Das wäre doch mal ein lobenswerter Forschungsgegenstand: Wie werden Museumsstücke zum Leben erweckt? Dann wäre kein Besuch mehr in den staubigen Hallen so langweilig wie damals, als die begeisterte Geschichtslehrerin uns die Werke von Augustino de la Custina aus dem 1 Jahrhundert vor Christus – und vor jeder anderen existierenden Zeitrechnung wahrscheinlich auch – zeigte.
In Nachts im Museum erwachten 2006 diverse Ausstellungsstücke zum Leben und machten das Leben des Museumswächters Larry Daley (Ben Stiller) erst schwer und dann interessant. Drei Jahre später muss er Abschied nehmen: Die Technik ist gereift, die Exponate sollen durch Hologramme ausgetauscht werden und reisen zum Smithsonian, dem weltweit größten Museum, nach Washington. Überraschenderweise bekommt Daley jedoch keine 24 Stunden später einen Anruf von Cowboy Jedadiah (Owen Wilson): Die Wundertafel, die die Figuren zum Leben erweckt, wurde aus Versehen auch mitgeschickt. Das bedeutet – natürlich – nicht Gutes. Nicht, wenn unter den Leben nachts plötzlich auch Pharao Kahmunrah (Hank Azaria), Kaiser Napoleon (Alain Chabat), Al Capone (Jon Bernthal) und Ivan der Schreckliche (Christopher Guest) weilen…
Wolfgang Zehentmeier schreibt bei BR-Online: „Wer bei Nachts im Museum 2 geistreiche Pointen und einen wissensreichen Museumsrundgang erwartet, ist im falschen Film. Hier zählt Action pur und die Geschichts- und Wissensgags sind so angelegt, dass sie auch Kinobesucher verstehen, die noch nie ein Museum von innen gesehen haben. “Nachts im Museum 2” ist temporeiche Unterhaltung ohne Tiefgang für die ganze Familie, nicht mehr und nicht weniger. Aber möglicherweise weckt der Film ja auf diese Art bei einigen das Interesse, mal wirklich einen Ausflug ins Museum zu machen – von “Nachts im Museum” zur “Nacht der Museen”.“
J. Engels von der Berliner Morgenpost sieht im dem Film mehr als sein Kollege: „Abgesehen von den fantasievollen Ideen und den Schauwerten zeichnet sich Nachts im Museum 2 durch einen interessanten Subtext aus: Dem materialistischen amerikanischen Traum vom Mann, der vom Tellerwäscher zum Millionär aufsteigt, wird ein amüsantes Märchen entgegengehalten: das vom reichen Unternehmer, der letztlich lieber Museums-Nachwärter ist. Ein Sieg des Idealismus, der absurderweise mit einer Special-Effects-Materialschlacht errungen werden muss. Es ist diese Paradoxie, die die von Shawn Levy inszenierte Komödie und ihre ansteckende US-Geschichtsnaivität so sympathisch macht.“
Nachts im Museum 2 läuft ab dem 21. Mai in den deutschen Kinos. Hier noch der Trailer: