Mein Geburtstagsbrief an Linda Hamilton

26.09.2011 - 08:50 Uhr
Linda Hamilton in Terminator 2
TriStar Pictures
Linda Hamilton in Terminator 2
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Linda Hamilton hat es mit den ersten beiden Terminator-Filmen zu Weltruhm gebracht. Heute feiert sie ihren 55. Geburtstag und ich gratuliere ihr mit einem Brief, der allerdings auch kritische Töne beinhaltet.

Liebe Linda Hamilton,

ich gratuliere dir von ganzem Herzen zu deinem 55. Geburtstag. Was wären Terminator und Terminator 2 – Tag der Abrechnung ohne dich gewesen? Hätte irgendwer die Rolle der Sarah Connor so verkörpern können wie du? Ich glaube kaum. Vor allem im zweiten Teil der Actionreihe hast du an der Seite von Arnold Schwarzenegger wirklich geglänzt, und zwar nicht als schutzbedürftige Trulla, sondern als Ein-Frau-Armee. Dass du bei aller toughness trotzdem nie deine feminine Seite verloren hast, zeigt auf beeindruckende Art und Weise, dass die Figur der Sarah Connor dir einfach in Leib und Seele übergegangen ist und nicht nur ein x-beliebiger Auftritt war, der mal kurz ohne Sinn und Tiefe weggespielt werden konnte.

Aber bei aller Lobhudelei und den aufrichtigen Glückwünschen zu deinem Festtag muss ich nun doch ein wenig härter mit dir ins Gericht gehen: Liebe Linda, trotz deiner großen Erfolge hättest du doch viel mehr aus deiner Karriere machen können. Du wirst selber wissen, dass sich deine Filmographie sehr durchwachsen liest. Sicherlich hast du zu Beginn mit Kinder des Zorns und eben Terminator richtige Entscheidungen getroffen, was die Auswahl deiner Rollen anging, denn das sind Werke, die auch heute noch jeder kennt. Aber mit Filmen wie beispielsweise King Kong lebt konntest du deinen guten Ruf leider nicht festigen.

Das lag aber gar nicht an dir, deine Leistungen waren stets gut. Dass du dein Handwerk verstehst, beweisen die Auszeichnungen, die du in deiner Karriere erhalten hast. Für die Rolle der Catherine in der Serie Die Schöne und das Biest hagelte es Ehrungen und Nominierungen, für Terminator 2 – Tag der Abrechnung sowieso und auch deine Leistung in dem TV-Film Die Bitte einer Mutter wurde gelobt. Leider wurde es trotzdem immer stiller um dich, liebe Linda. Zwar standest du mit Dante’s Peak, in dem du neben Pierce Brosnan die Hauptrolle in einem der wohl besten Katastrophenfilme der letzten 20 Jahre gespielt hast, nochmal stärker im Rampenlicht, danach konnten wir dich jedoch nur noch selten in populären Filmen sehen.

Verstehe mich nicht falsch, Linda, das ist nicht wirklich ein Vorwurf an dich, vielmehr einer an die Filmemacher, die dir vermutlich keine Rollen angeboten haben, die deinem Format entsprechen. Aber es ist bewundernswert, dass du trotzdem immer weiter machst, dich nicht unterkriegen lässt und fleißig drehst. Und auch du hast ab und an Glück und bekommst eine Rolle in einem Film, der mehr ist als reines Geldverdienen, zum Beispiel im durchaus gelungenen Missing in America. Und deine Serienauftritte in Immer wieder Jim, Chuck oder Weeds – Kleine Deals unter Nachbarn, so klein sie auch manchmal sein mögen, sind auch stets ein Anlass zur Freude.

Verehrte Linda Hamilton, ich wünsche dir für die Zukunft mal wieder eine Part in einem Film, der deiner gerecht wird und vielleicht sogar an die Hochzeit deiner Karriere anknüpfen kann. Und auch wenn das nicht mehr klappt, bleibst du doch stets Sarah Connor, die Mutter des zukünftigen Anführers der Menschheit im Kampf gegen die Vorherrschaft der Maschinen – und das ist ja auch nicht allzu schlecht.

Was wünscht ihr Linda Hamilton zum Geburtstag?

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