Nachträgliche Dreharbeiten, sogenannte Reshoots, sind bei millionenschweren Hollywood-Blockbustern nichts Besonderes. Schon zu Beginn der Produktion werden sie eingeplant, um später diverse Details zu korrigieren oder zu verändern. Im Fall von The Avengers 4, dem Finale der dritten Phase des Marvel Cinematic Universe, gestaltet sich die Sache allerdings anders. Wie Hulk-Darsteller Mark Ruffalo im Rahmen der jüngsten Ausgabe des The Marvelist-Podcasts offenbarte, werden die Nachdrehs zu Avengers 4 vor allem auch dafür genutzt, um das Ende des Films zu drehen, das so noch gar nicht existiert.

Avengers 4 ist noch nicht in Stein gemeißelt

The Hollywood Reporter hat die wichtigsten Aussagen von Mark Ruffalo zum Status quo von Avengers 4 zusammengefasst, die ihr euch etwa ab einer Stunde und einer Minute im erwähnten Podcast anhören könnt. Wir haben die wichtigen Passagen für euch übersetzt:

Im September fangen wir mit den Nachdrehs an. Danach geht es zurück auf internationale [Promotion-]Tour [...] und dann bekommt ihr [Avengers 4]. Von dem wissen wir allerdings noch gar nicht, was er werden wird. Wir machen nicht nur Nachdrehs, wir werden den Film fertigstellen, was wir im vergangenen Jahr nicht wirklich geschafft haben.

Weiterhin äußerte Mark Ruffalo näher zum dynamischen Prozess der Produktion, die offenbar darauf ausgelegt ist, sich ständig neuen Ideen anzupassen. Bei einem solchen Mega-Blockbuster wie Avengers 4 kann es allerdings nicht schaden, sich diverse Optionen offenzuhalten.

Einige [den Plot betreffende] Entscheidungen werden erst [im Zuge der Reshoots] getroffen. Es ist ziemlich großartig. Wir werden etwas drehen und ein paar Tage später dann noch einmal in veränderter Form, weil wir in eine andere Richtung wollen. Es ist wie ein lebender Organismus, selbst wenn wir es als abgeschlossenen Film ansehen, arbeiten wir immer noch daran.

Das legt nahe, dass ein Ende für Avengers 4 noch lange nicht in Stein gemeißelt ist und sich noch viele Dinge verändern können, bis der Film in die Kinos kommt.

Das könnten die Nachdrehs für Avengers 4 bedeuten

Nun stellt sich natürlich die Frage, warum die komplette Handlung von Avengers 4 nicht längst im Drehbuch von Christopher Markus und Stephen McFeely enthalten ist, immerhin wurde das MCU bisher dermaßen aufmerksam konzipiert, dass es verwunderlich wirkt, ausgerechnet das große Finale auf den letzten Drücker zusammenzustellen. Nachdem jedoch zuletzt in Reaktion auf das James Gunn-Debakel die Arbeit an Guardians of the Galaxy 3 gestoppt wurde, wäre es durchaus denkbar, dass die Reshoots zu Avengers 4 auf dieses Ereignis eingehen.

So könnten die aktuellen Guardians-Mitglieder im Kampf gegen Thanos etwa ihr Leben lassen, sodass wir im nächsten Guardians-Film eine völlig neue Crew kennenlernen. Gleichzeitig wirkt es sehr unwahrscheinlich, dass nach all den Jahren der sorgfältigen Vorbereitung kurz vor dem Abschluss von Phase 3 alles umgeworfen wird. Vielleicht sollen durch die nachträglichen Dreharbeiten auch nur potentielle Spoiler verhindert werden. Schon bei Avengers 3: Infinity War wussten die wenigsten der Beteiligten, wie der Film im Detail verlaufen und vor allem für die einzelnen Superhelden enden wird.

Was auch immer die Nachdrehs zu Avengers 4 bringen werden: Vom fertigen Ergebnis können wir uns ab dem 25.04.2019 im Kino überzeugen. Hoffentlich fällt nur nicht wieder Hawkeye der Schere zum Opfer, denn der hat sich gerade erst aufgewärmt.

Glaubt ihr, Avengers 4 wird im Zuge der Reshoots nochmal komplett umgestellt?

Nachdrehs zu Avengers 4: Mark Ruffalo deutet noch einige Veränderungen an

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