Tierisches Sexualverhalten in Attenberg

17.10.2013 - 15:01 UhrVor 10 Jahren aktualisiert
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Oft sind es die weniger bekannten Filmindustrien, die beeindruckende Werke zu Tage fördern. So verhält es sich auch mit griechischen Beiträgen. Der Film Attenberg ging dabei sogar in Cannes ins Rennen um die Goldene Palme.

Die 23 jährige Marina führt ein unspektakuläres Leben in Griechenland. Gemeinsam mit ihrem Vater wohnt sich in einem Industriestädtchen irgendwo am Meer. Die Menschen in ihrem Umfeld kommen ihr komisch vor. Und noch mehr das Triebverhalten, wenn es um die Fortpflanzung geht. Lernen tut sie diesbezüglich vor allem aus den Dokumentation aus der Tierwelt, die Sir David Attenborough einst drehte. Praktische Erfahrungen macht sich maximal mit ihrer besten und einzigen Freundin Bella, die sie dann aber auch gleich in ihre privaten Vorstellungen und Fantasien einführt. Als ihr Vater unheilbar an Krebs erkrankt und sich langsam auf seinen Tod vorbereitet, beginnt Marina zu leben und lieben. Ihren ersten sexuellen Kontakt macht sich dabei ausgerechnet mit einem Fremden, der seit kurzem in der Stadt ist. Das wachsende zwischenmenschliche Bewusstsein in Marina führt zu konfusen Gesprächen mit ihrem Vater. Und so baut sich Marina langsam eine eigene Vorstellung vom Leben, welche nicht länger von Anderen vorgegeben ist.

Athina Rachel Tsangari hat es geschafft. Nach einem Bachelorabschluss in Literaturwissenschaft in ihrer Heimat ging die gebürtige Griechin in die USA. Dort absolvierte sie erst ein Performance-Studium in New York, ehe sie ihren Master in Regie an der University of Texas at Austin machte. Internationale Anerkennung und Bekanntheit brachte ihr Attenberg ein. Der Film erhielt mehrere Nominierung bei den Filmfestspielen von Cannes, von denen dann die Protagonistin Ariane Labed den Preis als Beste Hauptdarstellerin für sich gewinnen konnte. Tsangari sollte mit Attenberg sogar Griechenland bei den Academy Awards vertreten, schaffte es aber nicht auf die finale Liste. Der Erfolg des Films war dennoch enorm. 2013 wurde Tsangari in die Jury der 63. Internationalen Filmfestspiele von Berlin berufen und war dort sogar in einer kleinen Rolle in Before Midnight auf der Leinwand zu sehen.

Heute im TV: Attenberg
Wann: 23.30 Uhr
Wo: WDR

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