Mein erstes Mal ... mit Augen zu

04.04.2011 - 16:50 Uhr
Mein erstes Mal ... mit Augen zu
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Mein erstes Mal ... mit Augen zu
Filme sind ja zum Schauen da. Doch manchmal geht es einfach nicht anders und wir müssen die Augen schließen. Das kann unterschiedlichste Gründe haben – hier sind einige davon.

Filme nehmen wir visuell und audiovisuell wahr. Manchmal allerdings, bei ganz besonders heiklen Szenen oder Einstellungen, konnten wir nicht anders, als unsere Augen – wenn auch nur für wenige Augenblicke – zu schließen und abwarten, dass es vorbei ist. Die Auslöser sind vielseitig. So kann dies an einer besonders grausamen Szene in einem Horrorfilm, einem besonders abstoßenden, behaarten Hintern eines Schauspielers oder auch einfach daran liegen, dass wir vor lauter Langeweile wegnicken. Wir erinnern uns an unser erstes Mal als die Lider nachgaben und wir uns dazu entschieden, dann lieber doch nicht hinzugucken.

Sebastian konnte Valerie nicht beim Sterben zusehen
Sicherlich gab es bei mir als Kind etliche Situationen, in denen ich die Augen vor einem nächtlichen Horrorfilm schloß, den ich eigentlich gar nicht sehen durfte, und der mir eine gehörige Portion Angst bescherte. Ganz besonders präsent ist mir allerdings ein Abend, an dem ich als 11-Jähriger Final Destination auf VHS schaute. Als der Tod Valerie ins Visier nimmt, traute ich mich einfach nicht, mir die Szene, in der sie auf grauenvolle Weise stirbt, komplett anzugucken. Als ein Teil des Monitorbildschirms durch eine Explosion des Computers in ihrem Hals landete, hielt ich noch durch, aber spätestens als sie auf dem Boden liegt, mit einem Messer in der Brust, und dann auch noch ein Küchenstuhl auf das Messer stürzt und Valerie endgültig das Leben raubt, saß ich zusammengezogen im Wohnzimmersofa und hielt mir beide Hände vor’s Gesicht. Den Film fand ich am Ende natürlich trotzdem toll.

Ines wollte Mann beißt Hund eigentlich nicht sehen
Freunde sind manchmal ziemlich schlimm. Die zerren einen ins Kino, egal, ob Lust da ist, oder nicht. So geschehen bei Mann beißt Hund, aber dummerweise wußte ich damals nicht, worum es geht. Also ging ich ins Kino und einige Zeit hielt ich die Augen geschlossen. Vergewaltigungen, auch ästhetische, will ich einfach nicht sehen.

Hanna fürchtet sich vor dem Fluch
Mit Horrorfilmen habe ich generell ein Problem. Während andere Filmfans es anscheinend großartig finden sich zu gruseln, sterbe ich in meinem Kinosessel vor mich hin und halte das für keinen erstrebenswerten Zustand. Und während ich im Fernsehen noch wegzappen kann, bin ich im Kino dem Film vollkommen ausgesetzt. So geschehen zum Beispiel in einer Sneak Preview, in der ich The Grudge – Der Fluch genießen konnte. Während meine Freunde einer nach dem anderen den Saal verließen, war mein Stolz wieder zu groß und in meinem Sitz zusammengekauert fürchtete ich mich durch den ganzen Film. Das Besondere an The Grudge: Hier ist nicht nur das Bild, sondern auch der Ton furchteinflößend, und ich wusste die meiste Zeit nicht, ob ich mir die Augen oder die Ohren zuhalten soll.

Sarah verschlief die Revolution
Ich kann mich noch lebhaft an den Film erinnern, bei dem ich das erste Mal im Kino eingeschlafen bin. Besser gesagt, ich kann mich eben nicht an ihn erinnern, nur an das Ringen mit dem Schlaf. Als Matrix Revolutions anlief, wollte ich unbedingt wissen, wie die ganze Geschichte endet. Doch vor lauter Langeweile auf dem Weg zur finalen Schlacht zwischen Menschen und Maschinen bin ich im dunklen Saal schnell eingenickt. Jedes Mal, wenn ich in den nächsten zwei Stunden kurz aufgewacht bin, passierten rätselhafte Dinge auf der Leinwand. Krampfhaft versuchte ich, zu verstehen, wer gerade wo gegen wen kämpfte. Alles vergebens, Matrix Revolutions wurde der erste Film, den ich fast komplett verschlafen habe.

Julia sah nicht rot, sondern rosa
Filme sind manchmal wie Unfälle. Eigentlich will der Zuschauer gar nicht hinschauen, andererseits kann er den Blick aber auch nicht abwenden. So geschehen mit Der Schuh des Manitu. Ich war 14 und lernte Winnetouch auf der Puder-Rosa-Ranch kennen. Indianer, die gar keine waren und Witze, die ich nicht lustig fand, enttäuschten mich. Zusätzlich ließ mich die Farbe rosa beinahe erblinden. Während sich meine Freunde vor Lachen kaum noch halten konnten, saß ich mit gesenktem Blick und der Hand vor meinem Gesicht daneben: Intensives Fremdschämen.

Bei welchem musstet ihr irgendwann einfach die Augen schließen?

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