Ein Jahr ohne einen Film von Takashi Miike (Audition) ist ein Ausnahme-Jahr. Auch wenn nicht alle seine Streifen den Weg nach Europa finden, könnt ihr davon ausgehen, dass der japanische Meisterregisseur einen vollen Terminkalender hat. Sein letztes Werk war das Remake 13 Assassins, sein nächster ist das Remake Hara-Kiri – Tod eines Samurai, das in 3D in die Kinos kommt und im Wettbewerb des Festival Cannes laufen wird.
Hara-Kiri – Tod eines Samurai ist nicht das Remake irgendeines Films. Vielmehr legt Takashi Miike Hand an einen der Klassiker des Jidai-geki-Genres, des japanischen Historienfilms. Das Original Harakiri von Masaki Kobayashi (Barfuß durch die Hölle – 1. Teil) gilt als einer der besten Samuraifilme überhaupt und wird von nicht wenigen in einem Atemzug mit Die sieben Samurai genannt. Letzterem zollte 13 Assassins noch eine Hommage. Ob Takashi Miike jedoch der schweren Aufgabe, dem verehrten Harakiri gerecht zu werden, gewachsen ist, wird frühestens in zwei Wochen ersichtlich. Dann feiert Hara-Kiri: Death of a Samurai im Rahmen des Wettbewerbes von Cannes Premiere.
Hara-Kiri – Tod eines Samurai spielt im Japan des 17. Jahrhunderts und dreht sich um Hanshiro (Ebizo Ichikawa), einen ehrenhaften, aber armen Samurai, der darum bittet, Seppuku zu begehen, den ritualisierten Selbstmord des Samurai. Doch der Fürst Kageyu (Kôji Yakusho) lehnt dies ab. Das Original von Masaki Kobayashi kritisierte die überkommenen Ehrbegriffe sowie die Rituale des feudalen Systems. Der erste Teaser Trailer für das Remake verrät nicht viel über die Handlung, doch ein Samuraifilm kombiniert mit Takashi Miikes ästhetischen Fähigkeiten und der 3D-Technik ist allemal eine Vormerkung wert.