Tiefpunkt bei Game of Thrones: Ein Moment stört George R.R. Martin bis heute

15.06.2025 - 17:10 Uhr
Game of ThronesHBO
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Game of Thrones war 8 Staffeln lang eine Erfolgsgeschichte, doch George R.R. Martin hat eine Szene der Fantasy-Serie verraten, die ihm am wenigsten gefällt.

Game of Thrones-Schöpfer George R.R. Martin hat vor einiger Zeit jene Szene aus der Serie verraten, die er am wenigsten mag. Dabei handelt es sich allerdings nicht um einen der viel kritisierten Momente der acht Staffeln des Fantasy-Epos.

Nein, eine kleine Szene treibt den Bestseller-Autor herum und das nun schon seit Jahren. Ausgerechnet ein unspektakulärer Abschnitt aus der 1. Staffel raubt ihm den Schlaf. Aber gerade das dürfte bei diesem persönlichen Serien-Tiefpunkt das Problem sein.

Die Game of Thrones-Szene, die George R.R. Martin bis heute stört

Im November 2020 erschien das Making-of-Buch Feuer kann einen Drachen nicht töten. Dafür interviewte Autor James Hibard wichtige Persönlichkeiten der Serie. George R.R. Martin, der die Geschichte mit seinem Lied von Eis und Feuer aus der Taufe hob, war natürlich auch dabei.

In einem Artikel für EW  teilte Hibard damals Martins Antwort auf die Frage, was denn die Game of Thrones-Szene aus allen 8 Staffeln ist, die er am wenigsten mag

Konkret geht es um einen Moment in der 6. Episode der 1. Staffel von Game of Thrones. Die meisten werden sie wegen der qualvollen goldenen Krone von Daenerys' Bruder Viserys in Erinnerung behalten. George R.R. Martin denkt dagegen zuerst an die Jagdszene mit König Robert Baratheon (Mark Addy). Der Grund dafür sei das damals mangelnde Budget. So erklärt er im Interview:

Bei der Szene, die ich aus der ganzen Show, allen 8 Staffeln, am wenigsten mag, sind wir beim Budget wirklich zu kurz getreten: König Robert geht auf die Jagd. Vier Typen gehen zu Fuß in die Wälder und tragen Speere und Robert nervt Renly.

George R.R. Martin erklärt Hintergrund des Game of Thrones-Tiefpunkts

Daraufhin vergleicht Martin die Szene mit der von ihm geschriebenen Buchvorlage. Da fehlt sie nämlich:

In den Büchern geht Robert auf die Jagd, wir hören, dass er von einem Eber aufgespießt wurde, sie bringen ihn zurück und er stirbt. Ich hab also nie eine [Jagdszene] geschrieben. Aber ich wusste, wie eine königliche Jagdgesellschaft aussieht. Da wären hundert Typen gewesen. Da wären Pavillons gewesen. Da wären Jäger gewesen. Da wären Hunde gewesen. Da wären Signalhörner ertönt - so geht ein König auf die Jagd!

In Game of Thrones sah das Endergebnis leider mickrig aus:

[Der König] wäre nicht einfach durch den Wald gelatscht mit drei seiner Freunde, die Speere in der Hand halten und darauf hoffen, einen Eber zu finden. Aber zu diesem Zeitpunkt konnten wir uns Pferde oder Hunde oder Pavillons nicht leisten.

Wie viel kostete eine Folge von Game of Thrones?

Auch wenn Martins Aussagen es andeuten: Game of Thrones war in der 1. Staffel keine Low-Budget-Show. Pro Episode kostete die Serie rund 6 Millionen Dollar, was dem Durchschnitt von HBO-Dramaserien entsprach. Der Premiumkabelsender investierte damals schon wesentlich mehr in einzelne Serien als die Konkurrenz. Zum Vergleich: The Walking Dead Staffel 1 kostete pro Episode "nur" rund 2,75 Millionen Dollar. (via Forbes )

Aufgrund des großen Ensembles, der vielen Schauplätze, aufwendigen Sets und Baby-Drachen im Finale mussten die Macher trotzdem sparen. Deshalb wurde Tyrion Lannister (Peter Dinklage) vor einer Schlacht praktischerweise k.o. geschlagen, während Robert Baratheon bei seiner Jagd auf Pferde, Hunde und Pavillions verzichtete. In den Folgejahren wuchs das Budget von Game of Thrones, was bei Staffel 8 in einem Preis von 15 Millionen Dollar pro Folge gipfelte.

Martin bemängelte die Jagdszene übrigens schon nach dem Start der 1. Staffel, wie ein Gespräch auf YouTube  zeigt. Damals nannte er auch seine Lieblingsszene: Ned Starks tragischer Tod.

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George R.R. Martin ist auch an der nächsten Game of Thrones-Serie beteiligt

Seit dem Ende von Game of Thrones 2019 arbeitet der verantwortliche Sender HBO daran, die Reihe weiterzuführen. 2022 startete die Vorgeschichte House of the Dragon, deren dritte Staffel bereits in Arbeit ist. Außerdem ist George R.R. Martin als ausführender Produzent an A Knight of the Seven Kingdoms beteiligt, einer Adaption seiner Kurzgeschichten aus Der Heckenritter von Westeros, die etwa 90 Jahre vor den Ereignissen in Game of Thrones angesiedelt sind. Die Serie soll 2026 anlaufen.

Dieser Artikel wurde erstmals in ähnlicher Form im September 2020 bei Moviepilot veröffentlicht.

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