Zum ersten Advent haben wir uns einen kleinen, aber feinen TV-Tipp ausgesucht. Heute strahlt ZDFkultur zu später Stunde das Independent-Drama Ich und du und alle, die wir kennen aus. Dabei handelt es sich um das Regiedebüt von Miranda July, die anschließend für die beschwingte Tragikomödie The Future verantwortlich war. Dieses Werk feierte nicht nur 2011 beim Sundance Film Festival seine Uraufführung, sondern erntete auch im gleichen Jahr bei der 61. Berlinale anerkennende Bewunderung. Selbst wenn ihrem Erstling dieser Ruhm in den breiten Öffentlichkeit nicht gegönnt war, zählt Ich und Du und Alle, die wir kennen zum Grundstein ihres kreativen Schaffens als Regisseurin.

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Gemäß dem Aufbau eines Episodenfilms erzählt Ich und Du und Alle, die wir kennen von den unterschiedlichsten Menschen, die sich jedoch alle auf einen gemeinsamen Nenner bringen lassen. Genau genommen handelt es sich dabei um ein Problem: Keiner von ihnen kann mit anderen Menschen über seine persönliche Gefühle zu reden. Dieses Kommunikationsdefizit betrifft sowohl den Schuhverkäufer Richard (John Hawkes), der erst kürzlich von seiner Frau Pam (JoNell Kennedy) vor die Tür gesetzt wurde, als auch die zwei Teenagerinnen Rebecca (Najarra Townsend) und Heather (Natasha Slayton). Auch Andrew (Brad William Henke), ein gestandener Mann hohen Alters, bringt es nicht über die Lippen, seine Ängste sowie Lieben preiszugeben und dagegen scheint die lebensfrohe Künstlerin Christine (Miranda July) richtig aufgeschlossen. Doch jede einzelne Geschichte läuft zum Ende hin auf ein bestimmendes sowie verbindendes Ereignis hinaus, das alle Beteiligten für immer verändern wird.

Mit viel Witz und Charme hangelt sich das bunt gestreute Ensemble durch die turbulenten Verstrickungen in Ich und Du und Alle, die wir kennen. Selbst wenn einzelne Momente äußerst tragisch und traurig daherkommen, ist Miranda July stets auf eine liebevolle Annäherung zu ihren Figuren bedacht, denn die zerbrechlichen Seelen durchleben alle ihr eigenes Abenteuer auf der Suche nach dem Glück. Auch die angenehm leichte Inszenierung prägt den netten Grundtenor und untermauert wird dieser – wie es sich für einen ordentlichen Independentfilm gehört – von eine gewählten Soundtrack, der nicht zuletzt etwas Feel-Good-Stimmung beisteuert.

Heute im TV: Ich und du und alle, die wir kennen (2005)
Wann: 22:30 Uhr
Wo: ZDFkultur

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