Fast ein Vierteljahrhundert hat unser heutiger Tipp bei Amazon Prime inzwischen auf dem Buckel. Doch als von vorne bis hinten handgemachter Thriller mit einfachen, aber cleveren und vor allem gänsehautreifen Ideen wirkt er heute noch genauso fies effektiv wie damals.
Wenn ihr zum Ausklang des Horror-Monats und zum Beginn der dunklen Jahreszeit ein wenig bodenständigen, aber gemeinen Nervenkitzel braucht, ist Joyride – Spritztour mit Paul Walker ein perfekter Kompromiss. Der Film wirkt zunächst unscheinbar, steigert aber die Spannung durch einige extrem kluge Entscheidungen ins Unermessliche.
In Joy Ride machen sich zwei Brüder einen psychopathischen Feind
Lewis (Walker) freut sich unbändig auf die Semesterferien. Die Frau seiner Träume, Venna (Leelee Sobieski) hat ihn eingeladen, mit ihr die freie Zeit auf einem Roadtrip zu verbringen. Nur die zwei, ihr Auto und der endlose Highway. Er organisiert einen fahrbaren Untersatz und gibt Gummi. Ein Anruf macht ihm einen Strich durch die Rechnung.
Lewis' älterer Bruder Fuller (Steve Zahn) wurde gerade aus dem Gefängnis entlassen. Er braucht jemanden, der ihn aufsammelt. Lewis erklärt sich bereit, auch wenn er seinen Roadtrip lieber zu zweit statt zu dritt verbracht hätte. Fuller bringt für die Fahrt noch ein Spielzeug mit: ein altmodisches Funkgerät. Die beiden setzen zufällig Funksprüche ab und amüsieren sich über die Reaktionen.
Doch dann beschließt Fuller, dass sie sich mit einem der Angefunkten einen kleinen Spaß erlauben sollten. Sie geben sich als Frau aus und laden die Stimme namens "Rusty Nail" in ein Motel ein. Sie hätten nie damit gerechnet, dass Rusty Nail annimmt. Doch was sein Erscheinen und ihr kleiner Streich lostreten, ist ein grauenhafter Höllenritt, bei dem ihr Leben auf dem Spiel steht.
Joy Ride bei Amazon Prime ist ein herrlich klassischer Thriller, der bis zum Schluss fesselt
Joy Ride ist ein wunderbar altmodischer Thriller voller handgemachter Action und praktischer Effekte, die die Spannung hochtreiben. Das macht ihn zeitlos, nervenzerfetzend und erfrischend kurzweilig. Und neben dem beeindruckenden Schauspiel der zentralen Darsteller:innen sucht sich Joy Ride ein paar Kniffe, die euch die Finger in die Sofapolster schlagen lassen.
Der wichtigste davon ist die Entscheidung, die Identität von Rusty Nail so gut es geht zu verschleiern. Wir lernen ihn als unheimliche, körperlose Stimme kennen und genau das bleibt er die längste Zeit. Das treibt die Paranoia in die Höhe. Jeder Fremde auf der Straße könnte dieses Monster sein. Unsere Protagonist:innen sind seinen perversen Psychospielen und Angriffen hilflos ausgeliefert.
Auch das Highway-Setting ist ein psychischer Schlag in die Magengrube, denn damit sind Rusty Nails Opfer von der Außenwelt abgeschnitten. Die Polizei, die Sicherheit von Menschenmengen sind meilenweit entfernt. Und um alles noch zu toppen schlägt das Drehbuch einige erzählerische Haken, die jede gefährliche Situation noch auswegloser, noch verzwickter machen. Spannung von der ersten bis zur letzten Sekunde.
Wer jetzt Lust auf einen ganz klassischen, ganz schnörkellosen, aber umso böseren Thriller hat, kann sich Joy Ride im Streaming-Abo bei Amazon Prime ansehen.
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