Als der erste Magic Mike-Teil vor über 10 Jahren ins Kino kam, war der Film über eine Gruppe männlicher Stripper rund um Channing Tatum für viele ein müde belächelter Unsinn. Spätestens mit der ausgelassenen Fortsetzung Magic Mike XXL hat sich das Franchise rund um die Strip-Show-Einlagen aber zur großen Bereicherung in der Kinolandschaft entwickelt.
Diese Woche ist mit Magic Mike - The Last Dance der dritte und wohl letzte Film der Reihe im Kino gestartet und wieder zeigt sich: Regisseur Steven Soderbergh und Hauptdarsteller Channing Tatum bieten Erotik und Ekstase auf einem Level, das im gegenwärtigen Kino unerreicht ist.
Schaut hier noch den deutschen Trailer zum dritten Magic Mike-Film:
Die Magic Mike-Reihe begeistert mit viel Abwechslung
Zu Beginn des dritten Teils erfahren wir, dass Mike Lane (Tatum) mit einem Möbelgeschäft aufgrund der Corona-Pandemie gescheitert ist und sich jetzt als Barkeeper durchschlägt. Das Angebot der reichen Geschäftsfrau Maxandra (Salma Hayek) bringt ihn schließlich nach London, wo er für eine neue Theater-Show zum ersten Mal Regie führen und eine Gruppe neuer Tänzer zusammenstellen soll.
Was die Magic Mike-Trilogie auszeichnet, ist der Abwechslungsreichtum von Teil zu Teil. Der erste Film folgte der klassischen Aufstieg- und Fall-Dramaturgie von Gangster-Filmen, während Soderbergh auch die Auswirkungen der US-Finanzkrise von 2007 bis 2008 thematisierte.
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Teil 2 war dann purer Eskapismus ohne moralischen Zeigefinger. Eine Aneinanderreihung elektrisierender Set-Pieces und beeindruckend choreografierter Performances mit dem einzigen Ziel, ein vornehmlich weibliches Publikum (auf und vor der Leinwand) glücklich zu machen.
Auch Magic Mike 3 vereint Story-Variation mit elektrisierender Körperlichkeit
Für Magic Mike - The Last Dance hat Steven Soderbergh jetzt wieder die Seherwartungen unterwandert. Mit dem Schauplatz-Wechsel zu London wird das bisherige sonnige Florida-Setting verlassen, während die alte Gruppe aus den ersten beiden Teilen nur einen Mini-Auftritt per Video-Call bekommt.
Stattdessen mixt das Finale der Trilogie RomCom-Elemente durch die Chemie zwischen Tatum und Hayek mit dem spannenden Ansatz, dass Maxandra durch ihren Wohlstand am längeren Hebel sitzt und Mike sich nur mit seinem Charme und Talent behaupten kann.
Was aber alle drei Magic Mike-Teile verbindet, ist die ausgelassene Spiel- und Inszenierungsfreude von strippenden Männern. "Es gibt nichts, was erotischer ist als ein Körper in Bewegung", erzählt einem das Voice-Over in Magic Mike 3. Die Reihe hat die bekannten Kino-Bilder von erotischen Frauen gekonnt umgedreht und für den weiblichen Blick geöffnet, um strippende Männer als schweißtreibendes Spektakel zu zelebrieren.
Als Gegenmittel zu den Sex- und vor allem Erotik-armen Mainstream-Filmen der Gegenwart ist die Magic Mike-Reihe ein Geschenk, das nach dem offenbar letzten Teil jetzt schon fehlt.
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