Hochspannender Teenager-Terror neu bei Amazon Prime: Diese Serie stellt Tote Mädchen lügen nicht weit in den Schatten

07.08.2021 - 09:00 UhrVor 3 Jahren aktualisiert
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Bei Amazon Prime könnt ihr ab heute die ersten 10 Folgen der hervorragenden Teenager-Serie Cruel Summer sehen. Von Vorgängern wie Tote Mädchen lügen nicht hebt sie sich mit ihrem fesselnden Thriller-Ansatz ab.

Die Netflix-Serie Tote Mädchen lügen nicht schockte vor vier Jahren mit drastischen Darstellungen von Suizid und sexueller Gewalt. Cruel Summer schickt uns jetzt in eine weniger harte und dafür deutlich abgründigere und spannendere Schattenwelt des Teenager-Terrors.

Was ihr über Cruel Summer bei Amazon Prime wissen müsst

  • Cruel Summer ist kein Amazon-Original, sondern lief bereits im Frühling bei Freeform: Hier geht es zum Stream bei Amazon Prime *.
  • Das Drehbuch verfasste Bert V. Royal, der auch Einfach zu haben schrieb – einen der besten Teenager-Filme des letzten Jahrzehnts.
  • Alle 10 Folgen (40 bis 45 Minuten) der Serie sind jetzt bei Prime verfügbar.
  • Mittlerweile wurde eine 2. Staffel bestellt.

Cruel Summer erzählt seine Geschichte über 3 Zeitebenen verteilt: Juni 1993, Juni 1994 und Juni 1995. Das Jahr 1993 beherbergt eine heile, sonnendurchflutete Welt, in der die 15-jährige Jeanette (Chiara Aurelia) wohnt. Sie hat ein stabiles Umfeld, nette Freunde und Eltern, ist etwas "nerdy" und im Großen und Ganzen zufrieden mit sich.

Cruel Summer - S01 Trailer (Deutsch) HD
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Dann verschwindet Kate (Olivia Holt), die strahlende Highschool-Königin, die von Jeanette heimlich bewundert wird. Das Verschwinden (und Wiederauftauchen) von Kate ist das Epizentrum von Cruel Summer. Jeanette nimmt den Platz von Kate im sozialen Gefüge ein. Sie schüttelt ihr nerdiges Äußeres ab, kommt mit Kates Freund zusammen und füllt das Loch, das Kate in der coolen Clique hinterlassen hat. Die Serie drängt uns diese Frage auf: Hatte Jeanette etwas mit dem Verschwinden von Kate zu tun?

Cruel Summer ist spannend, abgründig und voller Wendungen

Cruel Summer ist wahnsinnig unterhaltsam und packend. Das liegt zu Beginn vor allem an der gleichmäßigen Aufspaltung der Handlung auf die drei Zeitstränge. Wir erleben in der ersten Folge nacheinander Jeanettes Geburtstage von 1993 bis 1995. (Hier gibt es eine genaue Timeline )

Beim ersten Geburtstag trägt das Mädchen noch Zahnspange und wird von der ganzen Familie mit Kuchen geweckt. Beim dritten reißt sie ein Besuch ihrer Anwältin aus dem Bett. Der 17. Geburtstag ist nur noch eine Fußnote ihrer tristen Existenz.

Da fragt man sich natürlich, was genau in diesen 2 Jahren passiert ist. Cruel Summer wendet bei der Auflösung eine ähnliche Formel an wie etwa Christopher Nolan in Dunkirk: Die zeitversetzt dreigeteilte Geschichte läuft straff auf ein gemeinsames Ziel zu. Das wirkt wie eine sich zuziehende Schlinge, im positiven Sinne.

Nicht nur die Themen, auch der erzählerische Druck erinnert so an die 1. Staffel Tote Mädchen lügen nicht, die moralisch umstritten ist, aber zweifellos fesselnd war mit ihren 13 Kassetten-Kapiteln und ständigen Perspektivwechseln. Beide Serien bersten zudem vor Geheimnissen und entblättern sich nach und nach.

Die Kehrseite dieser hochformalisierten Erzählweise ist eine zittrige Welt, die wie ein Cent-Stück dem Boden schlingert und einfach nie zur Ruhe kommt. Unter diesen Fliehkräften verschwimmen die Konturen der Figuren leider etwas.

Cruel Summer bei Amazon Prime ist Teenager-Drama und Psycho-Thriller in einem

Die Episoden fressen sich mit rasender Geschwindigkeit vorwärts. Das ist wahrscheinlich auch dem Einfluss von Kellie Cyrus zu verdanken, die schon bei einigen Folgen der süchtig machenden Thriller-Serie You Regie führte.

Im Laufe der ersten zwei Folgen entwickelt sich Cruel Summer immer mehr zu einem Psycho-Thriller, in dem der abgebrühte Wahnwitz von Genre-Baumkronen wie Gone Girl - Das perfekte Opfer wummert. Die beiden Hauptfiguren Kate und Jeanette sind undurchschaubar. Schwer zu sagen, wem wir hier unsere Sympathien schenken sollen.

Jeanette und vor allem Kate wirken zu Beginn noch wie hilflose Opfer äußerer Umstände und individueller Zwänge. Doch schnell zeigt sich: Sie verfolgen ihre eigene Agenda, sie spielen ihr eigenes Spiel, in dem Jeanette etwa die Rolle von Matt Damon in Der talentierte Mr. Ripley einnimmt und Kate die Rolle von Rosamund Pike in Gone Girl. Eine explosive Konstellation, die sich nach 2 Folgen verfestigt hat.

Es wird immer schwieriger für Teenager-Serien, sich einen Platz im überfüllten Angebot zu erstreiten (Netflix schickt gefühlt jede Woche eine neue Jugend-Clique auf die Piste). Cruel Summer gelingt das, weil die Serie den psychologischen Ausgrabungsarbeiten von Drama-Erfolgen wie Euphoria eine ganze Palette eigener Einflüsse und Ideen hinzufügt.

Das hatten wir nach den furchtbaren letzten 3 Staffeln Tote Mädchen lügen nicht ja ganz vergessen: Düstere Teenager-Serien können auch spannend sein.

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Hättet ihr gewusst, dass viele eurer Lieblingsserien in Wahrheit Neuauflagen anderer Serien sind? Im Podcast Streamgestöber erforschen wir gelungene Remakes, aber auch solche, die es besser nie gegeben hätte.

Das Spektrum der Serien-Remakes reicht dabei von House of Cards und Charmed über Broadchurch bis zu The Office. Und egal, ob ihr bei Netflix, Amazon Prime Video, Apple TV+, Magenta TV, TV Now oder in der Arte-Mediathek streamt: Der Vergleich von Original- und Remake-Serie ist an vielen Stellen möglich.

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Seid ihr neugierig auf Cruel Summer?

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