Star Wars nimmt sich endlich eine Pause - und vermeidet fatale Fehler

08.06.2019 - 20:00 UhrVor 5 Jahren aktualisiert
Star Wars 9: Der Aufstieg SkywalkersDisney
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Mit Star Wars 9: Der Aufstieg Skywalkers erwartet uns der Abschluss der Skywalker-Saga. Bis zur nächsten Trilogie vergehen drei Jahre. Und das ist auch gut so.

Disney meinte es ernst: Jedes Jahr wurde uns seit Star Wars 7 ein Film des Franchises präsentiert. Lange sollte sich nichts daran ändern. Doch wir können aufatmen: Nach Star Wars 9: Der Aufstieg Skywalkers im Dezember wird es drei Jahre dauern, bis die Game of Thrones-Chefs David Benioff und D.B. Weiss den ersten Star Wars-Film einer neuen Trilogie auf die Leinwand bringen.

Das Franchise, das mittlerweile zum monumentalen Disney-Konzern gehört, zeigt dadurch, dass es aus den vergangenen Fehlern gelernt hat.

Das waren die Fehler von Star Wars

  • Die neuen Filme wurden überhastet produziert.
  • Es fehlte ein klarer Plan.
  • Ein Star Wars-Film pro Jahr ist zu viel.

Über 30 Jahre lang trugen Fans die Marke Star Wars bereits auf Händen, als Schöpfer George Lucas das Zepter abgab. 2012 kaufte das Mäuse-Studio Disney die Firma Lucasfilm und damit das gesamte Franchise der Sternenkriege.

Es ist wahr... Neue Star Wars-Filme kommen

Damals keimte eine neue Hoffnung in den Fans auf. Schließlich warteten sie seit drei Jahrzehnten auf eine Fortsetzung der Geschichte um Luke, Han und Leia. Umso besser also, dass Disney mit der Lucasfilm-Übernahme auch die Star Wars-Episoden 7, 8 und 9 ankündigte.

Die Star Wars-Macher standen unter Druck

Bereits drei Jahre nach dem Deal sollte Star Wars 7: Das Erwachen der Macht in die Kinos kommen. Doch nicht nur das: Dazwischen waren auch Spin-offs der Filmreihe geplant, sodass der Star Wars-Schriftzug jedes Jahr auf der Kinoleinwand erstrahlen würde.

Auf zu neuen Star Wars Stories

Mit diesem Plan hat sich Disney damals überworfen. Kathleen Kennedy, Präsidentin von Lucasfilm, ließ bereits während der Produktion von Episode 7 gegenüber Wired  durchscheinen, dass die Firma unter großem Stress stehe: "Ich leihe mir ein Zitat von Jäger des verlorenen Schatzes: Wir werden uns das unterwegs überlegen."

Die neue Trilogie hatte keine vorab ausgearbeitete Geschichte

Dieser enorme Druck, jedes Jahr einen Star Wars-Film in die Kinos bringen zu müssen, mündete in gehetzt produzierten Filmen, bei denen wiederholt Regisseure gefeuert und aufwändige Nachdrehs beordert wurden. Ein klarer Plan fehlte.

Wie war nochmal der Plan?

J.J. Abrams, Regisseur von Star Wars 7 und Star Wars 9, räumte selbst ein, dass es zahlreiche Probleme mit der neuen Trilogie gab. Gerade einmal 2 Jahre Zeit blieb ihm, um Star Wars 7 aus dem Nichts auf die Beine zu stellen. Star Wars 8: Die letzten Jedi von Rian Johnson schlug dann eine völlig andere Richtung ein, als von Abrams beabsichtigt. Es fehlte also eine einheitliche Geschichte, die vor Produktionsbeginn geplant war.

Zu viel Star Wars

Doch auch die schiere Masse der kommenden Filme war ermattend. Spätestens mit dem Flop von Solo: A Star Wars Story sendeten auch die Zuschauer ein eindeutiges Signal: Es gab einfach zu viel Star Wars.

Weitere Gründe für den Misserfolg des Spin-Offs waren, dass der Film bloß fünf Monate nach dem kontrovers aufgenommenen Star Wars 8 erschien und sich gegen eine große Blockbuster-Konkurrenz durchsetzen musste. Letztlich offenbarte das Debakel, dass das Franchise eine Pause brauchte.

Disney wollte aus Star Wars ein neues MCU machen

Han Solo – wäre lieber ein Mythos geblieben

Disney wollte ein neues MCU schaffen, begriff aber nicht, dass die Marken Marvel und Star Wars völlig unterschiedlich sind, wie auch Screen Rant  anmerkt. Marvel kann auf einen Jahrzehnte-langen Fundus an Comics mit zahlreichen Bänden zu beinahe jeder Figur zurückgreifen. Das von George Lucas geschaffene Universum hingegen lebt vom Unbekannten, von der Reise zu fremden Planeten. Ein Spin-off, in dem die Herkunft von Han Solos Würfeln erklärt wird, passt nicht zu diesem Ethos.

Zwar gibt es durchaus auch im Star Wars-Bereich ein großes Expanded Universe mit reichhaltigen Hintergrundgeschichten zu geliebten Figuren. Die Filme greifen jedoch nur selten darauf zurück. Stattdessen konzentrieren sich gerade die Spin-offs vor allem auf die vergangenen Filme und die vermeintlich drängende Fragen, die diese aufgeworfen haben.

Disney hätte sich deshalb von Anfang an auf den Abschluss der Skywalker-Saga konzentrieren sollen, in der das Laserschwert einer neuen Generation übergeben wird – fernab von Spin-offs bekannter Figuren.

Die Trilogie der Game of Thrones-Macher nimmt sich Zeit

Nach Star Wars 8 schien es zudem so, als ob jeder Regisseur der neuen Trilogie eigene Pläne für die Story verfolgt, die vorherige Entscheidungen ignoriert oder uminterpretiert. Wurde der Oberfiesling Snoke beispielsweise noch in Teil 7 als mysteriöse Bedrohung aufgebaut, fand er in Teil 8 ein abruptes Ende.

Eine neue Hoffnung?

Nun aber wird sich wieder Zeit gelassen. Erst ab 2022 soll die nächste Trilogie der Game of Thrones-Macher anrollen. Vermutlich wird diese Pause auch genutzt, um der neuen Trilogie mit einer klaren Vision entgegenzutreten. Disney-Chef Bob-Iger zumindest machte deutlich, dass es sich bei den drei Jahren um eine "Verschnaufpause" handele.

Was können wir uns von der kommenden Trilogie wünschen?

Die Macher der kommenden Star Wars-Trilogie sollten vorab eine stimmige Geschichte ausarbeiten, bei der jeder Film für einen Akt einer dreiteiligen Saga steht. Das kreative Team hinter allen drei Teilen müsste dafür beständig sein, sich untereinander abstimmen und ein klares Ziel der neuen Filme festlegen.

Star Wars muss sich außerdem trauen, tiefer in die unbekannten Sphären des riesigen Universums vorzudringen. Hinter Wüstenplaneten und Todessternen stecken viele spannende Geschichten, die uns eine neue Seite der riesigen Welt vor Augen führen können. Es bleibt zu hoffen, dass Disney dieses Potenzial erkennt.

Was haltet ihr von der dreijährigen Star Wars-Pause?

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