Gran Torino: Dirty Harry gegen Vorortgangs?

05.03.2009 - 08:45 Uhr
Clint Eastwood am Steuer seines Gran Torino
Warner Bros. Pictures
Clint Eastwood am Steuer seines Gran Torino
0
0
NEWS» Im neuen Film von Clint Eastwood geht es um Rassismus. Doch worum genau? Ein Überblick.

Clint Eastwood spielt in seinem neuen Film Gran Torino einen frustrierten Kriegsveteranen namens Walt Kowalski. Von Rassismus und Vorurteilen bestimmt fühlt dieser sich fremd in seinem eigenen Vorort, der zunehmend von Ausländern bevölkert wird. Kowalski ist einsam. Der Film beginnt mit der Beerdigung von dessen Frau, und auch mit seinen Kindern hat Walt kaum Kontakt. Der Rentner füllt seine Tage damit, hier und da Reparaturen in seinem Haus auszuführen, Bier zu trinken, sein Gewehr zu reinigen und einmal im Monat zum Frisör zu gehen. Er sitzt den Rest seines Lebens aus. Die einzige Freude seiner tristen Tage: seinen 1972er Gran Torino zu waschen, den er dereinst selbst zusammengeschraubt hat.

Alles ändert sich, als der junge Thao, ein Jugendlicher aus der Nachbarschaft, von einer der Gangs des Vororts dazu gezwungen wird, Walt Kowalskis Wagen zu stehlen. Der Kriegsveteran verhindert jedoch den Diebstahl, genau wie die folgenden Übergriffe der Gang. Und Kowalski ist damit wider Willen der Held des Viertels. Vor allem die Mutter und Schwester Thaos sind ihm dankbar und bestehen darauf, dass Thao seine Schuld bei Walt abarbeitet. Der will zunächst nichts mit diesen Leuten zu tun haben, gibt aber schließlich nach, und leitet den Jungen an, Reparaturen in der Nachbarschaft durchzuführen. Und langsam, aber sicher entwickelt sich eine Freundschaft zwischen dem alten Rauhbein und dem jungen Asiaten, die Walt dazu bringt, seine tief verwurzelten Vorurteile zu überdenken.

Thao ist wie viele Bewohner des Viertels Angehöriger der Hmong, einem Volk, das aus Laos und anderen asiatischen Staaten stammt, aber in keinem wirklich zu Hause ist. Während des Vietnamkrieges stand diese Volksgruppe auf Seiten der Amerikaner. Durch den Kontakt mit den Hmongs beginnt Walt Kowalski nun, sein doch sehr einfach gestricktes Bild der Asiaten zu differenzieren, bis er schließlich behauptet, mit diesen Leuten mehr gemein zu haben, als mit seinen eigenen Kindern.

Das könnte dich auch interessieren

Angebote zum Thema

Kommentare

Aktuelle News