Space 2063 - Firefly der 90er Jahre

Ich könnte über einige Lieblingsserien schreiben, aber über Raumschiff Enterprise, Dexter, Game of Thrones, wurde schon viel geschrieben. Ich missbrauche die Aktion Lieblingsserie etwas und widme diese Zeilen einer Perle der Neunziger Jahre, deren Bekanntheitsgrad unverdienterweise gegen null tendiert.

Wer meint, firefly sei ein Geheimtipp, dem entgegne ich Space 2063 (Originaltitel – Space: Above and Beyond). Space Watt werden einige sagen, auf grade mal 29 Bewertungen bringt es die Serie bei moviepilot. Ehrlich gesagt, hatte ich beim Schreiben der folgenden Zeilen auch etwas meine Probleme, wie viel darf ich euch verraten, um eurer Interesse zu wecken, aber ohne böse zu spoilern?

Okay zurück zum Thema, der geringe Bekanntheitsgrad hat meiner Meinung nach einige Gründe. Premiere feierte Space 2063 in Deutschland 1996 auf dem Sender Vox (USA 1995 Fox), immer freitags abends. Somit wundert sich wohl keiner mehr, trotz gelegentlicher Wiederholungen auf Vox und später auf ProSieben, kennen die Wenigsten die Serie. Eigentlich bin ich selbst damals zufällig über die Serie gestolpert und war von Anfang an begeistert, die folgenden Wochen lief mein VHS-Rekorder wortwörtlich heiß.

Aber was macht Space 2063 zu einer meiner Lieblingsserien?
Die Grundhandlung an sich ist nicht so revolutionär, die erste und einzige Staffel (22 Episoden plus Pilot Film) verfolgt die Ereignisse eins Krieges zwischen Menschen und Außerirdischen (Chigs). Die Geschichte wird aus der Sicht einer Gruppe von Soldaten erzählt, die sich erst kurz vor Ausbruch aus unterschiedlichen Gründen bei denn US Marines Corps verpflichtet haben.

Klingt nicht besonders revolutionär, oder ;). Aber Space ist unglaublich düster und dreckig für eine Scifi Serie der 90er Jahre, man hat ein “mittendrin, statt nur Dabeigefühl”, keine mir damals bekannte Scifi Serie hatte das geboten. Also das totale Gegenteil vom Friede Freude Eierkuchen eines star-trek, keine sauberen Anzüge und Schiffe, man wird mitten ins Geschehen katapultiert, es werden Befehle hinterfragt/verweigert und die Soldaten gehen sich sogar gegenseitig an die Gurgel.

Okay, auch das gab es später bei einigen Episoden von Star Trek zum Beispiel Equinox (1999) oder Die Belagerung von AR-558 (Star Trek: Deep Space Nine). Der Krieg hat also direkt Auswirkungen auf die beteiligten, Panik, Paranoia, Angst, Tod und der Umgang mit diesem, um nur einige zu nennen. Was aber bei Star Trek grade mal angekratzt wurde, ist bei Space 2063 Standard und zieht sich durch die ganze Staffel. Die Handlung ist nicht schwarz und weiß, was im Pilotfilm relativ 08/15 anfängt, wird mit der Zeit düsterer und die Grenzen zwischen Gut und Böse verwischen.

Space 2063 war somit seiner Zeit weit voraus, denn erst über zehn Jahre später gab es mit Battlestar Galactica (Remake) oder Stargate SGU soetwas wieder. Die Macher haben sich sehr vielseitig bedient – Full Metal Jacket, Platoon, wie auch Elemente aus verschiedenen anderen Serien Akte X – Die unheimlichen Fälle des FBI, outer-limits-die-unbekannte-dimension—2, Battlestar Galactica (Original) und, und …

Jede Episode behandelt meist ein Thema/Handlungsort und widmet sich einem Charakter, seinen Beweggründen und seiner Geschichte, die Charaktere und deren Entwicklung sind an sich ein wichtiger Bestandteil der Serie. Das ist das Besondere, eine simple Grundgeschichte, gute Charaktere, welche auch passend besetzt sind, gewürzt mit tollen Kulissen & Kostümen und natürlich die passende musikalische Untermalung. So einfach und doch so schwer zu wiederholen.
Für mich eine der Besten Serien der neunziger Jahre; seht selbst.

Ich beende diese Zeilen mit einem Zitat und hoffe eurer Interesse geweckt zu haben: Hey! Ho! Lets go!