Steve Jobs, Jem und Co. - Flop-Welle in den Kino-Charts

26.10.2015 - 12:30 UhrVor 8 Jahren aktualisiert
Steve Jobs, Jem and the Holograms, Rock the KasbahUniversal Pictures/Tobis
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Mit Steve Jobs, The Last Witch Hunter, Jem and the Holograms, Paranormal Activity 5: Ghost Dimension und Rock the Kasbah starteten gleich fünf Filme am vergangenen Wochenende landesweit in den USA. Sie blieben aber weit hinter ihren Erwartungen in Bezug auf die Kino-Charts zurück.

Das hätte wohl niemand erwartet. Am Freitag wurde Steve Jobs, der in den USA seine landesweite Veröffentlichung feierte, noch ein potentieller Platz 1 in den US-Kino-Charts prognostiziert (wir berichteten). Satte 17 Millionen US-Dollar hätten drin sein sollen, am Ende wurde es dann doch knapp zehn Millionen weniger (mehr dazu in den Kino-Charts). Damit ergatterte der Film von Danny Boyle lediglich Platz sieben der US-Kino-Charts. Nun rätseln diverse Medien über die Ursachen des Flops.

The Hollywood Reporter  berichtet, dass das Biopic Steve Jobs nur in bestimmten Teilen des Landes gut ankam, insbesondere den Technik-Hochburgen sowie den Metropolen New York und Los Angeles. Offenbar scheint das Interesse an einem weiteren Film über das Apple-Genie Steve Jobs anderswo eher mau zu sein. Warum Universal mit dem landesweiten Start nicht bis zu den Oscar-Nominierungen wartete - nach sehr guten Kritiken ist von einer Nominierung auszugehen - wollte das Studio gegenüber THR nicht erklären. Vielleicht wurden die Hollywood-Stars Michael Fassbender, Kate Winslet und Jeff Daniels als gute Zugpferde an den Kino-Kassen eingestuft. Der Effekt blieb aber aus.

Das Projekt Steve Jobs lag zunächst bei Sony und wurde dann an Universal weitergereicht. Deshalb kramte THR geleakte E-Mails aus dem Sony-Hack hervor, die bereits erkennen lassen, dass die Verantwortlichen um die Schwierigkeit der Promotion des Films wussten. The Playlist  argumentiert, dass Steve Jobs auch durch die die starke Konkurrenz von Der Marsianer - Rettet Mark Watney keine großen Chancen hatte. Ein Experte bei USA Today  sieht das ähnlich, Steve Jobs bzw. Universal habe es nicht - im Gegensatz zu Der Marsianer - geschafft, die Intelligenz und den Unterhaltungsfaktor des Films gleichermaßen zu bewerben. Die ersten Kinos hatten beim limitierten US-Start von Steve Jobs noch wunderbare Zahlen und nahmen pro Leinwand 130.000 US-Dollar ein, berichtet auch The Wrap . Diese sanken eine Woche später bereits auf 25.000 US-Dollar. Vielleicht wäre eine langsamere Veröffentlichung und die damit verbundene Mund-Propaganda sinnvoller gewesen.

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Besser als Steve Jobs, aber trotzdem hinter den Erwartungen zurückgeblieben, ist The Last Witch Hunter. Die Macher des Films mit Vin Diesel in der Hauptrolle hätten sich ebenfalls Hoffnungen auf den Kino-Thron machen können, er schaffte es aber immerhin auf Rang vier. 10,8 Millionen US-Dollar nahm der Fantasy-Film ein, kostete allerdings laut TheWrap  75 Millionen US-Dollar in der Produktion. Da sind 10,8 Millionen bei über 3.000 Kinos zu wenig. The Playlist schreibt, dass der Fehlstart ein Zeichen dafür sei, dass Vin Diesel außerhalb seines Fast & Furious-Franchise keine Kinogänger animieren kann. Ein großer Name warb auch für Rock the Kasbah. Ghostbusters-Alumni Bill Murray ist hier als Talentsucher in Afghanistan unterwegs. Das wollten allerdings nur wenige sehen. Mehr als 1,5 Millionen US-Dollar Umsatz waren hier nicht drin.

Ebenso schwach schnitt Jem and the Holograms ab. Die Realverfilmung der 80er-Jahre-Serie machte im Vorfeld bereits durch schlechte Kritiken auf sich aufmerksam, in Folge blieben die Zuschauer aus. "Wenn du versuchst, die Teenager ins Kino zu locken, machst du das auf eigener Gefahr", erklärte Rentrak-Analyst Paul Dergarabedian gegenüber USA Today . "Sie sind die unbeständigste [Zielgruppe]. Du versuchst den Kopf eines Teenagers zu verstehen, wenn du so einen Film wie Jem and The Holograms veröffentlichst". Offenbar hat das Gedankenlesen hier aber nicht funktioniert.

Etwas müde sind die Zuschauer auch vom Paranormal Activity-Franchise. Der bislang fünfte Teil, Paranormal Activity 5: Ghost Dimension, landete mit 8,2 Millionen US-Dollar auf dem sechsten Rang. Der vierte Teil, Paranormal Activity 4 - Es ist näher als Du glaubst war 2012 noch mit 29 Millionen US-Dollar gestartet. Allerdings lief der fünfte Film auch nicht in vielen Kinos und soll schon bald als Video on Demand streambar sein.

Wie erklärst du die Flaute bei den Kino-Neustarts?

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