Ein Kommentar der Woche kann lustig sein. Ein Kommentar der Woche kann traurig sein. Ein Kommentar der Woche kann so persönlich sein, dass ihr die Person dahinter am liebsten umarmen möchtet. So ein Kommentar kann unter einer Serie stehen und sie zum Besten küren, was der Flimmerkasten je hervorgebracht hat. So ein Kommentar kann einen Film zerreißen und allen Beteiligten am liebsten Leinwandverbot aussprechen. So ein Kommentar kann überall stehen - und ganz besonders hier! Also worauf wartet ihr noch? Schlagt uns die besten Kommentare vor!
Der Kommentar der Woche
Als Netflix Kevin Spacey und Robin Wright als die Underwoods auf die US-Politik losließ, war noch nicht abzusehen, dass dies zu einem der besten Remakes überhaupt werden und das Original weit hinter sich lassen würde, dass die Realität schon bald mit der Sympathy for the Devil in House of Cards konkurrieren würde - und dass die Serie sogar unseren Kommentator der Woche MaceWindu1998 zum Bingen bekehren kann ...
Ich hab eigentlich mit Serien überhaupt nichts am Hut. Genervt von den dummen Charakteren und dem dauerhaft lachenden Elektropublikum, hatte ich eigentlich beschlossen, nie mehr irgendeine zu schauen! Bis ich mich Sonntagnachmittag mit einem Kumpel traf, zum DVDs schauen. Er brachte House of Cards mit, da er immer schon mal wollte, dass ich mir diese Serie anschaute. Wir haben also die ersten 3 Folgen geschaut, doch bis dato konnte ich mir noch keine Meinung bilden. Er hat mir HoC also kurzerhand ausgeliehen.
Abends dann, so gegen 21 Uhr, stand ich vor meinem DVD-Regal, nach einer DVD für den Abend suchend. Als ich nach 10 Minuten immer noch nicht fündig wurde, ließ ich meinen Blick durchs Zimmer schweifen, besser gesagt auf meinen Schreibtisch. Dort lag die Hülle einer Serie, auf deren Cover ein Kevin Spacey abgebildet war.
„Wieso nicht, dann schau ich doch jetzt einfach mal die nächsten 2 Folgen oder so!“, dachte ich mir. Ich schmiss mich in meinen Al-Pacino-Sessel, legte House of Cards ein, und machte es mir bequem.
3 Uhr nachts. Noch immer sitze ich vorm TV, noch immer läuft HoC, noch immer bin ich hellwach. Noch immer fesselt mich die Serie viel zu sehr, als dass ich sie hätte abbrechen können!
So wurden aus den geplanten zwei Folgen sieben. Doch dann, gegen 4 Uhr, hatte auch House of Cards nicht genug Macht, die Müdigkeit in mir zu verhindern. Nach Folge 10 schlief ich sofort ein.
9 Uhr morgens. Nach knapp 5 Stunden Schlaf fühle ich mich zwar immer noch ein wenig seltsam, das hält mich jedoch nicht davon ab, die gestrige Seriennacht fortzusetzen. Gegen 12 Uhr dann war es vollbracht; ich habe die 1. Staffel von House of Cards geschaut! Und meine Vorfreude auf Staffel 2 ist riesig, ebenso wie meine Erwartungen!
Doch wieso mag ich die Serie eigentlich? Ich wünschte, ich könnte das sagen … ich hab mit Politik gar nichts am Hut, mit Serien noch weniger. David Fincher hat mich in seinen meisten Filmen eher enttäuscht als beeindruckt zurückgelassen. Lag es vielleicht an Kevin Spacey? Oder der Art, wie House of Cards erzählt wird (die Blicke von Kevin Spacey in die Kamera)? Oder ist es doch die skrupellose Seite, die die Serie an Politikern zeigt?
Doch was genau es auch sein mag, ich werde es wohl nie erfahren. Brauch ich aber auch nicht, denn die Serie ist genial, ob ich nun weiß wieso, ändert nichts an der Tatsache! Es wird hier auf jeden Fall sehr deutlich gezeigt, dass Politiker auch nur Menschen sind. Das sie auch ein Privatleben haben. Und sich nicht zu schade für einen One-Night-Stand sind ;)
House of Cards hat mich, als Anti-Serien-Mensch, vollkommen überzeugt, und ich kann sie nur jedem weiterempfehlen! Und es gibt doch tatsächlich Leute, die diese Serie nicht mögen!
„Es gibt noch jemanden, der überzeugt werden muss!“ [Kevin Spacey, Folge 8]
Den Originalkommentar findet ihr übrigens hier.