John Lasseter - Pionier des Animationsfilms

12.01.2012 - 08:50 Uhr
Heute hat John Lasseter Geburtstag.
Disney
Heute hat John Lasseter Geburtstag.
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Wem der Name John Lasseter nichts sagt, der muss sich nicht dumm schätzen. Denn die meisten vermuten hinter Toy Story, Toy Story 2 oder Cars schlicht Pixar. Der Mann hinter der Firma ist aber John Lasseter und der hat heute Geburtstag.

2006 korrigierte Disney einen Fehler, über den sich die Megafirma um die Maus mit der hohen Stimme sicher schon lange geärgert hatte. In dem Jahr kaufte der Unterhaltungsriese das Animationsstudio Pixar auf, das uns Perlen wie Toy Story, Die Unglaublichen – The Incredibles, Ratatouille oder Wall-E – Der Letzte räumt die Erde auf bescherte. Das hätte Disney auch schon sehr viel früher haben können. Einen der großen Männer hinter Pixar verprellte der Konzern nämlich in den 80er-Jahren: Sie gaben den Ideen von John Lasseter und dessen Freunden keine Chance und schufen damit einen ihrer größten Konkurrenten, den sie nur über eine Vertriebsvereinbarung an der Leine halten konnten. Heute wird der Mann 55 Jahre alt, der mit Toy Story die Welt des animierten Films revolutionierte.

Spielzeuge, aber nicht zum Anfassen
Toy Story 3 ist mit seinen Einnahmen von weltweit über 1 Milliarde Dollar der erfolgreichste Pixar-Film aller Zeiten und holte sich 2010 den Oscar für den Besten Animationsfilm und den Besten Song. Die Geschichte um Woody, Buzz und die anderen Spielzeuge hält sich auch 10 Jahre nach Toy Story 2 und 15 Jahre nach Toy Story immer noch mehr als gut an den Kinokassen. Begonnen hatte der Erfolgskurs von Pixar mit der einfachen Idee, die Geschichte Where the Wild Things Are mit 3D-Hintergründen zu realisieren. Eine Idee, die zum Rausschmiss von John Lasseter und seinem Kollegen Glen Keane bei Disney führte, weil ihre Umsetzung hinter dem Rücken der Vorgesetzten begann.

Seine für das neue Projekt geknüpften Kontakte führten John Lasseter schließlich zu The Graphics Group, einem Subunternehmen von Lucasfilm, dass auch einen eigenen Computer herstellte, um den eigenen Effektanforderungen zu genügen. Dieser Computer wurde unter anderem von den Disney Animation Studios für ihre eigenen Produktionen verwendet. Der Firmenname blieb nicht lang, denn 1986 kaufte Steve Jobs den Laden und benannte ihn in Pixar um. Auch, um die Leistungsfähigkeit der Technologie zu zeigen, wurden reine Animationsfilme wie The Adventures of André and Wally B. produziert, für den John Lasseter 1984 animierte.

Später setzte er sich unter anderem für Reds Traum und schließlich Tin Toy auf den Regie- und Produzentenstuhl. Gerade letzterer Film war es, der mit seiner Geschichte um ein Spielzeuge ansabberndes Baby und deren verängstigte Flucht den Grundstein für Toy Story legte und den Oscar für den Besten animierten Kurzfilm holte. Vorher war es Die kleine Lampe (1986), der Kurzfilm über das heutige Markenzeichen von Pixar, die springende Tischlampe, der die Branche vom Unternehmen überzeugte und fast bei den Oscars gewann.

Das Baby in trockene Tücher bringen
Mit Toy Story ging es dann richtig los, was auch die Besetzung von Woody und Buzz durch Hochkaräter wie Tom Hanks und Tim Allen zeigte. John Lasseter führte noch selbst Regie und am Ende brachte der für die Zeit revolutionäre Film weltweit 363 Millionen Dollar ein und holte den Ehrenoscar für besondere Leistungen. Trotzdem stand Pixar kurz vor dem Ende, so dass nur ein Drei-Filme-Deal mit Disney als Vertrieb das Unternehmen retten konnte. Das große Krabbeln und Toy Story 2 folgten ebenfalls sehr erfolgreich, aber weil der zweite Teil des Franchises ursprünglich als Straight-to-Video angedacht war, galt es nicht für den Vertrag mit Disney. Bis 2004 dauerte der heftige Rechtestreit zwischen Disney und Pixar, der erst 2006 mit der Übernahme beigelegt wurde.

Den Filmen hat es anscheinend aber nicht geschadet. John Lasseter fungierte von Beginn als Produzent aller Pixar-Filme und war als Regisseur besonders für sein zweites Herzkind, das Franchise um Cars und Cars 2 zuständig, für das auch mehrere Kurzfilme (z.B. Tokyo Mater) und ein nicht von Pixar hergestelltes Spin-Off namens Planes produziert wurden. Obwohl das als eher kommerziell zu betrachtende Franchise sicher nicht von allen gemocht wird, hat John Lasseter trotzdem einen großen Dienst für den Animationsfilm getan und stellt das Herz der Firma dar. Vermutlich wäre Pixar ohne ihn heute nicht da, wo es ist. Als großer Fan von Hayao Miyazaki sorgte er auch dafür, dass dessen Werke in den U.S.A ihren Vertrieb finden und ließ zum Beispiel Mein Nachbar Totoro als Referenz in Toy Story 3 einbauen. Hoffentlich kann er seinen Leidenschaften noch viele Jahre fröhnen und viele auf seine Filme abgestimmte Hemden tragen.

Wir gratulieren herzlich zum Geburtstag!

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