Kick-Ass treibt in Chatroom Jugendlichen zum Selbstmord

18.05.2010 - 08:50 Uhr
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WestEnd Films
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Im Rahmen des Festivals Cannes hat der britische Film Chatroom seine Premiere gefeiert. Der Psycho-Thriller mit Aaron Johnson in der Hauptrolle ist bei den Kritikern alles andere als gut angekommen.

Der Film Chatroom basiert auf dem gleichnamigen Bühnendrama und wurde nun vom japanischen Regisseur Hideo Nakata, der die Ringu-Triologie schuf, für die große Leinwand verfilmt. In den Hauptrollen sind unter anderem Imogen Poots (28 Weeks Later) und Aaron Taylor-Johnson, der zuletzt in Kick-Ass über die Leinwand sprang, zu sehen.

In Chatroom dreht sich alles – wie der Name des Films schon vermuten lässt – um die Kommunikation im Internet. In einem Chatroom treffen sich mehrere britische Teenager, die alle mehr oder weniger destruktiv sind. Die üblichen Machtspielchen laufen schließlich aus dem Ruder und der Gründer des Chatrooms (Aaron Taylor-Johnson) bringt die anderen dazu, ihr Leben brutal zu ändern. Ihr Opfer Jim soll sich vor einer Webcam umbringen. Die britische Produktion Chatroom wurde beim Festival Cannes in der Sektion „Un Certain Regard“ zum ersten Mal gezeigt und die Kritiker zeigen sich wenig begeistert von dem Film.

Maggie Lee von Reuters meint, die Geschichte habe eine Menge Potenzial, doch das Werk von Hideo Nakata zeige lediglich “Leute, die in einem billig dekorierten Raum plaudern”. Der Film sei plump gedreht, habe einen allzu simpelen Handlungsverlauf und verfüge über etwa soviel Spannung und Atmosphäre wie Scooby-Doo. Laut Maggie Lee sind weder die schauspielerische Leistung der jungen Besetzung erwähnenswert, noch können die technische Umsetzung überzeugen.

Auch Wendy Ide von Times Online zeigt sich wenig beeindruckt von Chatroom. Die Kritikerin behauptet, dass sich die Charaktere in dem Thriller so verhalten wie sich nicht einmal jemand mit nur einer Gehirnhälfte, geschweige denn ein Teenager verhalten würde. Durch diese offenkundige Falschheit verlieren der Film auch die letzte Spur von Spannung.

Der Kritiker Brad Brevet beschreibt Chatroom in seiner Kritik für RopeofSilicon.com als langweilig und glanzlos. Für den Kritiker ist der Film eine katastrophale Bemühung, deren Ende für den Zuschauer nicht früh genug kommen kann und zu behaupten „in dem Film passiere rein gar nichts ist beinahe eine Untertreibung“.

Etwas anders sieht es Nino Klingler auf dem Cannesblog. Ihm fällt es nicht “leicht, zu Hideo Nakatas Chatroom Position zu beziehen. Zwei Perspektiven kämpfen um die Vorherrschaft, beide scheinen Berechtigung zu haben, aber vertragen tun sie sich nicht. Eigentlich ist es sehr simpel: Den Film selbst habe ich gehasst, aber sein Inhalt hat mich schwer getroffen. Die Bilder, die Dialoge, das Drehbuch: kaum auszuhalten. Die Thematik, der Abgrund, den sie aufreißt in der Welt: schockierend. Was mich noch ratloser stimmt, ist, dass diese Erfahrung zwangsläufig in der Erkenntnis mündet, dass Form und Inhalt vollkommen unabhängige Wirkungen erzielten, und genau das sollte doch ausgeschlossen sein in der Kunst.”

Wann Chatroom bei uns in die Kinos kommt, ist derzeit noch nicht bekannt. Bis zum Kinostart könnt ihr euch hier den Trailer zu dem Psycho-Thriller ansehen:

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