The Walking Dead - Das ändert sich bei AMC als Folge der Darabont-Klage

30.11.2016 - 13:00 UhrVor 7 Jahren aktualisiert
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Die Situation zwischen Frank Darabont, CAA und Sender AMC eskaliert langsam. AMC traf im Zuge von Darabonts Klage eine folgenschwere Entscheidung.

Seit über fünf Jahren liegen sich der Sender AMC und der ehemalige The Walking Dead-Showrunner Frank Darabont in den Haaren. Sommer 2011 wurde Darabont als Showrunner der Erfolgsserie entlassen. Die Auseinandersetzung zwischen Darabont, seiner Agentur Creative Artists Agency (CAA) und AMC endete schließlich vor Gericht. Darabont kritisierte die Produzenten bei AMC scharf, vor allem aufgrund von einbehaltenem Profit und Budget-Kürzungen. Diesen Oktober forderte Darabont im Zuge des Gerichtsverfahrens einen Schadensersatz von 280 Millionen Dollar. Seither weicht keine der beiden Fronten auch nur einen Millimeter von ihrer Position ab. Wie Deadline  berichtet, traf AMC als Reaktion jetzt eine folgenschwere Entscheidung: Der Sender wird CAA-Klienten in Zukunft sämtliche "Package Fees " streichen. Diese Gebühren streichen Agenturen dafür ein, die kreativen Köpfe für eine TV-Serie an ein Projekt zu knüpfen, bevor dieses verkauft wird.

Cinema Blend  erklärte in einem Folgeartikel, was es mit dieser Entscheidung auf sich hat. Diese Package Fees sind im Endeffekt die Schaffung einer finanziellen Grundlage für neue Projekte: Die Agentur verzichtet auf ihre Vermittlungsgebühr und Provisionszahlung für ihre Klienten (seien es Regisseure wie Darabont, Produzenten oder Schauspieler). Im Gegenzug erhält die Agentur vom entsprechenden Sender einen finanziellen Vorschuss, um ein angestrebtes Projekt ins Rollen zu bringen. AMC wird CAA aber in Zukunft keine derartigen Finanzierungen mehr gewähren. Dies gilt nicht für Projekte, die bereits laufen, sondern nur für die kommenden.

Im Grunde genommen könnte dieser Beschluss von AMC einfach eine allgemeine Entscheidung gewesen sein. Schließlich sorgten die Packaging Fees in den letzten Jahren in Hollywood des Öfteren für Diskussionen. In den letzten Jahren wurde der Rahmen solcher Deals immer weiter aufgeweicht und fiel zunehmend zum Vorteil der Agenturen aus. Package Fees wurden von einem Anstoß für neue Ideen zu einer Standard-Zahlung, die Agenturen einforderten, wenn Interesse an einem Projekt ihrer Klienten laut wurde. AMC strich aber nur CAA die Zuschüsse, andere Agenturen sind nicht betroffen. Daher wertet einer der führenden Anwälte im AMC-Verfahren diesen Schritt als persönlichen Schuss vor den Bug :

AMC ist offensichtlich unglücklich darüber, dass Frank Darabont und CAA keinen Inch zurückgewichen sind, immer noch aggressiv ihre berechtigten Ansprüche gegen AMC bezüglich der Profite von The Walking Dead [...] verfolgen und aktuell beständigen Erfolg vor Gericht haben.

Mit diesem Schritt im Verfahren könnte in Zukunft zahlreichen großen Hollywood-Talenten der finanzielle Anreiz für die Zusammenarbeit mit AMC fehlen. Zu CAAs Kunden gehören unter anderem Cate Blanchett, Jerry Bruckheimer und J.J. Abrams. Ob sie im Rahmen des Streits ihrer Agentur in Zukunft viel in Projekte bei AMC investieren werden, ist fraglich. CAA-Anwalt Chad R. Fitzgerald versicherte zumindest, dass die Agentur sich stets für das entscheiden werde, was das Beste für ihre Kunden sei.

Verfolgt ihr den Rechtsstreit zwischen AMC und Frank Darabont?

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