Schon die beiden kurzen Teaser haben gezeigt, dass The Master von Paul Thomas Anderson etwas ganz großes werden könnte. Doch der erste lange Trailer, den ihr oben ansehen könnt, setzt in jeder Hinsicht einen drauf. Wirkten die kurzen Clips noch etwas impressionistisch in ihrer Annäherung an den Plot, geht der Trailer für The Master aufs Ganze, in dem er uns in die verträumte Welt der amerikanischen Nachkriegszeit entführt. Dabei zeichnen sich die Parallelen der Story zur Geschichte von Scientology erstmals offensichtlich ab.
Der Trailer von The Master bringt uns Freddie Sutton (Joaquin Phoenix) näher, der nach Ende des Zweiten Weltkriegs keinen Weg zurück in die zivile Gesellschaft findet. Stattdessen ertränkt er seine Ziellosigkeit im Alkohol. Halt findet er erst bei dem charismatischen Schriftsteller Lancaster Dodd (Philip Seymour Hoffman) und dessen Ehefrau Mary Sue (Amy Adams), der ihn in seine Erkenntnisse einweiht. Schon bald wird Freddie zur Inspiration und rechten Hand des Mannes, der einen Kult um sich scharrt. Doch im Trailer werden auch die ersten Risse in der Beziehung sichtbar.
Obwohl The Master eher wie der Kampf um eine Seele vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Umbrüche wirkt, sind die an Scientology erinnernden Motive offensichtlich. Da wären die Epoche mitsamt des Veteranen-Hintergrundes von Lancaster Dodd, dazu der ständige Verweis auf Schiffe (Stichwort Sea Org), ein Buch, das den Titel “A Split Saber – As a Gift to Homo Sapiens” trägt und L. Ron Hubbards “Dianetics – The Evolution of a Science” in Erinnerung ruft und natürlich die Suggerierung, Dodds Lehren könnten Sutton vom Alkhohol befreien. Da hören die Parallelen nicht auf und wer den Trailer aufmerksam schaut, dürfte einige weitere finden. Ob The Master nun ein Scientology-Film ist oder nicht – Hauptsache er wird seinem großartigen Trailer gerecht. In den USA startet der Film im Oktober. Wann wir uns in den deutschen Kinos von Paul Thomas Andersons neuem Werk ein Bild machen können, ist leider noch nicht bekannt.