Vikings-Fans werden den kürzlich veröffentlichten ersten Trailer zum Spin-off Vikings: Valhalla genau unter die Lupe genommen haben. Wird sich die Netflix-Fortsetzung 100 Jahre später zu denselben Höhen
aufschwingen können wie ihr Vorgänger? Die ersten Einblicke sind vielversprechend. Eine Figur gibt uns allerdings etwas zu bedenken. Denn mit ihr könnte Valhalla dem Vermächtnis von Vikings gefährlich werden.
- Der Überblick: Alles Wichtige zur neuen Serie Vikings: Valhalla
Bringt Valhallas Hauptfigur Vikings' Testament in Bedrängnis?
Eine der neuen Hauptfiguren in Vikings: Valhalla hat einen klaren Bezug zur Ursprungsserie: Wie der Netflix-Trailer verrät, hat Leif Erikson (Sam Corlett) sein Boot den langen Weg aus Grönland nach Skandinavien gefahren. Er ist also ein Nachfahre der Siedlung, die Floki (Gustaf Skarsgård) dort und in Island zurückließ. Ein Jahrhundert später knüpft er an die Ereignisse aus der 5. und 6. Staffel Vikings an.
Doch genau wie Ragnar, Lagertha und Co. ist auch Leif Erikson eine historisch belegte Figur: Der Nordmann gilt als erster Europäer, der im Jahr 1000 seinen Fuß auf amerikanischen Boden setze. Und das ist beunruhigend für Vikings.
Denn hätte Vikings: Valhalla sich einen so bekannten Wikinger zum Protagonisten erkoren, wenn im Laufe der Netflix-Serie nicht auch auf seine größte Errungenschaft – die "Entdeckung" Amerikas – eingegangen würde? Wohl kaum. Doch wenn der isländische Entdecker als erster belegter Europäer in Übersee in die Geschichte eingeht, was bedeutet das für all die Vikings-Figuren, die laut Vikings schon lange vor ihm dort waren?
Beschert Netflix Floki und Ubbe in Vikings: Valhalla nachträglich ein Unhappy End?
Auch wenn Vikings: Valhalla Ragnar indirekt ehren soll, droht Leif als neue Hauptfigur der Netflix-Fortsetzung, früheren Vikings-Helden die Lorbeeren zu stehlen.
Denn das Vikings-Finale in Staffel 6 schenkte zwei wichtigen Figuren ein angenehm rundes Ende und einen Neubeginn in Amerika: Ubbe (Jordan Patrick Smith) schaffte es nach langen Qualen über den Atlantischen Ozean, wo er endlich den verschollenen Floki (Gustaf Skarsgård) wiederfand. Nachdem die zwei sich mit den Ureinwohnern gutstellten, blickten sie in der letzten Szene einer hoffnungsvollen Zukunft entgegen.
Ebendiese erfreuliche Zukunft könnte Netflix in Vikings: Valhalla nun 100 Jahre später aber zerstören. Denn wie wir gelernt haben, geht es den Wikingern viel um ihr Vermächtnis, also darum, dass andere sich noch lange an sie erinnern, auch wenn sie längst in Valhalla eingezogen sind. Bislang konnte die Serie Vikings (die bekanntermaßen historische Genauigkeit nicht so ernst nahm) die Wikinger-Geschichte mit Floki und Ubbe noch umschreiben, indem sie die zwei zu den ersten Entdeckern machte. Der Auftritt von Leif Erikson ändert das jedoch.
Denn im logischen Schluss bleiben nun eigentlich nur zwei Optionen übrig, eine unerfreulicher als die andere:
- Entweder wurde Ubbe von den Einheimischen komplett assimiliert und hat als eingegliederter Native American kein erkennbares Wikinger-Erbe als Fußabdruck auf amerikanischem Boden hinterlassen, was später noch historisch von seinem Schaffen zeugt.
- Oder aber er und seine Familie haben das Finale von Vikings nicht lange überlebt und sind deshalb in der Versenkung verschwunden, weshalb ein anderer die Ehre der Amerika-"Entdeckung" für sich beanspruchen kann – zumindest bis Christoph Columbus um die Ecke kommt.
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Was denkt ihr, wie Vikings: Valhalla mit den Erbe der Mutterserie umgehen sollte?