleihung des Bayerischen Filmpreises konnten Regisseur Andreas Prochaska und Hauptdarsteller Tobias Moretti einen Preis entgegennehmen. Lohnt sich der Film? Wir haben geschaut, was die Kritiker zu Das finstere Tal sagen.

Hier die harten Fakten zu Das finstere Tal
9 Community-Bewertungen (Durchschnittswert wird erst ab 10 Bewertungen angezeigt)
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Was sagen die Kritiker zu … Das finstere Tal?
Selten hat deutschsprachiges Genrekino so gut ausgesehen und so gewaltig, lobt Thomas Andre im Spiegel. “Es sind die Schneelandschaft und ein gewaltiges Bergpanorama, vor denen sich in Andreas Prochaskas Literaturadaption Das finstere Tal, eine Geschichte um Macht, Gewalt und Rache, abspielt. Ein Epos mit Knarren und Pferden, in dem es einige schön ins Weiß drapierte Leichen gibt, einen mehr oder minder edlen Helden und Bösewichte, die zwischen gemein, größenwahnsinnig und degeneriert changieren.”

Andreas Ungerböck von ray-magazin ist begeistert: “Ohne Übertreibung: Hier ist alles richtig gemacht worden, und es ist schön zu sehen, dass es einen österreichisch-(deutsch)en Film geben kann, der die Regeln des Genrekinos respektiert und daraus verdientermaßen maximale Resultate zieht. Man möchte wirklich mehr davon sehen.”

Sebastian Handke vom Tagesspiegel sah einen atmosphärischen Genrefilm und mehr als das. Dies “ist ein wuchtiger Schneewestern, gedreht im eisigen Schnalstal in Südtirol. Ein Film also mit beachtlichem Schauwert, aber anders, als zu befürchten war. Auf lange Schwenks übers luftige Bergpanorama wartet man hier vergeblich, meist sieht man die Berge nur als gewaltige, grau-weiße Schemen: Regisseur Andreas Prochaska lässt seinen Kameramann Thomas W. Kiennast fast alle Tiefenschärfe aus den Bildern herausnehmen. Es herrscht beinahe ein expressionistisches Schwarzweiß, gemischt nur mit dem schmutzigen Braun des Holzes und dem gelben Schimmer der Gaslampen.”

Der Ausritt ins Tal der Ahnungsvollen lohnt sich trotz kleiner Kritik laut Jens Hinrichsen von der Welt auf jeden Fall. “Im finsteren Tal wird geschossen und gemetzelt. Die Klaviatur der Grausamkeit beherrscht Prochaska perfekt. Mitunter aber nimmt er den filmverrückten Autor Willmann zu sehr beim Wort. Nämlich dann, wenn er sich arg in Genre-Konventionen – zum Beispiel Zeitlupenmassaker à la Sam Peckinpah – hineinmanövriert.”

Dieter Oßwald lobt im Der Westen die Darsteller. "Nicht nur die Schauspieler überzeugen, selbst die Statisten sind in diesem Melodrama auffallend gut und sorgen mit ihren ausdrucksstarken, fast knorrigen Gesichtern für stimmige Atmosphäre. Last not least fehlt nicht die Moral von der Geschicht’: Die Befreiung von einem tyrannischen System ist nicht immer von Erfolg gekrönt.

Fazit zu Das finstere Tal:
Der Genre-Mix aus Western und Bergfilm, aus Rachedrama und Heimatfilm überzeugt die Kritiker. Dem Filmteam gelingt es, eine Atmosphäre zu schaffen, die die Geschichte um Macht und Rache gekonnt abbildet. Exzellente Bilder und grandiose Darsteller runden das Filmerlebnis ab. Für den einen oder anderen mag der Mix zu überladen sein, aber dieser Blick auf deutsches Genrekino lohnt sich allemal.

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