Dass verbale Entgleisungen manchmal Teil der Videospielkultur sind, wird uns spätestens dann in Erinnerung gerufen, wenn Kommentarfelder unter Artikeln, Videos oder ähnlichen Inhalten aufgrund von Gewaltandrohungen und anderen unverhältnismäßigen Äußerungen abgeschaltet werden müssen. In den letzten Wochen hat dieses Problem jedoch eine neue Qualität erreicht, von der gleich mehrere aktuelle Fälle betroffen sind.
Ob es nun der blanke Hass auf die Medienkritikerin Anita Sarkeesian, den FEZ-Macher Phil Fish oder die Indie-Entwicklerin Zoe Quinn ist, mit selbstgerechten Überzeugungen wird mit Mord gedroht, Entwicklerseiten gehackt und private Daten veröffentlicht. All das unter dem Mantel der aufgebrachten Spielerschaft, die ihr Medium zu retten versuchen.
Mit einem offenen Brief greift Andreas Zecher, Entwickler bei Spaces of Play, diese Entwicklung an und betont den offenen und inklusiven Charakter, den die Videospielbranche erreichen sollte.
"Wir glauben, dass jeder, unabhängig von Geschlecht, sexueller Orientierung, Herkunft oder Religion, das Recht besitzt, Videospiele zu spielen, sie zu kritisieren und sie zu schaffen, ohne bedroht oder belästigt zu werden. Es ist die Vielfalt unserer Community, die Videospiele überhaupt erst gedeihen lässt.
Wenn ihr Gewaltdrohungen oder aggressive Kommentare auf Steam, YouTube, Twitter, Facebook oder reddit entdeckt, nehmt euch bitte die Minute Zeit, die es braucht um sie bei den zuständigen Abteilungen zu melden.
Wenn ihr hasserfüllte und verletzende Äußerungen beobachtet, dann nehmt auch öffentlich Stellung und helft dabei die Spielergemeinschaft in einen angenehmeren Ort zu verwandeln.
Vielen Dank"
Bis jetzt haben schon mehrere hundert Entwickler, auch von vielen prominenten Studios, den Brief unterschrieben. Wenn ihr euch daran beteiligen möchtet, könnt ihr einen Tweet mit eurem Vor- und Zunamen sowie eurer Zugehörigkeit an Andreas Zecher (@andreaszecher) senden.
Was haltet ihr von dieser Idee? Macht der Brief einen Unterschied?