Heilstätten - Die wahre Geschichte hinter dem Horror-Krankenhaus

16.02.2018 - 09:00 UhrVor 6 Jahren aktualisiert
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20th Century Fox of Germany
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In dem Horrorfilm Heilstätten geht eine Gruppe Youtuber dem vermeintlichen Spuk in den Beelitzer Krankenhausruinen nach. Doch welche Legenden stimmen wirklich?

Am 22.02.2018 erscheint der deutsche Horrorfilm Heilstätten in den Kinos, in dem ein verfallene Krankenhauskomplex im Fokus steht. Doch wo spielt Heilstätten eigentlich und welche Geschichte steckt hinter der riesigen Spukruine? Ob Lost Places, Urban Explorer, Ghosthunter oder Dark Tourism: Die düsteren Ruinen der Heilstätten von Beelitz wirken wie ein Magnet für unerwünschte Besucher des Privatgeländes. Zwar wurde der Found-Footage-Schocker nicht in Beelitz gedreht, jedoch sind die Verweise auf das berühmte Grusel-Gelände im Film eindeutig. So werden im Film dem Areal paranormale Aktivitäten, brutale Menschenversuche und zahlreiche Morde sowie Todesfälle zugesprochen, die ein passender Fall für Mulder und Scully wären. Doch welche dieser Mythen und Legenden sind wirklich in den Heilstätten von Beelitz passiert?

Der Ursprung der Heilstätten

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts war die Tuberkulose eine verheerende Volkskrankheit - für die es erst viel später ein Heilmittel in Form von Antibiotika gab - und ließ um die Jahrhundertwende zahlreiche Heilstätten in Deutschland entstehen, in denen tausende von Erkrankten genesen sollten. Einer der größten Heilstätten-Komplexe war die Lungenheilanstalt in Beelitz südlich von Berlin.

Die Heilstätten in A Cure For Wellness mit CGI-Bergen

In den zwei Weltkriegen diente die Heilanstalt zusätzlich als Lazarett. Auch zeitgeschichtliche Personen wie Adolf Hitler (als Gefreiter im Ersten Weltkrieg) und Erich Honecker kurierten hier als Patienten. Von 1945 bis 1994 stand das an die 140 Hektar große Gelände unter der Leitung der sowjetischen Armee und diente als größtes Militärhospital der Russen im Ausland. (Quelle: Berliner Zeitung ) Um diese Zeit ranken sich einigen Mythen und Verschwörungstheorien  um schockierende Menschenversuche. Jedoch sind diese nicht belegt.

Nach dem Abzug der Russen

Seit dem Abzug des russischen Militärs ist ein Großteil der Gebäude verfallen und verwildert. Doch nicht der komplette Heilstätten-Komplex ist eine gruselige und verwilderte Ruine. So haben sich auf dem Gelände im Laufe der Zeit einige medizinische Einrichtungen und Kliniken niedergelassen. Doch gerade die verlassenen und von Vandalismus gezeichneten Gebäude sind über die Jahre zum Anlaufpunkt für Gruseltouristen und Geisterjäger avanciert, obwohl das Betreten der Klinik unter Strafe steht. Und mehrere belegte Todesfälle seitdem haben die Legenden über die Heilstätten nur noch befeuert und zu einer Art Kultstätte des Okkulten und Übernatürlichen werden lassen.

Die Anziehungskraft des Verbotenen

Mord und Totschlag in den Heilstätten

Der erste große Mordfall ereignete sich bereits 1991 in der Nähe des Heilstätten. Dort ermordete der Serienmörder Wolfgang Schmidt (mittlerweile Beate Schmidt) eine Frau und ihr wenige Monate altes Baby. Dem in der Presse als Rosa Riese bekannt gewordenen Mörder konnten insgesamt sechs Morde zugeschrieben werden. (Quelle: Berliner Zeitung ). In dem Film Heilstätten wird dieser als Bestie von Beelitz erwähnt. Der nächste bekannt gewordene Mordfall auf dem Gelände der Heilstätten ereignete sich im Jahr 2008. Ein aus Mainz stammender Wissenschaftler und Hobbyfotograf verabredete sich über das Internet mit einem jungen Model, um mit ihr Sado-Maso-Spiele in einer Ferienwohnung in Beelitz-Heilstätten zu betreiben. Leider endete das Sextreffen der beiden für die 20-Jährige tödlich, da sie beim Sex erwürgt wurde (via Morgenpost ).

Die maroden Gebäude und ungesicherten Schächte bringen neugierige und illegale Besucher immer wieder in lebensbedrohliche Situationen. Auf dem Gelände der Heilstätten ereignen sich somit regelmäßig schwere Unfälle, von denen manche tödlich enden. Beispielsweise stürzte ein junger Mann im Jahr 2010 aus dem vierten Stock einer Heilstättenruine und erlag seinen Verletzungen (via Potsdamer Neueste Nachrichten ). Ein weiter Todesfall passierte 2011, als ein 59-jähriger Obdachloser sich auf dem Gelände der Lungenheilanstalt das Leben nahm. Er soll mehrere Jahren in einem Erdloch auf dem Areal der Gruselklinik gehaust haben. (Quelle: Potsdamer Neueste Nachrichten )

Wer die Verbotsschilder ignoriert, bringt sich leichtsinnig in Lebensgefahr

Der Mythos stirbt nicht

Auch wenn sich zahlreiche Geisterjäger auf dem Gelände der Heilstätten auf die Suche nach paranormalen Vorkommnissen begeben haben, gibt es bislang keine belegten Beweise für rachsüchtige Geister verstorbener Patienten der Heilstätten. Das Bild des Spuk-Krankenhauses wurde durch reale Todesfälle und urbane Legenden am Leben erhalten. Die verfallenen Ruinen und Gebäude der Heilstätten dienten zudem als Kulissen mehrerer Kinofilme, Studentenprojekte und Fotoshootings. Zuletzt wurde ein Teil von Gore Verbinskis A Cure For Wellness in der Lungenheilanstalt Beelitz gedreht. Dem Horrorfilm Heilstätten wurden die Dreharbeiten auf dem Gelände jedoch untersagt, um den illegalen Grusel- und Partytourismus nicht zu befeuern. Dennoch fürchten die Besitzer des Grundstücks einen neuen Ansturm von Horrorfans durch die Veröffentlichung des Filmes.

Um das Image der Horror-Klinik loszuwerden, wird das Gelände der Heilstätten zunehmend renoviert. In den nächsten 10 Jahren sollen hunderte Wohneinheiten und Gewerbeflächen den Heilstätten-Komplex zu einem belebten Stadtteil werden lassen. (via Morgenpost )

Habt ihr schon einmal das Gelände der Heilstätten besucht?

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