Top 7 der schlimmsten Castingshows in Deutschland

11.05.2014 - 08:50 UhrVor 10 Jahren aktualisiert
Til Schweigers Mission Hollywood
RTL
Til Schweigers Mission Hollywood
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Kein Scheinwerferlicht ist zu hell, keine Bühne zu hoch und kein Laufsteg zu lang für die tapferen Kandidaten der dutzenden Castingshows, die es bereits im deutschen Fernsehen gibt und gab. Wir haben die Top 7 der schlimmsten Casting-Formate aufgelistet.

Wer will nicht top gestylet fotografiert werden, während er oder sie leichtbekleidet in einem Wassertank posiert? Oder sich von Altstars und Augenweiden, die es sich im Jurorensessel gemütlich gemacht haben, bewerten zu lassen, weil diese selbst Angst um ihren Platz im Spotlight haben? Macht euch bereit, denn “Heute ist wieder Entscheidungstag.” Was ist dein Talent? Zeig uns, was du kannst! Das hier ist deine Chance! Die Bewerber von vielen Castingshows werden heiß gemacht auf Glitzer, Glanz und Glamour, auf eine stereotypische Vorstellung des ruhmreichen Starlebens. Doch meist endet es tränenreich und/oder im Dschungelcamp.

Viele heimische Casting-Formate sind aus anderen Ländern eingekauft, doch das Prinzip ist immer das gleiche. Viele Leute konkurrieren um den Sieg, weil alle groß rauskommen wollen und sehen die Sendung als Plattform, ihre Talente zu beweisen. Während manche Castinshows einen ironischen Touch pflegen und vor allem durch die absurden Juroren-Bemerkungen amüsieren, wirkt so manche Model Madness als hätten wir bereits die beängstigende Zukunft in Idiocracy erreicht.

Wir haben einen Blick in alte und neue Fernsehprogramme geworfen und beunruhigt festgestellt, dass, auch wenn bei manchen einst großen Shows die Quoten sinken, sie immer noch verdammt hoch sind. Es wird Zeit das Casting-Prinzip, an das wir uns schon viel zu sehr gewöhnt haben, nochmal aufzumischen und die sieben schlimmsten respektive unreflektiertesten, peinlichsten und nervigsten Castingshows im deutschen Fernsehen zu küren.

Platz 7: Mission Hollywood
Immer sucht irgendwer irgendwen. Seien es Models, Supertalente, Superstars, einfach nur Stars oder eben Nebendarsteller für einen schlechten Hollywood-Film. Til Schweiger dachte sich, was der Bohlen macht, das kann ich auch und ließ seinen internationalen Charme spielen. Bei Mission Hollywood suchte er 2009 nämlich einen Schauspieler für eine kleine Rolle in Eclipse – Biss zum Abendrot. Doch anscheinend ließ Schweiger seinen Charme nicht gut genug spielen, denn die beiden Szenen mit Gewinnerin Sabrina Frank waren in der fertigen Filmfassung nicht einmal zu sehen. Hätte sie doch den zweiten Platz gemacht, dann wär sie immerhin in Zweiohrküken zu sehen gewesen.

Platz 6: The next Uri Geller – Unglaubliche Phänomene Live
Warum ProSieben dieses Mentalisten-Castingformat gekauft hat, weiß keiner so genau. Irgendwer von den Verantwortlichen hatte wohl schöne Kindheitserinnerungen an seinen Zauberkasten. The next Uri Geller – Unglaubliche Phänomene Live wurde 2008 bis 2009 ausgestrahlt, nachdem schon 2004 Die UrI Geller Show auf RTL gelaufen war. Nach dem Vorbild von “The Successor” aus Israel mussten verschiedenste Zauberkünstler ihre Tricks, die nur sehr selten wirklich “unglaublich” waren, präsentieren, wobei das schlimme an der Sendung war, dass stets versucht wurde Geller und den Kandidaten Übersinnlichkeit zu unterstellen. Als wär das nicht schon lächerlich genug, wurden auch noch B- und C-Promis eingeladen, um an den Vorführungen teilzunehmen und sie somit glaubwürdiger erscheinen zu lassen – inklusive kostenpflichtigem Televoting.

Platz 5: Star Search
Bei Star Search wurde der Titel des US-Originals von Sat.1 gar nicht mal abgeändert. Denn was dort über ein Jahrzehnt Stars wie Britney Spears und Justin Timberlake einen Karriere-Boost gab, muss doch auch hierzulande funktionieren. Tat es aber nicht. Bloß zwei Jahre lang durfte Kai Pflaume nach Talenten im Bereich Model, Comedian und Musiker unter bzw. über 16 Jahren suchen. Ihren Senf gaben dazu Jeanette Biedermann, Hugo Egon Balder und Alexandra Kamp-Groeneveld, doch deren selten sattelfeste Meinung war meist ziemlich uninteressant. Die Juroren hätten eine Jurorenschulung gebrauchen können. Das einzig Unterhaltsame an dieser Sendung war diese Unprofessionalität zum Fremdschämen.

Platz 4: Das Supertalent
Am schlimmsten sind diese plumpen Schnitte zwischen einem scheinbar ekstatischen Publikum, zwei blödelnden Co-Moderatoren, der mitfiebernden Familie eines dreijährigen Micheal Jackson-Imitators und der eigentlichen Show, wobei bei Das Supertalent nun schwer zu entscheiden ist, worum es dort tatsächlich geht. Schließlich werden ja, weil sich anscheinend doch nicht genug Freiwillige finden, die sich zum Affen machen (lassen) wollen, genau solche Kandidaten gezielt engagiert. Die inszenierte/freiwillige Demütigung also – was irgendwie universell falsch ist, weshalb Das Supertalent absolutes Trash-Fernsehen darstellt.

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