Unvergesslicher Abenteuerfilm jetzt im Kino: Sehenswerter und intensiver Wüsten-Trip zwischen Himmel und Hölle

15.08.2025 - 10:55 UhrVor 2 Monaten aktualisiert
Sirat startet diese Woche in den deutschen KinosPandora
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Ein Vater sucht nach seiner Tochter im düsteren Abenteuerfilm Sirat, der diese Woche in den Kinos startet. Der Geheimtipp gehörte zu den Highlights von Cannes dieses Jahr.

Es war ein starker Cannes-Jahrgang 2025, mit neuen Filmen von Ari Aster, Wes Anderson und Spike Lee. Einer der besten Filme des Festivals kam überraschend und startet knapp drei Monate nach der Weltpremiere in den deutschen Kinos. Sirat heißt das düstere Roadmovie zwischen Rave und Wüsten-Psychose. Stellt euch einen schlechten Trip aus Trainspotting vor der Kulisse von Mad Max: Fury Road vor und ihr ahnt ansatzweise, warum der Film für so viel Wirbel beim bedeutendsten Filmfestival der Welt gesorgt hat.

In Sirat reist ein Vater quer durch die Wüste auf der Suche nach seiner Tochter

Am Anfang wird getanzt und das vor einer atemberaubenden Wüsten-Kulisse. Irgendwo im Süden Marokkos treffen sich Aussteiger, Party-Animals und andere, um zwischen wuchtigen Beats und kargen Bergen der Ekstase zu verfallen. Luis (Sergi López) und sein Sohn Esteban (Bruno Núñez Arjona) wirken unter den Tanzenden wie Fremdkörper, aber sie lassen nicht locker. Denn Luis sucht seine Tochter, die sich seit fünf Monaten nicht mehr gemeldet hat.

Niemand erkennt das Mädchen auf dem Foto wieder. Als das Militär den Party-Konvoi auflöst, schließt sich das Vater-Sohn-Duo kurzerhand einer Gruppe von Ravern an. Irgendwo hinter der Wüste, nahe Mauretanien, soll der nächste Rave warten. Und vielleicht auch Luis' Tochter.

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Das düstere Abenteuer verstört und verzaubert

Sirat zieht mit seiner Musik von Anfang an in den Bann, verleitet aber auch dazu, das Kommende zu unterschätzen. Zwischen dem Duo und der Gruppe von Ravern entwickelt sich eine unerwartete Gemeinschaft, der Zusammenhalt legt sich wie ein Balsam auf die Seele und ein süßer Hund ist mit von der Partie. Da kommt regelrecht Abenteuerfilmstimmung auf. Hinweise im Hintergrund deuten allerdings an, dass die Welt des Films sich am Rande eines globalen Krieges befindet. Dann ist da noch der verzweifelte Drang von Luis, der sich auf seiner Suche immer tiefer und rücksichtsloser in den Weiten Nordafrikas zu verlieren droht.

Irgendwann löst Regisseur und Co-Autor Oliver Laxe allerdings die Handbremse und dann stürzt Sirat mit zwei längeren Sequenzen geradewegs in einen immer schonungsloser werdenden Albtraum über den Umgang mit Verlusterfahrungen und Trauer.

Was passiert, wird hier natürlich nicht verraten. Obschon sich Sirat in menschliche Abgründe hineinmanövriert, die man auch nach dem Kinobesuch nur schwer abschütteln kann, badet das Drehbuch nicht in der schlechten Laune. Getragen wird Sirat von einer Grundstimmung der Befreiung, die einen verstört und verzaubert in den Abspann trägt. Und das am besten in einem dunklen Kinosaal.

Sirat läuft seit dem 14. August in den deutschen Kinos.

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