Steven Spielberg will seine alten Filme nie wieder digital verändern

19.03.2018 - 15:00 Uhr
Steven Spielberg am Set von GefährtenDreamWorks
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Die Veränderungen, die Steven Spielberg nachträglich an E.T. vorgenommen hat, waren ein Fehler. Das gibt der Regisseur selber zu und verspricht, das nie wieder zu tun.

Steven Spielberg mag einer der größten Regisseure des US-amerikanischen Blockbuster-Kinos sein, doch auch er hat für seine Filme Entscheidungen getroffen, die er bereut. Das verriet er nach einer Vorstellung seines neuen Films Ready Player One auf dem South by Southwest-Festival. Ähnlich wie George Lucas mit seinen Star Wars-Filmen hatte Spielberg Jahre nach der Premiere von E.T. - Der Außerirdische digitale Veränderungen für eine Neu-Veröffentlichung vorgenommen. Zum 20. Geburtstag des Films im Jahr 2002 wurde eine längere Fassung veröffentlicht, in der Schusswaffen per Computer durch Walkie Talkies ersetzt wurden. Eine Entscheidung, die vielfach kritisiert wurde, und aus der Spielberg selbst auch seine Lektionen gezogen hat.

"Eine wirklich schlechte Version"

Als er nach dem Screening gefragt wurde, ob er mit der neuen digitalen Technologie seine alten Filme nochmal aufbessern würde, erinnerte er an die Änderungen bei E.T. und daran, wie sie zustande kamen (via Screen Rant ):

Naja, ich habe mir dafür Ärger eingehandelt. Als E.T. neu veröffentlicht wurde, habe ich fünf Einstellungen digitalisiert, in denen E.T. von einer Puppe zu einer digitalen Puppe wurde, und an der Stelle, an der das FBI auf den Van zustürmt, habe ich die Waffen ersetzt - jetzt sind es Walkie Talkies.

Dabei verwies Spielberg auf das Vorbild von George Lucas, der bereits in den 90er Jahren eine digital überarbeitete Special Edition der ersten Star Wars-Trilogie veröffentlicht hatte:

Es gibt also eine wirklich schlechte Version von E.T., bei der ich mich von Star Wars und all den digitalen Verbesserungen, die George eingefügt hat, habe inspirieren lassen und das auch gemacht habe, weil das Marketing von Universal dachte, wir bräuchten etwas, um ein Publikum für den Film zurück zu bekommen, also habe ich ein paar Dinge in dem Film verändert.

Die Spielberg-Filme bleiben so, wie sie sind

Die negativen Reaktionen auf die Änderungen an dem Klassiker blieben Spielberg nicht verborgen:

Damals waren soziale Medien nicht so tiefgreifend wie heute, aber es kam eine laute, negative Stimmung auf, unter anderem von wegen 'Wie konntest du nur unseren Lieblingsfilm aus der Kindheit ruinieren, indem du die Waffen weggenommen und ihnen Walkie Talkies in die Hände gelegt hast.' Ich habe also eine wichtige Lektion daraus gezogen und beschlossen, dass es das letzte Mal war, dass ich an der Vergangenheit rumgebastelt habe. Was getan ist, ist getan, und ich werde mich nie wieder eines Films, den ich gemacht habe und über den ich die Kontrolle habe, annehmen, um irgendwas zu verbessern oder zu verändern.

Hier ein Vergleich einer der betroffenen Szenen:

Plötzlich Walkie Talkies

Falls irgendjemand also noch Sorge hatte, dass es irgendwann mal eine Jurassic Park-Version mit frischen CG-Dinos oder weniger brutalen Tötungsszenen geben wird, kann sich jetzt beruhigen. Die Spielberg-Filme bleiben so, wie sie sind.

Ready Player One startet am 05.04.2018 in den deutschen Kinos.

Was sagt ihr zu den nachträglichen Änderungen an E.T.?

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