Mommy von Xavier Dolan - Palme-Favorit der Kritiker

23.05.2014 - 09:07 UhrVor 10 Jahren aktualisiert
Anne Dorval in Mommy
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Xavier Dolan ist zum vierten Mal mit einem Film in Cannes vertreten. Doch mit Mommy steigt er zum ersten Mal ins Rennen um die Goldene Palme ein. Ob der Jungregisseur Chancen hat, zeigt die Presseschau, die wir für euch zusammengestellt haben.

Ein häufiger und offenbar gern gesehener Gast bei den Filmfestspielen in Cannes ist Jungregisseur Xavier Dolan. 2009, 2010 und 2012 stellte er seine Filme I Killed My Mother, Herzensbrecher und Laurence Anyways vor, für die er jeweils auch immer einen Preis mit nach Hause nahm. Mit seinem fünften Film Mommy ist er in diesem Jahr zum ersten Mal im Wettbewerb um die Goldene Palme vertreten.

Worum geht es in Mommy?
Die verwitwete Diane Després (Anne Dorval) ist die Mutter eines gewalttätigen Jungen (Antoine-Olivier Pilon). Sie findet neue Hoffnung, als eine neue Nachbarin, die junge und mysteriöse Kyla (Suzanne Clément), sich in ihren Haushalt einbringt. Gemeinsam gelingt es ihnen die Balance in die sensible Beziehung zu bringen und neue Hoffnung aufkommen zu lassen.

Und was sagen die Kritiker?
“Xavier Dolan kann’s noch immer”, ist auf Outnow.ch zu lesen. “Die Schauspieler sind schlicht eine Wucht und helfen damit auch souverän über die etwas dürre Story sowie einige manierierte Regiemacken hinweg.”

In Die Welt zeigt sich Hanns-Georg Rodek begeistert über Xavier Dolans großartige Idee, das Format des Films dem Gemütszustand der Hauptfigur anzupassen. Als der Teenager einmal die ganze Welt umarmen will, wird aus dem 4:3-Format ein Breitwandfilm. “Welch Verbindung von Inhalt, Emotion und Form! Brillantissimo!”

Auch Andreas Borcholte (SpiegelOnline) ist von Mommy angetan. Lediglich die beliebig eingestreuten Popsongs “stehen im Kontrast zur Originalität dieses frechen, aber dennoch berührenden und tragischen Familiendramas.”

Richard Corliss (Time) ist der Meinung, dass Mommy genau der Film ist, den die schläfrige Cannes-Saison gebraucht hat. “Xavier Dolans Film ist intim, emotional cholerisch, sensationell und ein bisschen zu lang. Doch diese Exzesse sind auch Teil seiner Anziehungskraft.”

Mike D’Angelo schreibt für The Dissolve, dass der Film “nicht gerade eine Charakterstudie ist und auch keine zufriedenstellende Geschichte. Meistens ist er nur ein Schaufenster für die beiden fabelhaften Schauspielerinnen.”

“„Mommy“ ist ein Film, der niemand kalt lässt: wo die einen sich genervt abwenden ob der überbordenden, lauten Ausdruckskraft, fühlen die anderen sich gefesselt von Dolans stilistischen Wagemut”, stellt Barbara Schweizerhof für epd-film.de fest.

Weitere internationale Kritiken zu Mommy gibt es auf fandor. Eine Übersicht über die deutschen Kritiken zu Xavier Dolans Film findet ihr bei film-zeit.

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