Bedrückend, eindringlich, intensiv: Mit dem zweiten Trailer zu The Master zeigt Regisseur und Drehbuchautor Paul Thomas Anderson wieder, dass er schwierigen Themen gewachsen ist. Der Film beleuchtet die Entstehung und Entwicklung einer Sekte, die sich um einen charismatischen Autor formiert. Die Geschichte spielt im Nachkriegs-Amerika. Die Parallelen zu Ron Hubbards Kreation Scientology sind auffällig und offensichtlich gewollt. Paul Thomas Anderson scheint tatsächlich nicht weniger als dem Phänomen Sekte auf den Grund gehen zu wollen.
Dass er dafür überragende Darsteller braucht, versteht sich von selbst. Doch Philip Seymour Hoffman begeistert schon im Trailer als angehender Sektenführer Lancaster Dodd. Dessen rechte Hand, der kleinkriminelle Tunichtgut Freddie Sutton wird von Joaquin Phoenix verkörpert. Er spielt die Rolle des Verführbaren, der erst tatkräftig am Aufbau der Organisation beteiligt ist, irgendwann jedoch beginnt, an seinem großen Vorbild zu zweifeln. Allein die Musik im Trailer ist so eindringlich, dass der Erfolg des stresstestartigen Zwiegesprächs (Scientology lässt grüßen), das die beiden Protagonisten zum Ende des Trailers führen, nachvollziehbar wird.
Durchaus vorstellbar ist, dass Paul Thomas Anderson mit The Master nach There Will Be Blood der nächste große Wurf gelingt. Mit seinem Lieblingsdarsteller Philip Seymour Hoffman und einem, nach seinem mittelmäßigen Fake-Rücktritt in I’m Still Here, glänzend aufgelegtem Joaquin Phoenix, ist einiges möglich. Auch die devote Ehefrau des Sektenführers scheint mit Amy Adams interessant besetzt.
The Master startet am 12. Oktober in den US-amerikanischen Kinos. Der deutsche Kinostart ist noch nicht bekannt. Das heißt – und das ist die einzig schlechte Nachricht des Tages -, dass wir uns vermutlich noch einige Zeit gedulden werden müssen.
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