Was sagen die Kritiker zu... Boyhood?

05.06.2014 - 08:50 UhrVor 10 Jahren aktualisiert
Boyhood
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In dieser Woche startet mit Boyhood der Kritiker-Liebling der letzten Berlinale in den deutschen Kinos. Wir haben geschaut, was die Fach-Journalisten zum Langzeitprojekt von Richard Linklater, an dem er zwölf Jahre arbeitete, sagen.

Boyhood verfolgt das Leben von Mason (Ellar Coltrane) über einen Zeitraum von zwölf Jahren, von seinem sechsten Lebensjahr bis zum Ende seiner Schulzeit. Filmemacher Richard Linklater kehrte mit seinen Darstellern immer wieder zu Mason zurück. Das Drehbuch war flexibel und wurde mit den Hauptdarsteller immer wieder umgeschrieben und angepasst. Herausgekommen ist ein Film über eine Kindheit, der seinesgleichen sucht.

Bevor wir euch die Kritiken zu Boyhood präsentieren, lassen wir die Zahlen sprechen:
77 Community-Bewertungen mit einem Durchschnittswert von 8,5
15 Kritiker-Bewertungen mit einem Durchschnittswert von 8,3
19 Kommentare und 13 Kritiken
6 x Lieblingsfilm und 0 x Hassfilm
643 haben den Film vorgemerkt und 3 sind uninteressiert

Was sagen die englischsprachigen Kritiker zu Boyhood?
Todd McCarthy vom Hollywoodreporter ist wie viele seiner Kollegen begeistert. “Neben vielen absolut unverzichtbaren Abschnitten in Boyhood gibt es auch einige langatmige, unüberzeugende und sogar langweilige Momente. Aber diese Länge trägt zur Substanz des Filmes bei und das Gefühl am Ende ist das einer reichen, unglaublich lohnenswerten Erfahrung. […] Boyhood ist letztlich so gut, und sogar besser, als irgendjemand hätte vernünftigerweise erwarten können.”

Auch Peter Debruge von der Variety sieht es ähnlich: “Mit Boyhood schuf Richard Linklater eine verblüffende Zeit-Kapsel, die das Publikum einlädt, ihre eigene Kindheit mithilfe einer Reihe künstlicher Erinnerungen zu reflektieren, die wie getrocknete Blumen zwischen die Seiten eines Fotoalbums gepresst wurden.”

“‘Jeder Idiot kann Fotos machen’, sagt einer von Masons Lehrern, als dieser bei seinen Übungen schlampt, ‘aber nur ein Genie kann Kunst schaffen’. Eric Kohn von IndieWire nimmt an, dass Filmemacher Richard Linklater ”ähnlich fühlte, als er mit Boyhood begann".

Was sagen die deutschsprachigen Kritiker zu Boyhood?
Wenke Huseman von der Zeit erlebt “zum ersten Mal, wie sich die Wandlungen des Protagonisten auch in dessen Gesicht abzeichnen: Das hübsche Jungengesicht wird kantiger, das Kinn reckt sich vor, die Haut wird erst unrein und dann wieder klarer. Keine Computertechnik und kein Maskenbildner kann das so nachbilden wie die Zeit von zwölf Jahren. Der Effekt, den das auf den Zuschauer hat? Überwältigend.”

Hannah Pilarczyk, eine Kritikerin vom Spiegel lobt den Regisseur. Er legt ein filmisches “Familienalbum seiner beiden Kinder-Darsteller vor, nie entblößend, aber doch so genau hinschauend, dass man nur hoffen kann, dass Ellar Coltrane und Lorelei Linklater es nie bereuen werden, an diesem einzigartigen Film mitgewirkt zu haben.”

Jan Schulz-Ojala vom Tagesspiegel sah einen grandiosen Langzeitspielfilm, der sich zusammenfügt “zu so etwas wie der ultimativen Version aller Coming-of-Age- und Coming-of-Elder-Age-Filme: wunderbar komisch immer wieder und oft zum Heulen schön.”

Fazit der Kritiker zu Boyhood:
Für die Kritiker steht fest: Boyhood ist einer der besten Filme des Jahres. Regisseur Richard Linklater hat mit seinem Langzeitprojekt bewiesen, dass er zu den klügsten Filmemachern seiner Generation zählt. Das Leben wird ihr mit all seiner Zufälligkeit und seinen besonderen Momenten beobachtet: unsentimental und einzigartig.

Seid ihr neugierig auf Boyhood von Richard Linklater geworden?

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