The Fast and the Furious - So hat der Columbine-Amoklauf den Film verändert

23.06.2016 - 13:30 Uhr
The Fast and the FuriousUniversal
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Der Amoklauf von Columbine erschütterte 1999 die Vereinigten Staaten und löste heftige Debatten um Gewalt in Filmen aus. Damit nahm er maßgeblichen Einfluss auf den damals unproduzierten The Fast and the Furious.

Vor ziemlich genau 15 Jahren hat Rob Cohen mit The Fast and the Furious den Grundstein für ein Franchise gelegt, das bis heute an Erfolg kaum zu überbieten ist - derzeit wird Fast & Furious 8 gedreht. Doch offenbar hätte der erste Film eigentlich ganz anders aussehen sollen, als wir ihn heute kennen. In einem neuen Bericht zeigt Complex UK , dass die eigentliche Idee eingestampft und stattdessen zu der heute bekannten Geschichte umgeschrieben werden musste. Der Grund war der Amoklauf in Columbine am 20. April 1999, wo zwei Schüler 13 Menschen und anschließend sich selber erschossen haben. Autor Gary Scott Thompson erzählt:

Ich bin zu Universal gegangen und habe ihnen meine Herangehensweise geschildert: Romeo & Julia in Autos. Ich erzählte ihnen, wie ich es mir vorstelle, mit den rivalisierenden [Gruppen] und wie Brian und Mia sich in diesem großen Rennkrieg kennenlernen. Ich habe meine Entwürfe geschrieben und das Studio rief an und sagte 'Wir lieben es, das ist großartig. Wir werden diesen Film machen.' Und dann geschah Columbine.

Basierend auf einer Recherche des Anfang der 90er real aufgekommenen Trends der illegalen Straßenrennen, hätte die Geschichte sich ursprünglich ausschließlich auf Anti-Helden konzentriert. Die erste Drehbuchfassung beschäftigte sich mit der kriminellen Parallelwelt, in der alle Figuren moralisch fragwürdige Entscheidungen treffen. Doch nach dem Amoklauf war es Universal zu heikel, einen Film um eine Gruppe von Gewaltenthusiasten zu drehen, also strichen sie die Produktion. Dadurch war Thompson gezwungen, gravierende Veränderungen am Drehbuch vorzunehmen:

Mir ist klar geworden, dass es keine Autoritätspersonen gab. Wir können Brian zu einem Cop machen. Wir könnten sozusagen das tun, was sie in Point Break gemacht haben und ihn in dieser Welt undercover gehen lassen.

Damit konnte Brian, im Film letzten Endes von Paul Walker gespielt, eine Art moralischer Kompass für den Zuschauer sein, sodass sich die Story weniger um eine Gruppe von Kriminellen dreht, sondern um das komplizierte Verhältnis, das sich zwischen dem Agenten und den Straßenrennfahrern entwickelt, die er eigentlich ausspähen soll. Diese Herangehensweise sagte Universal zu und so beschlossen sie, The Fast and the Furious zu drehen. Der Rest ist Geschichte. Nun ließen sich allerhand Gedankenspiele durchführen, wie das Franchise heute aussehen würde, wenn sich die ursprüngliche Story durchgesetzt hätte. Complex spekuliert, ob er als Pionier der erst später so populär gewordenen Filme um Anti-Helden gelten würde, oder ob das Franchise womöglich erst gar nicht so lange überlebt hätte, wenn es nicht dieses spezielle Verhältnis zwischen Paul Walker und Vin Diesel gegeben hätte.

Was meint ihr? Wie würde das Fast & Furious-Franchise heute aussehen, wenn es nicht verändert worden wäre?

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