A House of Dynamite macht wütend. Das gilt jedenfalls für viele Zuschauer:innen des Netflix-Thrillers, der vor wenigen Tagen im Stream gelandet ist. Denn vielen von ihnen passt das Ende des Films überhaupt nicht, einige halten es für "völligen Schwachsinn". Regisseurin Kathryn Bigelow und ihre Stars Rebecca Ferguson und Idris Elba erklären, warum das Finale genau so und nicht anders aussehen musste.
Vorsicht, Spoiler! 
A House of Dynamite durfte nicht anders enden: "Würde uns freisprechen"
A House of Dynamite dreht sich um eine Rakete, die die USA bedroht. Am Ende aber gibt es keinen Einschlag und keine Lösung – die Akteure stehen der Bedrohung noch immer hilflos gegenüber und erwägen einen Gegenschlag gegen willkürliche Ziele. Gegenüber dem Bulletin of Atomic Scientists erklärte Bigelow:
Eine Explosion am Ende hätte alles nett zum Abschluss gebracht, dann hätte man mit dem Finger zeigen und sagen können: 'Es ist schlecht, dass das passiert ist.' Es würde uns als Menschen von der Verantwortung freisprechen. Aber wir sind für die Erschaffung dieser Waffen verantwortlich – und, zumindest in einer perfekten Welt, auch für ihre Abschaffung.
Schaut hier den Trailer zu A House of Dynamite:
Autor Noah Oppenheim stimmt ihr im Gespräch zu und erläutert, dass Zuschauer:innen heutzutage "so abgestumpft gegenüber der Darstellung von Zerstörung" seien, dass man einen anderen Weg gewählt habe, um die Bedrohung darzustellen.
Ähnlich äußern sich auch Schauspielerin Rebecca Ferguson und ihr Kollege Idris Elba. "Es geht nicht um die Bedrohung", meint Ferguson, "es geht um die Struktur. Es geht darum, was es bedeutet, nukleare Waffen zu haben. Und ob wir sie haben sollten. [...] Wenn [der Film] ein Ende hätte, hätte man sich danach befriedigt gefühlt. Aber es ist ja keine befriedigende Situation, [in der wir uns befinden]."
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Elba spielt in A House of Dynamite den US-Präsidenten, dem Optionen für einen Gegenschlag vorgelegt werden. Er erklärt in einem Gespräch, aus dem ScreenRant zitiert:
Er muss sich [am Ende] zwischen dem Tod von 10 Millionen Menschen und dem des gesamten Planeten entscheiden. Aber ich weiß nicht [wie er sich entscheiden würde]. Wir wollten die Antwort nicht wissen.
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Ob die Antworten Bigelows und ihrer Stars das Publikum besänftigen werden, sei dahingestellt. Das abrupte Ende des Films ist jedenfalls nicht Folge einer Gedankenlosigkeit. Und sofern Bigelow eine Diskussion anregen wollte, ist ihr das auf ganzer Linie gelungen.