Rumpelstilzchen Armin Rohde gibt dem Affen gerne Zucker

03.08.2010 - 08:50 Uhr
Armin Rohde in Freche Mädchen von 2008
Constantin Film
Armin Rohde in Freche Mädchen von 2008
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Armin Rohde ließ es sich nicht nehmen, auch in Freche Mädchen 2 als fieser Mathelehrer Rumpelstilzchen für Angst und Schrecken unter den Schülern zu sorgen. Anlässlich des Kinostarts der Teeniekomödie steht uns der Schauspielveteran im Interview Rede und Antwort.

Schon im ersten Teil Freche Mädchen von 2008 machte Armin Rohde als autoritärer Mathelehrer Rumpelstilzchen den drei frechen Mädchen Hanna, Kati und Mila das Leben schwer. Diese Woche startet die Fortsetzung Freche Mädchen 2 in den Kinos, und Armin Rohde ist natürlich auch diesmal wieder an Bord. Im Interview plaudert der ausgebildete Clown und Theaterschauspieler über sein Verhältnis zu den drei Mädels und sein Faible für Kinder- und Jugendfilme.

Sie und die „frechen Mädchen“ verbinden nun schon zwei gemeinsame Filme. Verstehen Sie sich als so etwas wie ein Mentor der jungen Darstellerinnen?
Armin Rohde: Ich habe das nicht aktiv versucht herbeizuführen. Aber ich wusste, die können ja auch die Erfahrung nutzen, und wenn Fragen aufkamen, zu denen ich etwas sagen konnte, habe ich es auch getan.

Welchen Eindruck hatten Sie von Ihren Schützlingen?
Armin Rohde: So viel Schutz brauchen die gar nicht. Sie sind sehr selbstbewusst und wissen sich gut zu wehren – sonst kann man die Schauspielerei auch gar nicht machen. Ich wäre in dem Alter nicht so selbstbewusst aufgetreten.

Sie waren einmal schüchtern?
Armin Rohde: Es kam mir jedenfalls so vor. Auf jeden Fall wäre ich in dem Alter gern mutiger gewesen. Ich habe erst nach der Pubertät gelernt, den Mund aufzumachen.

Ein wie großer Unterschied war es für Sie, in einem Ensemble mit so vielen jungen Leuten zu spielen, von denen einige ja noch kaum Filmerfahrung hatten?
Armin Rohde: Es ist klar, mit gestandenen Profis fühlt sich das anders an. Nicht dass man darunter leidet – im Gegenteil, ich fand es höchst spannend. Man spürt ganz deutlich, dass die Jungen ganz anders unterwegs sind. Verliebtheit, Freundschaften, all das hat noch eine ganz andere Dynamik.

Kann man sich als gestandener Erwachsener denn überhaupt noch in diese Gefühlswelt hineinversetzen?
Armin Rohde: Natürlich steht man da als alter Sack in mancher Beziehung außen vor. Ich habe deswegen aber nicht das Gefühl gehabt, keinen Draht zu haben. Und ich habe mir gegenüber schon eine gewisse Neugier empfunden, wie das so ist, wenn man so einen Beruf über Jahre tatsächlich als täglichen Broterwerb betreibt.

Wie hatten Sie die Rolle des Rumpelstilzchen ursprünglich angelegt?
Armin Rohde: Ich nehm‘ mir für Rollen generell nix vor. Ich lasse die Fenster und Türen offen für alles, was da auf mich zukommt.

Stimmt es, dass Sie die Figur nach einem Ihrer eigenen Lehrer gestaltet haben?
Armin Rohde: Es stimmt, dass ich einen sehr unangenehmen Mathelehrer gehabt habe, aber Rumpelstilzchen ist keine Kopie. Denn Rumpelstilzchen ist wenigstens noch witzig. Mein Mathelehrer lachte ständig über seine eigenen Witze, als einziger. Er holte extra die Schlechten an die Tafel und schlug auch gern mal etwas zu. Das war auch schon damals außerhalb dessen, was erlaubt war. Die Klasse teilte sich auf, wie es immer läuft: in die Speichellecker, die begeistert gefolgt sind, in die, die sich wegduckten, und in Leute wie mich, die immer wieder davon überrascht wurden, wie mies man sich seinen Mitmenschen gegenüber benehmen kann.

Wie kommt es, dass Sie so oft Kinder- und Jugendfilme drehen?
Armin Rohde: Stimmt, es gab da schon so einige. Das ist eigentlich kein Plan von mir, sondern liegt eher daran, dass Produzenten wie Uli Limmer mir immer wieder gute Drehbücher zu Kinder- und Jugendstoffen schicken. Irgendwann konnte ich mich einfach nicht mehr dagegen wehren…! Außerdem finde ich es gut, dass mich auch das junge Publikum kennt. Und in solchen Rollen wie Herr Bello und Räuber Hotzenplotz kann man dem Affen einfach mehr Zucker geben. Wenn ich, wie vor kurzem, eine reale Figur wie Heinrich George spiele, dann muss man das ganz behutsam nacherzählen. Das ist eine komplett andere Aufgabenstellung. Während sogenannte „Erwachsenenfilme“ als Aquarell oder in Pastelltönen gemalt sind, kann man bei Herr Bello & Co. zu Primärfarben greifen.

Ist das Spielen in „Primärfarben“ denn auf gewisse Weise auch anstrengender?
Armin Rohde: Eigentlich nur dann, wenn man wie bei Räuber Hotzenplotz unendlich lange in der Maske sitzt. Deshalb bin ich auch so froh, dass Rumpelstilzchens Maskierung bloß aus seinem Cordanzug und einer alten Aktentasche besteht.

Mit Material von Constantin Film

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