Ich, Ist das Leben nicht schön & ein Engel im All

08.02.2013 - 08:50 UhrVor 11 Jahren aktualisiert
Ist das Leben nicht schön
RKO Pictures
Ist das Leben nicht schön
4
10
Der zeitlose Hit Last Christmas von Wham! läuft jedes Jahr. Auch viele Filme werden zu jeder Weihnachtszeit wieder gezeigt. Im Gegensatz zum Ohrwurm, nervt dieser hier nicht. Darum geht Mein Herz für Klassiker heute an Ist das Leben nicht schön?

Vieles sah im Jahr 1946 noch anders aus als heutzutage: die Kleider, die Autos, die Elektronik. Doch dank des Medium Films bleiben uns diese Dinge und vor allem die Stars dieser Zeit immer so in Erinnerung, wie wir sie lieben lernten. James “Jimmy” Stewart war einer der gefragtesten Schauspieler der 1930er und 1940er Jahre. Nach seiner Zeit in der Armee, kehrte er zurück zu dem, was er am besten konnte, den Frauen den Kopf verdrehen, und den Männern ein Vorbild sein. In Ist das Leben nicht schön? von Frank Capra aus dem Jahre 1946 zeigt er uns, dass ein jeder von uns, auch wenn er einige Chancen im Leben verpasst, eine mehr als lebenswerte Zeit auf dieser schönen Welt verbringen kann. Dafür, und für seine großartige Darstellung des Gutmenschen George Bailey, gehört ihm heute mein Herz für Klassiker.

Es ist Weihnachten und George Bailey (James Stewart) ist fest entschlossen, sich das Leben zu nehmen. Als beliebtester Bürger der fiktiven Stadt Bedford Falls sind ihm die Gebete sämtlicher Mitbürger an diesem Abend gewidmet. Diese Gebete werden von zwei Engeln erhört, symbolisiert durch sich unterhaltende Galaxien. Leider hat nur der noch flügellose Engel Clarence Dienst und der muss innerhalb einer Stunde alles über George Bailey lernen, was es zu wissen gibt. Der Film wird also als Rückblende erzählt, wobei George Leben rettet, gibt, wo er kann, die Frau heiratet, die er liebt, und das Geschäft seines Vaters am Laufen hält.

Warum ich Ist das Leben nicht schön? mein Herz schenke
Das erste Mal sah ich Ist das Leben nicht schön als Kind von ungefähr zehn Jahren. Natürlich begeisterte mich sofort der fantasievolle Beginn, in dem sich zwei Galaxien miteinander unterhalten. Doch obwohl nur am Anfang und am Ende des Films die Engel eine Rolle spielen, konnte mich der Film über seine gesamte Laufzeit von 130 Minuten fesseln. Wir begleiten George durch seine Kindheit, in der er seinem Bruder Harry das Leben rettet, als dieser im Eis einbricht, und dabei das Hörvermögen auf dem linken Ohr einbüßt. Auf dem Weg zum Erwachsenen erfahren wir immer mehr über seine Träume und Wünsche, die er allerdings niemals wahr werden lassen kann. Er übernimmt das Unternehmen seines Vaters, die Building and Loan und hat damit mehr als genug zu tun.

Mehr: Eure Top 100 Schauspieler aller Zeiten – Teil 3

Es ist wirklich beachtlich wie simpel und komplex zugleich der Charakter des George Bailey ist. Das liegt hauptsächlich an der Glanzleistung von James Stewart, der mich auch später in Das Fenster zum Hof begeistern konnte. Er spielt diese Rolle mit einer Leichtigkeit und Begeisterung, die ihresgleichen sucht. Er ist ein höflicher, freundlicher Mensch, der, obwohl er es selbst viel zu spät merkt, von allen, die ihn kennen, geliebt wird. Ein bisschen George Bailey steckt in jedem von uns und darum ist diese Rolle so mitreißend. Bei allem, was er tut, verliert er niemals die Hoffnung oder die Freude und doch läuft vieles nicht so, wie er es sich erträumte. Natürlich darf der Gegenpart zu George, diesem fast schon Vorzeige-Menschen, nicht fehlen. Henry F. Potter, herrlich fies gespielt von Lionel Barrymore, ist der reichste Bürger in Bedford Falls. Er sieht in der Building and Loan eine Gefahr für seine Mieteinnahmen und will die kleine Bausparkasse schlucken.

Warum auch andere Ist das Leben nicht schön? lieben werden
Wie ihr merkt, passiert in dem Film recht viel. Die Geschichte über den durchschnittlichen, aber außergewöhnlichen Menschen George Bailey wird, trotz der Abstinenz von (heftiger) Gewalt niemals langweilig und ist immer wieder überraschend. Wenn am Ende der Kreis zum Anfang – George wollte sich umbringen – geschlossen wird und Clarence auf die Erde kommt, zeigt er Goerge Bailey, was dieser schon lange vergessen hatte. Nämlich wie schön und wertvoll das Leben ist, weil er Freunde hat, die an einen denken. Eine Lektion, die auch in der heutigen Zeit oftmals von Nutzen sein könnte.

Warum Ist das Leben nicht schön? die Jahrzehnte überdauert
Als der Film 1946 erschien, war er ein kommerzieller Misserfolg. Er war für fünf Oscars nominiert und konnte keinen mit nach Hause nehmen. Erst mit der Zeit gewann er an Aufmerksamkeit und wurde von Kritikern als einer der besten Filme der Filmgeschichte bezeichnet. Ist das Leben nicht schön bleibt einem im Gedächtnis, da er trotz der vielen Jahre, die er auf dem Buckel hat, auch heute noch aktuell ist. Die Gier nach materiellem Reichtum und Macht ist in Zeiten von Bankenkrisen und Staatsbankrotten mehr und mehr zu spüren. Wer sich dann trotz der rasanten Zeiten und ihrer Kurzlebigkeit auf die kleinen Dinge im Leben konzentriert, wird immer reich sein.

Was haltet ihr von Ist das Leben nicht schön?(?)

Das könnte dich auch interessieren

Angebote zum Thema

Kommentare

Aktuelle News